Hinter den Bedenken stehen die geplanten Differenzverträge, die hauptsächlich Investitionen in erneuerbare Energien absichern sollen. Staaten können hierbei eine garantierte Vergütung für neue Anlagen zusagen. Wenn der Marktpreis jedoch über dieses Garantieniveau steigt, können sie die zusätzlichen Erlöse abgreifen. Mit diesen Erlösen könnten auch Erleichterungen für Stromkunden finanziert werden.
Frankreich plant, diesen Mechanismus auch für seine Atomkraftwerke einzusetzen. Die Mitgliedstaaten befürchten jedoch, dass Frankreich auf diese Weise den Strompreis für seine Industrie drücken könnte. Paris könnte mit dem Staatskonzern EdF Differenzverträge aushandeln, die einen besonders niedrigen Garantiepreis vorsehen. Dadurch könnten hohe Überschüsse entstehen, die zur Senkung der Strompreise für französische Verbraucher genutzt werden könnten.
In dem internen Papier unterbreitet Deutschland gemeinsam mit anderen Staaten Vorschläge, wie dieses Problem gelöst werden könnte. Allerdings sind diese Vorschläge recht kompliziert. Die Strompreise sind auch Thema der deutsch-französischen Kabinettsklausur, die am Montag und Dienstag in Hamburg stattfindet.