WHO-Richtlinien zu Umgebungslärm in Europa
Neue WHO-Leitlinien für Umgebungslärm
Im Oktober 2018 veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) neue Richtlinien für Umgebungslärm in der Europäischen Region. Diese Leitlinien adressieren spezifische Lärmquellen und geben Empfehlungen zur Lärmminderung. Dabei werden fünf Hauptquellen des Lärms identifiziert: Straßenverkehr, Schienenverkehr, Luftverkehr, Geräusche von Windenergieanlagen sowie Lärm, der während Freizeitaktivitäten entsteht. Jede dieser Kategorien erhält spezifische Leitlinienwerte für den ganztägigen Dauerschallpegel (Lden) und den Nachtzeitraum (Lnight).
Einordnung der Lärmquellen
Die WHO-Leitlinien bieten eine strukturierte Analyse der verschiedenen Lärmquellen und deren Auswirkungen auf die Umwelt und die Lebensqualität der Menschen. Der Straßenverkehr bildet die größte Lärmquelle in städtischen Gebieten und wird in den Leitlinien besonders hervorgehoben. Schienenverkehr und Luftverkehr folgen in ihrer Relevanz, während der Lärm von Windenergieanlagen und Freizeitaktivitäten vergleichsweise weniger in den Fokus rückt. Wesentlich ist die Unterscheidung der Lärmquellen nicht nur hinsichtlich ihrer Lautstärke, sondern auch in Bezug auf die Zeiten des Lärms, da nachts eine besondere Sensitivität gegenüber Lärm vorliegt. Die Empfehlungen sind darauf ausgelegt, eine Verbesserung der Lebensqualität und des Gesundheitsschutzes zu fördern.
Werte für Dauerschallpegel und Nachtlärm
Die WHO definiert präzise Werte für den Dauerschallpegel und den Nachtlärm. Diese Werte sind entscheidend für die Bewertung der Lärmbelastung, da sie die zulässigen Schallpegel angeben, die nicht überschritten werden sollten, um gesundheitliche Beeinträchtigungen zu vermeiden. Die spezifischen Schwellenwerte bieten eine Grundlage für nationale und lokale Lärmminderungsstrategien. Mitarbeitende der Gesundheitsbehörden und Stadtplaner sind gehalten, diese Werte zu berücksichtigen, um eine nachhaltige Planung in urbanen Gebieten zu gewährleisten. Durch die Einhaltung der WHO-Empfehlungen könnten sowohl die menschliche Gesundheit als auch das Wohlbefinden der Bevölkerung langfristig gefördert werden.
Empfehlungen zur Lärmminderung
Ein Kernaspekt der WHO-Leitlinien ist die Formulierung von Empfehlungen zur Lärmminderung. Für jede der identifizierten Lärmquellen gibt es spezifische Maßnahmen, die ergriffen werden können, um die Lärmbelastung zu reduzieren. Hierzu zählen unter anderem bauliche Maßnahmen, wie zum Beispiel der Einsatz von Lärm-dämpfenden Materialien und die Schaffung von Schallschutzwällen. Auch planerische Maßnahmen, wie die Gestaltung lärmvermeidender Verkehrsführung oder die Zonierung von Wohn- und Gewerbeflächen, sind von Bedeutung. In der Freizeitgestaltung können Lärmminderungsstrategien durch die Schaffung ruhiger Zonen und durch Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung ergänzt werden. Diese Initiativen sind darauf ausgerichtet, die negativen Auswirkungen von Lärm zu minimieren und die Lebensqualität zu steigern.
Fazit: Gesundheit durch Lärmminderung fördern
Die neuen WHO-Leitlinien für Umgebungslärm bieten eine fundierte Grundlage zur Bewertung und Reduzierung von Lärmbelastung. Durch spezifische Empfehlungen für verschiedene Lärmquellen wird der Fokus auf die Verbesserung des gesundheitlichen Wohlbefindens gelegt. Dies stellt einen wichtigen Schritt in der urbanen Gesundheitsförderung dar und fordert die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen und der Gesellschaft, um eine nachhaltige und gesunde Lebensumwelt zu schaffen.

