Der Bankenverband äußert Bedenken und bemängelt Defizite bei der neuen grünen EU-Taxonomie. Ab 2024 sind Finanzinstitute dazu verpflichtet, die sogenannte Green Asset Ratio (GAR) anzugeben, ein Indikator zur Messung der grünen Investitionsquote. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass Banken und andere Finanzinstitute transparente Informationen über ihre nachhaltigen Investitionen bereitstellen.
Allerdings sieht der Bankenverband in dem aktuellen Entwurf der grünen EU-Taxonomie verschiedene Schwachstellen. Insbesondere bemängelt er den eingeschränkten Rahmen, innerhalb dessen Finanzinstitute ihr Engagement im Bereich der Nachhaltigkeit bewerten können. Die aktuelle Taxonomie liste nur wenige wirtschaftliche Aktivitäten als nachhaltig, was zu einer begrenzten Auswahl für Investitionen führe.
Des Weiteren fehlt es nach Ansicht des Bankenverbands an klaren Kriterien für die Klassifizierung nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen. Dadurch herrsche eine große Unsicherheit sowohl für Finanzinstitute als auch für Investoren. Ein einheitlicher Rahmen wäre hierbei von großer Bedeutung, um Transparenz und Vertrauen in den Markt zu gewährleisten.
Darüber hinaus bedauert der Bankenverband, dass die EU-Taxonomie vorwiegend auf grüne Anleihen abzielt und andere Finanzprodukte wie Aktien oder Kredite nicht ausreichend einbezieht. Eine breitere Palette von Finanzinstrumenten sollte in die Klassifizierung aufgenommen werden, um eine umfassende Bewertung der Nachhaltigkeit von Finanzinstituten zu ermöglichen.
Der Bankenverband fordert daher Nachbesserungen bei der grünen EU-Taxonomie, um einen umfassenden Rahmen für das nachhaltige Investmentgeschäft zu schaffen. Nur so könnten Investoren verlässliche Informationen über die Nachhaltigkeitsleistung von Finanzinstituten erhalten und fundierte Entscheidungen treffen. Es sei wichtig, dass die EU-Taxonomie die Bedenken und Anforderungen der Finanzbranche berücksichtige, um eine erfolgreiche Umsetzung zu gewährleisten.