Wirtschaftstag Kasachstan: Chancen für deutsche Unternehmen

Deutsche Unternehmen richten ihren Blick zunehmend auf Kasachstan, das sich als bedeutender wirtschaftlicher Partner zwischen Europa, Russland, China und dem Mittleren Osten positioniert. Der Wirtschaftstag Kasachstan, der in der Industrie- und Handelskammer (IHK) Magdeburg stattfand, bot eine Plattform, um die potenziellen Geschäftsmöglichkeiten dieses zentralasiatischen Landes zu beleuchten. Organisiert wurde die Veranstaltung von der IHK gemeinsam mit der Botschaft Kasachstans, der Auslandshandelskammer (AHK) Zentralasien und weiteren Partnern. Trotz der warmen Temperaturen nahmen rund 25 Unternehmer aus Sachsen-Anhalt an dem Event teil. Es wurden Informationen zu Investitionsmöglichkeiten, Markteintrittsstrategien und allgemeinen Geschäftschancen in Kasachstan bereitgestellt.

Kasachstans Rolle als Wirtschaftsdrehscheibe

Im Rahmen seines Grußworts betonte der kasachische Botschafter in Deutschland, S.E. Nurlan Onzhanov, die politische und wirtschaftliche Stabilität seines Landes. Kasachstan bietet nicht nur Zugang zu einem Binnenmarkt mit rund 20 Millionen Konsumenten, sondern fungiert zudem als strategischer Handelspartner in Zentralasien. Insbesondere die jüngsten institutionellen Reformen und Bestrebungen zur Demokratisierung wurden als positive Signale für die wirtschaftliche Zukunft gewertet. Experten wiesen darauf hin, dass die Investitionspolitik des Landes in den letzten Jahren erheblich liberalisiert wurde, wodurch neue Chancen für kleine und mittelständische Unternehmen, auch außerhalb der traditionellen Sektoren wie Öl- und Gasindustrie, entstanden. Eduard Kinsbruner von der AHK Zentralasien äußerte sich optimistisch über die langjährigen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Kasachstan, die in diesem Jahr einen Meilenstein von 30 Jahren feiern.

Erfolgsbeispiele aus der Praxis

Ein konkret umgesetztes Beispiel für erfolgreiche Geschäftstätigkeiten in Kasachstan lieferte Stefan Wittek von der Max-truder GmbH aus Magdeburg. Er berichtete über verschiedene erfolgreich durchgeführte Projekte und betonte die Bedeutung von fundierten Marktkenntnissen sowie stabilen Partnerschaften für den Geschäftserfolg. Solche Praxisberichte verdeutlichen, wie wichtig lokale Expertise und verlässliche Netzwerke sind, um in diesem dynamischen Markt Fuß zu fassen.

Delegationsreise und künftige Kooperationen

Felix von Limburg, Honorarkonsul Kasachstans für Sachsen-Anhalt, kündigte für das Frühjahr 2026 eine Delegationsreise an. Ziel dieser Reise ist es, bestehende Kontakte zu intensivieren und neue Kooperationsmöglichkeiten zu erkunden. Diese Initiative könnte dazu beitragen, den wirtschaftlichen Austausch zwischen beiden Ländern weiter zu festigen und auszuweiten. Außerdem wurden bereits bestehende über wirtschaftliche Projekte hinausgehende Kooperationen thematisiert, darunter die Bildungsinitiativen wie die „Kompetenzförderung Milch in Kasachstan“ und die Zusammenarbeit zwischen der Deutsch-Kasachischen Universität (DKU) in Almaty und der Hochschule Anhalt.

Nächste Schritte und Herausforderungen

In der abschließenden Diskussion bot Jonas Prien von der SCHNEIDER GROUP einen Überblick über die nächsten Schritte beim Markteintritt in Kasachstan. Neben den Chancen hervorzuheben, skizzierte er potenzielle Risiken wie Inflation, steuerliche Änderungen und Anpassungen der Mehrwertsteuer. Er erläuterte Strategien zur Risikominimierung und betonte, dass eine fundierte Vorbereitung für Unternehmen essentiell ist, um sich erfolgreich in Kasachstan zu engagieren. Die positive Resonanz auf den Wirtschaftstag unterstreicht das große Zukunftspotenzial, das der kasachische Markt für Unternehmen aus Sachsen-Anhalt bereithält.

Fazit: Stärkung der wirtschaftlichen Brücke zu Kasachstan

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Wirtschaftstag Kasachstan einen wichtigen Impuls für den Austausch zwischen Sachsen-Anhalt und Zentralasien darstellt. Die präsentierten Möglichkeiten und die positiven Perspektiven zeugen von einer wachsenden Stabilität und einer vielversprechenden wirtschaftlichen Zusammenarbeit, die beiden Seiten nachhaltigen Nutzen versprechen.