DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Euroraum-Industrie-PMI im September nahezu stabil
Die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe des Euroraums hat im September wie erwartet abgenommen. Wie S&P Global in zweiter Veröffentlichung mitteilte, sank der Einkaufsmanagerindex (PMI) auf 43,4 (August: 43,5) Punkte, was wie erwartet dem Ergebnis der ersten Veröffentlichung entsprach. Ein PMI unter 50 deutet auf eine abnehmende Wirtschaftsaktivität hin.
Euroraum-Arbeitslosenquote sinkt auf 6,4 Prozent
Die Arbeitslosigkeit im Euroraum ist im August gesunken, war aber im Vormonat etwas höher als bisher angenommen. Wie Eurostat mitteilte, sank die Arbeitslosenquote auf 6,4 (Juli revidiert: 6,5) Prozent. Vorläufig war für Juli eine Quote von 6,4 Prozent gemeldet worden. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten eine unveränderte Quote prognostiziert.
Deutscher Industrie-PMI niedriger als bisher angenommen
Die Aktivität in der deutschen Industrie ist im September etwas deutlicher als bisher angenommen geschrumpft. Der von S&P Global in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex stieg in zweiter Veröffentlichung auf 39,6 von 39,1 Punkten im Vormonat. Volkswirte hatten einen Stand von 39,8 erwartet, was dem Niveau der ersten Veröffentlichung entsprach. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.
HDE: Verbraucherstimmung steigt leicht an, bleibt aber verhalten
Die Stimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland verbessert sich nach einer Erhebung des Handelsverbandes Deutschland (HDE) im Oktober etwas. Laut dem aktuellen HDE-Konsumbarometer legt der Index im Vergleich zum Vormonat zu und erreicht mit 95,06 Punkten das Niveau, auf dem er sich zuletzt Anfang 2022 und damit vor Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine bewegt hat, wie der Verband mitteilte. In den beiden Vormonaten hatte er noch auf einem Stand von 94,65 Zählern verharrt. Allerdings sei davon auszugehen, dass die grundsätzlich schwache Entwicklung für den Rest des Jahres anhalten werde. Daher könne der private Konsum voraussichtlich erst im nächsten Jahr wieder für Wachstumsimpulse sorgen.
Ifo-Institut: Geschäftsklima in der Autoindustrie hellt sich auf
Das Geschäftsklima der deutschen Autoindustrie hat sich nach Angaben des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung leicht verbessert. Wie aus den Ifo-Konjunkturumfragen hervorgehe, sei der Indikator auf minus 14,7 Punkte von saisonbereinigt korrigierten minus 18,1 im August gestiegen. „Die deutschen Autohersteller und ihre Zulieferer sind mit ihrer aktuellen Lage zufrieden, die Erwartungen bleiben hingegen im Keller“, sagte Ifo-Industrieökonom Oliver Falck. Die aktuelle Geschäftslage bewertete die Autoindustrie demnach im September mit 20,9 Punkten nach revidierten 13,2. Die Erwartungen stiegen nur leicht von revidierten minus 44,8 auf minus 44,6 Punkte.
Medizin-Nobelpreis geht an Karikó und Weissman für Forschung zu Corona-Impfstoffen
Für ihre wegweisende Forschung, die zur Entwicklung von Corona-Impfstoffen führte, werden die Ungarin Katalin Karikó und der US-Wissenschaftler Drew Weissman mit dem diesjährigen Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet. Die Preisträger hätten mit ihrer Forschung zur mRNA-Technologie dazu beigetragen, „in einem beispiellosen Tempo Impfstoffe anlässlich einer der größten Bedrohungen für die menschliche Gesundheit in der Neuzeit zu entwickeln“, gab das Nobel-Komitee am Montag in Stockholm mit Blick auf die Corona-Pandemie bekannt.
Ministerium: Bei Rüstungsexportgenehmigungen Hauptempfänger Ukraine
In den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 wurden nach vorläufigen Zahlen Einzelgenehmigungen für die Ausfuhr von Rüstungsgütern im Wert von rund 8,76 Milliarden Euro erteilt. Wie das Bundeswirtschaftsministerium weiter mitteilte, entfielen davon 4,3 Milliarden Euro auf Kriegswaffen und 4,46 Milliarden Euro auf sonstige Rüstungsgüter. Hauptempfängerland sei die Ukraine mit 3,3 Milliarden Euro. Die Genehmigungen für EU-/Nato- und Nato-gleichgestellte Länder sowie die Ukraine und Südkorea hätten mit 7,9 Milliarden Euro erneut rund 90 Prozent des Gesamtwerts aller erteilten Einzelgenehmigungen ausgemacht und entfielen damit auf Bündnis- und enge Partnerländer.
Baerbock in Kiew: EU reicht bald „von Lissabon bis Luhansk“
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich zuversichtlich über einen raschen EU-Beitritt der Ukraine und die Rückeroberung wichtiger Gebiete von Russland geäußert. „Die Zukunft der Ukraine liegt in der Europäischen Union, in unserer Gemeinschaft der Freiheit“, sagte Baerbock am Montag am Rande eines Sondertreffens der EU-Außenminister in Kiew. „Und die wird sich bald erstrecken von Lissabon bis Luhansk“, fügte sie hinzu.
Dobrindt: Sozialleistungen für Geflüchtete kürzen – Grüne für rasche Arbeitserlaubnis
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat gefordert, Sozialleistungen für Geflüchtete zu kürzen. „Das Bürgergeld für Menschen, die viele Jahre hier gearbeitet haben und dann in Arbeitslosigkeit geraten sind, kann nicht das vergleichbare System sein für Migranten, die erst sehr kurz in Deutschland sind“, sagte Dobrindt der Augsburger Allgemeinen. „Es muss der Grundsatz gelten: Wer einbezahlt hat, muss mehr bekommen als derjenige, der nicht eingezahlt hat“, verlangte der CSU-Politiker.