Zufriedenheits-Atlas 2025: Deutschlands Arbeitnehmer im Fokus
Die aktuelle Lage der deutschen Wirtschaft und ihre Auswirkungen auf die Mitarbeitenden
Die deutsche Wirtschaft steht vor herausfordernden Zeiten, insbesondere aufgrund eines Rückgangs in der Innovationskraft. Experten erwarten jedoch für die kommenden Jahre einen wirtschaftlichen Aufschwung, was die Gegenwart nicht weniger herausfordernd macht. Insbesondere die Zufriedenheit der Arbeitnehmer:innen wird durch die aktuellen Umstände beeinflusst. Die jüngsten Ergebnisse des Zufriedenheits-Atlas 2025 bieten Einblicke in die Stimmungslage der Mitarbeitenden in deutschen Unternehmen.
Im Durchschnitt zeigt der Bewertungsscore, den die Mitarbeitenden zwischen Juni 2024 und Juni 2025 vergeben haben, eine anhaltende Zufriedenheit. Die durchschnittliche Zufriedenheitsquote in Deutschland beträgt etwa 53,1 Prozent. Dies stellt einen leichten Rückgang von 0,9 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr dar; 2024 lag die Quote bei 54,0 Prozent und 2023 sogar bei 56,3 Prozent. Trotz der gesunkenen Werte bleibt die Zufriedenheit jedoch relativ stabil. In den folgenden Abschnitten werden die spezifischen Zufriedenheitswerte in den verschiedenen Bundesländern, Städten und Branchen analysiert, um ein detailliertes Bild der aktuellen Situation zu zeichnen.
Zufriedenheit nach Bundesland: Hamburg und Baden-Württemberg führen das Ranking an
Ein zentraler Aspekt des Zufriedenheits-Atlas ist die Frage nach den Bundesländern mit den zufriedensten Mitarbeitenden. In diesem Jahr behaupten Hamburg, Bayern und Baden-Württemberg erneut die ersten Plätze. Hamburg zeigt mit einer Zufriedenheit von 55,3 Prozent eine signifikante Verbesserung, nachdem es im Vorjahr nur auf Platz drei war. Damit verdrängt die Hansestadt Baden-Württemberg, dessen Zufriedenheitsquote bei 54,7 Prozent liegt. Bayern, das im Vorjahr den zweiten Platz belegte, ist nun auf den dritten Platz gefallen, mit einem Wert von 54,2 Prozent.
Es ist bemerkenswert, dass in diesen drei Bundesländern die Zufriedenheit im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist, ausgenommen Saarland und Thüringen. In Thüringen stieg die Zufriedenheit um 0,4 Prozent auf 46,8 Prozent. Die Schlusslichter wie Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt erreichen kaum die 50-Prozent-Marke, was darauf hindeutet, dass die Mehrheit der dort ansässigen Arbeitnehmer:innen unzufrieden ist.
Zufriedenheitslevel in den größten Städten Deutschlands
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Zufriedenheit der Mitarbeitenden in den 20 größten Städten Deutschlands. Bielefeld hat sich in diesem Jahr mit einem Wert von 58,6 Prozent den ersten Platz gesichert und setzt damit seinen Aufstieg fort. Stuttgart folgt dicht dahinter mit 58,1 Prozent, gefolgt von Hannover, wo die Zufriedenheit bei 56,9 Prozent liegt. Im Vergleich dazu zeigen Städte wie Wuppertal, Bremen und Leipzig die niedrigsten Zufriedenheitswerte, mit Werten um die 52 Prozent.
Die Mehrheit dieser Städte hat im Vergleich zum Vorjahr eine Abnahme der Zufriedenheit zu verzeichnen, was darauf hinweist, dass es überall Verbesserungspotential gibt. Die Verlierer dieser Bewertung sind vor allem jene Städte, die traditionelle Wirtschaftsstrukturen haben, die vielleicht nicht mehr den Anforderungen der modernen Arbeitswelt genügen.
Zufriedenheit nach Branchen: Steuerberatung und Banken führen das Feld an
Analysiert man die Zufriedenheit nach Branchen, so bleibt die Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung die Branche mit der höchsten Zufriedenheit, auch wenn der Zufriedenheitswert auf 72,5 Prozent sank. Die Bankenbranche und die Energiebranche teilen sich den zweiten Platz mit einem Wert von 67,0 Prozent. Trotz des Rückgangs in vielen Sektoren zeigt die Banken- und Energiebranche eine positive Entwicklung, da ihre Zufriedenheit im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist.
Insgesamt zeigt die Analyse, dass die Zufriedenheit in den meisten Branchen im Jahresvergleich abgenommen hat. Dies hängt möglicherweise mit den wirtschaftlichen Unsicherheiten und den damit verbundenen Veränderungen in der Arbeitswelt zusammen, die die Wahrnehmung der Mitarbeitenden bezüglich ihrer Arbeitgeber beeinflussen.
Was beeinflusst die Zufriedenheit am Arbeitsplatz?
Die Zufriedenheit am Arbeitsplatz hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine repräsentative Umfrage verdeutlicht, dass die Mehrheit der Deutschen eine enge emotionale Bindung zu ihrem Arbeitgeber hat, insbesondere in Zeiten von Krisen. Dennoch sagen rund 80 Prozent der Befragten, dass ihre Treue selten anerkannt wird. Resonanz zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer spielt eine zentrale Rolle für die Zufriedenheit. Mitarbeitende wünschen sich, dass ihre Loyalität gewürdigt wird, doch dies wird oft nicht ausreichend erfüllt.
Führungskräfte sind in dieser Hinsicht angehalten, aktiver zu werden. Durch das Fördern einer Kultur der Wertschätzung und das Implementieren von Feedbackmechanismen können Unternehmen nicht nur die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden steigern, sondern auch deren Loyalität aufbauen. Eine offene Kommunikation ist entscheidend für ein positives Arbeitsumfeld, und Unternehmen müssen erkennen, dass die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden eine wesentliche Grundlage für den Unternehmenserfolg darstellt.
Fazit: …
Die Lage der Arbeitnehmer:innen in Deutschland zeigt eine gemischte Bilanz hinsichtlich der Zufriedenheit. Trotz eines leichten Rückgangs sind viele Mitarbeitende in den meisten Bundesländern und Branchen nach wie vor zufrieden. Unternehmen sind jedoch gefordert, die Zufriedenheit aktiv zu fördern, um den Herausforderungen der Zeit gerecht zu werden. Die aktuellen Trends verdeutlichen, wie wichtig es ist, auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen und Resonanz zu zeigen, um die emotionale Bindung und Loyalität zu stärken.