Deutsche Wirtschaft verzeichnet 2026 wieder spürbares Wachstum
Konjunkturprognose 2026: Erholung der deutschen Wirtschaft im Blick
Die Prognose für die deutsche Wirtschaft sieht eine deutliche Erholung im Jahr 2026 vor, nachdem in den vergangenen Jahren ein langsames Wachstum zu verzeichnen war. Laut den Experten des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Schnitt um 1,2 Prozent wachsen, was einen signifikanten Anstieg gegenüber dem minimalen Wachstum von nur 0,1 Prozent im Jahr 2025 darstellt. Diese positive Entwicklung wird insbesondere durch staatliche Investitionen sowie eine gesteigerte Konsumneigung der Haushalte gefördert, während der Außenhandel weiterhin unter Druck bleibt. Schwächen in den Handelsbeziehungen zu den USA und China sowie die Aufwertung des Euro belasten die Exportaktivitäten. Der Arbeitsmarkt zeigt sich zeitversetzt resilient, weshalb das Wachstum zunächst noch keine Verbesserung der Beschäftigungslage erwarten lässt.
Rückblick und Anpassungen der Prognosen
Das IMK hat seine Wachstumserwartungen für 2025 um 0,1 Prozentpunkte gesenkt, und auch für 2026 wurde die Prognose um 0,2 Prozentpunkte angepasst. Laut Prof. Dr. Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des IMK, hat sich der Gegenwind aus der Weltwirtschaft verstärkt, was vorrangig auf geopolitische Spannungen und eine aggressive Handels- und Industriepolitik zurückzuführen ist. Die Unterstützung durch binnenwirtschaftliche Impulse und die Politik, insbesondere der Abbau des Investitionsstaus, könnten jedoch einen Aufschwung einleiten. Dies wäre das erste Mal seit der Wiedervereinigung, dass ein solcher binnenwirtschaftlicher Antrieb zu beobachten wäre.
Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen
Ein zentraler Punkt der Prognose ist die Rolle der Wirtschaftspolitik im Jahr 2026. Nachdem die Finanzpolitik von einem eingeschränkten fiskalischen Kurs auf Expansionsmaßnahmen umschaltet, ist mit einer Belebung der Binnenkonjunktur zu rechnen. Geplante Maßnahmen wie das Sondervermögen für Infrastruktur, militärische Ausgaben und Förderprogramme sollen Impulse in der Größenordnung von etwa einem Prozent des BIP setzen. Dies wird als notwendig erachtet, um die gesamtwirtschaftlichen Risiken zu mindern, die insbesondere durch die unsichere Wirtschaftspolitik der USA entstehen. Ein stabiles wirtschaftliches Umfeld könnte die Investitionsbereitschaft der Unternehmen und den Konsum der privaten Haushalte fördern, was sich wiederum positiv auf das BIP auswirken könnte.
Herausforderungen und Risiken
Allerdings gibt es auch zahlreiche Herausforderungen. Eine erratische Wirtschaftspolitik der USA könnte das Wachstum der amerikanischen Wirtschaft weiter dämpfen und somit negative Auswirkungen auf den globalen Handel haben. Das IMK empfiehlt der Bundesregierung, einen klaren wirtschaftspolitischen Kurs zu halten und nicht durch überzogene Kritiken am Sozialsystem das Konsumklima zu gefährden. Ein klarer Kurs könnte das Vertrauen in die Wirtschaftspolitik stärken und damit zusätzliche Anreize für Investitionen und Konsum schaffen.
Arbeitsmarkt und außenwirtschaftliche Lage
Die Auswirkungen der konjunkturellen Erholung auf den Arbeitsmarkt werden vorerst begrenzt bleiben. Trotz eines stagnierenden Erwerbseinkommens im Jahr 2025 steigt die Arbeitslosigkeit durch die anhaltende Rezession auf etwa 6,3 Prozent. Prognosen für 2026 deuten auf einen leichten Rückgang der Erwerbstätigenzahl hin, während die Arbeitslosenzahl sie erneut erhöht. Dies zeigt, dass der Arbeitsmarkt eine Zeit braucht, um auf die wirtschaftliche Erholung zu reagieren.
Globale Wirtschaftsbedingungen
Im internationalen Kontext wird das Wirtschaftswachstum in den kommenden Jahren voraussichtlich moderate Werte aufweisen, mit einem Anstieg des globale BIP von 3,1 Prozent in 2025 und 2,7 Prozent in 2026. Die US-amerikanische Wirtschaft soll bei 1,9 und 1,8 Prozent verbleiben, während der Euroraum voraussichtlich um 1,4 Prozent in 2025 und um 1,3 Prozent in 2026 zulegt. Hierbei stellen die deutschen Exporte weiterhin eine Herausforderung dar, vor allem aufgrund der Zölle und der starken Konkurrenz aus China, was die Exportzahlen negativ beeinflusst.
Investitionen und Konsum im Aufschwung
Die Prognose für Investitionen zeigt einen Zuwachs ab 2026. Im Jahr 2025 wird jedoch ein Rückgang um 2,2 Prozent erwartet. Der Resilienz der privaten und öffentlichen Nachfrage ist entscheidend: Unter den Bedingungen steigender Einkommen, fallender Inflationsraten und sinkender Sparquoten wird für 2026 ein Anstieg der privaten Konsumausgaben von 1,0 Prozent prognostiziert. Dies, kombiniert mit steigenden Staatsausgaben von 2,2 Prozent, lässt auf eine solide wirtschaftliche Entwicklung schließen. Die positiven Impulse aus dem privaten Konsum sowie staatlichen Investitionen bilden das Rückgrat des wirtschaftlichen Aufschwungs.
Inflation und öffentliche Finanzen
Die Inflationsrate wird laut Prognose im Durchschnitt bei 2,2 Prozent für 2025 und 2,0 Prozent für 2026 liegen und somit den Zielwert der Europäischen Zentralbank erreichen. Das IMK geht zudem davon aus, dass sich die staatlichen Einnahmen durch moderate Entwicklungen stabilisieren werden, während die Ausgaben aufgrund geplanter Investitionen ansteigen. Trotz eines Anstiegs des gesamtstaatlichen Defizits auf 3,3 Prozent in 2026 bleibt Deutschland weiterhin im positiven Bereich der Außenhandelsbilanz.
Fazit: Wirtschaftliche Perspektiven 2026
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die deutsche Wirtschaft im Jahr 2026 endlich wieder spürbare Wachstumsimpulse zu verzeichnen hat. Trotz bestehender globaler Herausforderungen und Unsicherheiten gibt es positive Anzeichen durch staatliche Maßnahmen und einen ansteigenden Konsum. Die Transformation der Wirtschaftspolitik könnte entscheidende Impulse geben und langfristige Stabilität fördern.

