Marktentwicklung der US-Börsen: Verlustausweitung und Anlegerverhalten

Am Dienstagmittag, zur Ortszeit New York, verzeichnen die US-Börsen eine weitere Ausdehnung ihrer Verluste, insbesondere im Technologiesektor. Anleger strömten in Blue Chips, was zu einem Rückgang der Technologiewerte führte. Der Dow-Jones-Index notiert nahezu unverändert bei 44.930 Punkten. Im Kontrast hierzu sind der S&P-500 und der Nasdaq-Composite um 0,4 % bzw. 1,1 % gesunken. Ein weiteres wichtiges Ereignis war das Treffen zwischen dem US-Präsidenten Trump und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj, gefolgt von Gesprächen mit europäischen Staats- und Regierungschefs. Leider brachten diese Begegnungen keine greifbaren Ergebnisse, was die Situation in der Ukraine betrifft, und die Aussicht auf eine zügige Beendigung des Konflikts bleibt ungewiss.

Die Marktteilnehmer richten nun ihre Erwartungen auf die Rede von Jerome Powell, dem Vorsitzenden der US-Notenbank, die für das bevorstehende Notenbanker-Treffen in Jackson Hole angesetzt ist. Analyst Paul Eitelman von Russell Investments äußert Vorbehalte hinsichtlich der möglichen Aussagen Powells. Er beschreibt das Risiko, dass die Äußerungen weniger dovish ausfallen könnten, als von den Marktteilnehmern erhofft. Powell könnte mit einem gespaltenen Offenmarktausschuss konfrontiert sein und müsste abwägen zwischen den abwärtsgerichteten Risiken für die Beschäftigung und den aufwärtsgerichteten Risiken für die Inflation. Russell Investments hält eine Zinssenkung der Fed im September für wahrscheinlich, jedoch nicht für sicher, und rechnet mit einem Rückgang um 25 Basispunkte statt 50 Basispunkte.

Marktentwicklung im Immobiliensektor: Positive und negative Signale

Daten vom Immobilienmarkt senden gemischte Signale. Während die Baubeginne im Juli stärker als erwartet zulegten und Analysten einen Rückgang prognostiziert hatten, fielen die Baugenehmigungen deutlicher als erwartet. Dies zeigt, dass trotz positiver Baubeginne die Unsicherheiten auf dem Markt bestehen bleiben und sich möglicherweise auf künftige Entwicklungen auswirken könnten. Diese gemischte Datenlage lässt Raum für Spekulationen über die zukünftige Stabilität des Immobilienmarktes.

Unternehmensberichterstattung: Intel und andere Unternehmen im Fokus

Ein starkes Augenmerk galt erneut den Aktien von Intel. Am Vortag hatte ein Bloomberg-Bericht über eine mögliche 10-prozentige Beteiligung des US-Staats am Chip-Hersteller für einen Rückgang der Aktie gesorgt. Doch heute steigt der Kurs um 7,2 %, da die Softbank Group bereit ist, 2 Milliarden Dollar in Intel zu investieren. Diese Investition erfolgt zu einem Preis von 23 Dollar pro Aktie, was zu einem Anteil von rund 2 Prozent führt und Softbank zum sechstgrößten Anteilseigner von Intel macht.

Ein weiteres Unternehmen, das positive Nachrichten verbreitet, ist Home Depot, das im zweiten Geschäftsquartal ein Umsatzwachstum verzeichnete, allerdings unter den Erwartungen bleibt. Wechselkursentwicklungen haben das Wachstum negativ beeinflusst. Trotz dieser Herausforderungen hat das Unternehmen seinen Ausblick für das Gesamtjahr beibehalten. Die Aktie reagiert mit einem Zuwachs von 3,2 %.

Andererseits musste Viking Therapeutics einen dramatischen Rückgang der Aktien um 42 % hinnehmen. Ein Mittel zur Gewichtsreduktion zeigte zwar vielversprechende Ergebnisse, jedoch brachen viele Probanden die Studie aufgrund schwerwiegender Nebenwirkungen ab.

Währungs- und Rohstoffmarkt: Wechselkursbewegungen und Rohölpreise

Der US-Dollar gibt nach den Gesprächen bezüglich der Ukraine leicht nach, der Dollar-Index sinkt um 0,1 %. Analyst Volkmar Baur von der Commerzbank stellt fest, dass das Treffen zwischen Selenskyj und Trump besser verlief als zunächst befürchtet, dies jedoch keinen klaren Fortschritt in den Verhandlungen zur Beendigung des Konflikts in der Ukraine aufzeigt.

Die Ölpreise zeigen einen Rückgang und verlieren die zuvor erzielten Gewinne. Das Treffen im Weißen Haus brachte zwar keine wesentlichen Fortschritte, erhöht jedoch die Möglichkeit eines diplomatischen Dialoges zwischen Selenskyj und Putin. Dennoch bleiben Analysten skeptisch, ob es bis Jahresende tatsächlich zu einer Waffenruhe kommen wird.

Anleihen, die als „sicherer Hafen“ gelten, sind gefragt. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sinkt um 3 Basispunkte auf 4,31 %. Die Kreditwürdigkeit der USA wurde von Standard & Poor’s bestätigt, und es wird erwartet, dass robuste Einnahmen aus dem Zollsystem die drohende Verschlechterung der Haushaltslage abmildern werden. Gold, welches anfangs Kursgewinne verbuchte, tendiert ebenfalls abwärts.

Fazit: Aktuelle Marktentwicklungen und deren Implikationen

Die US-Börsen zeigen gegenwärtig eine uneinheitliche Entwicklung. Obwohl einige Unternehmen positive Meldungen liefern, gibt es insgesamt Unsicherheiten in Bezug auf makroökonomische Faktoren sowie geopolitische Spannungen, die das Anlegerverhalten beeinflussen. Insbesondere die bevorstehenden Äußerungen von Jerome Powell könnten sowohl die Richtung der Märkte als auch die geldpolitischen Erwartungen prägen.