Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Journalismus

Künstliche Intelligenz (KI) hat sich zunehmend in den Arbeitsabläufen von Journalistinnen und Journalisten etabliert. Laut dem aktuellen „Medien-Trendmonitor“ des PR-Dienstleisters News Aktuell nutzen 70 Prozent der Befragten solche Tools, insbesondere für Aufgaben wie Übersetzungen und Transkriptionen. Im Gegensatz dazu finden sich KI-Anwendungen seltener in den Bereichen Audio-Produktion oder Community-Management. Dennoch äußern viele im Mediensektor Bedenken, insbesondere in Bezug auf die potenzielle Zunahme von Desinformation durch den Einsatz dieser Technologien.

Statistische Einblicke in die Nutzung von KI-Tools

Eine Umfrage unter über 1.000 Medienschaffenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigt, dass der Einsatz von KI in der Redaktion nicht unumstritten ist. Während 70 Prozent der Teilnehmenden bereits KI-Tools verwenden, gibt ein Drittel an, keine solchen Technologien zu nutzen. Der häufigste Einsatzbereich sind Übersetzungen, wo 76 Prozent der Befragten entsprechende Tools verwenden. Auch in den Bereichen Transkriptionen und Datenanalyse sind die Anwendungsquoten mit 70 Prozent und 66 Prozent signifikant. Zudem nutzen 61 Prozent KI für Brainstorming-Sitzungen.

In der Texterstellung zeigt sich jedoch eine eher zurückhaltende Haltung: Nur 43 Prozent der Befragten lassen KI Texte generieren. Dies verdeutlicht, dass KI noch nicht vollständig in die kreative Arbeit integriert ist, was vermutlich die Vorbehalte gegenüber der Technologie widerspiegelt. Es stellt sich die Frage, wie die Integration dieser Technologien in zukünftigen redaktionellen Prozessen aussehen könnte.

Kreative Anwendungen und Herausforderungen

KI wird bislang nur in geringem Maße in kreativen und nutzerbezogenen Bereichen angewendet. So verwenden 90 Prozent der Befragten KI-Tools eher selten in der Audio-Produktion oder beim Community-Management, was darauf hinweist, dass diese Aufgaben vorwiegend menschliche Expertise erfordern. Auch andere Anwendungen, wie die Content-Personalisierung oder Bildbearbeitung, werden bislang nur begrenzt von KI übernommen. Der Einsatz bei Datenvisualisierungen bleibt ebenfalls niedrig, mit 75 Prozent der Befragten, die angeben, dass sie in diesen Bereichen wenig auf KI setzen.

Ängste und Bedenken der Medienschaffenden

Ein zentrales Thema unter den Journalisten ist die Besorgnis über die Auswirkungen der KI-Nutzung auf die Qualität der Berichterstattung. 64 Prozent der Befragten fürchten, dass der Einsatz von KI zu einer Zunahme von Fake News und Desinformation führen könnte. Des Weiteren äußern 59 Prozent Bedenken, dass das kritische Hinterfragen von Inhalten sowie die textliche Qualität durch KI beeinträchtigt werden könnten. Weitere Herausforderungen stellen für die Befragten der Vertrauensverlust seitens des Publikums (55 Prozent) sowie rechtliche Unklarheiten bei Urheberrechten (ebenfalls 55 Prozent) dar.

Empfehlungen für die Integration von KI im Journalismus

Die Verfasser des Berichts empfehlen, dass Journalistinnen und Journalisten Inhalte entwickeln, die von KI-basierten Systemen besser verarbeitet werden können. Dies umfasst klar strukturierte Texte, eindeutige Botschaften und eine transparente Kommunikation über den Einsatz von KI-generierten Inhalten. Um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen, ist es entscheidend, dass Medienschaffende sich aktiv mit den Möglichkeiten und Grenzen der KI auseinandersetzen. Dazu gehören Weiterbildungen und eine kritische Reflexion über die eigene Arbeitsweise sowie über die Technologien, die zunehmend in den journalistischen Alltag einziehen.

Fazit: Künstliche Intelligenz – Chance oder Risiko?

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen einen spannenden, aber auch ambivalenten Umgang von Journalistinnen und Journalisten mit Künstlicher Intelligenz. Während diese Technologien bereits fest in vielen redaktionellen Prozessen integriert sind, bleibt ihre Anwendung im kreativen Bereich begrenzt. Die bestehende Skepsis hinsichtlich der Qualität und der ethischen Implikationen legt nahe, dass ein bewusster und informierter Umgang mit diesen neuen Werkzeugen unerlässlich ist, um die Integrität des Journalismus zu wahren.