Umsatzrückgang im Gastgewerbe betrifft besonders Gastronomen
Einleitung: Krise im deutschen Gastgewerbe
Die deutschen Gastronomiebetriebe sind in der ersten Hälfte des Jahres 2025 in eine noch tiefere Krise geraten. Immer mehr Menschen nehmen das Essengehen als Luxus wahr, was zu einem Anstieg von Restaurant-Schließungen führt. Die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes verdeutlichen, dass das Gastgewerbe nicht nur weniger Umsatz generiert, sondern auch eine wachsende Kundenabwanderung verzeichnet. Preisbereinigt sanken die Umsätze im ersten Halbjahr um 3,7 Prozent im Vergleich zu dem bereits schwachen Vorjahreszeitraum. Die Entwicklung belastet vor allem die Betreiber kleinerer Betriebe, die verstärkt mit den Auswirkungen der gegenwärtigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu kämpfen haben.
Umsatzrückgang: Preissteigerungen als letzte Rettung
Der Umsatzrückgang im deutschen Gastgewerbe wird von einer steigenden Preissensibilität der Verbraucher begleitet. Berkannte Gastronomien mussten die Preise erhöhen, um ihre Erlöse zu stabilisieren. Nominal, also ohne Berücksichtigung der Inflation, lagen die Umsätze lediglich 0,1 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Dennoch zeigt eine realistische Betrachtung, dass die Gastronomie mit einem Minus von 4,1 Prozent härter getroffen wurde als Hotels und andere Beherbergungsbetriebe, die einen Rückgang von 2,6 Prozent verzeichneten. Diese Diskrepanz macht deutlich, wie angespannt die Situation für Gastronomen ist, die versuchen, in einem schwierigen Marktumfeld zu überleben.
Kundeverhalten: Veränderung durch Preissensibilität
Laut dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) haben sich die Verhaltensweisen der Kunden gewandelt. Immer mehr Gäste entscheiden sich, seltener auswärts zu essen, und wenn sie dies tun, wählen sie oft günstigere Speisen. Häufig wird auf Extras wie Vorspeisen oder zusätzliche Getränke verzichtet. Diese Trendwende spiegelt sich nicht nur in den Umsatzzahlen wider, sondern zeigt auch, wie stark die gegenwärtigen wirtschaftlichen Herausforderungen den Alltag der Verbraucher prägen. Besonders kleine und mittelständische Gastbetriebe sehen sich durch gestiegene Betriebskosten und den Rückgang der Kundenfrequenz in einer kritischen Lage. Die Aussichten für das zweite Halbjahr 2025 gestalten sich daher als wenig optimistisch.
Steuerliche Belastungen: Die Rückkehr des vollen Mehrwertsteuersatzes
Ein weiterer Faktor, der zur Flaute im Gastgewerbe beigetragen hat, ist die Wiederinkraftsetzung des vollen Mehrwertsteuersatzes von 19 Prozent auf Speisen seit Jahresbeginn 2024. Der Branchenverband Dehoga fordert erneut politische Unterstützung und Hilfe, um die deutlichen Umsatzverluste abzumildern. Eine mögliche Entlastung könnte durch eine Senkung des Mehrwertsteuersatzes auf 7 Prozent entstehen, wie sie in der Zeit der Corona-Pandemie galt. Nach einer kurzfristigen Erholung im Frühjahr, kurz vor Ostern, verschlechterte sich die Lage im Sommer erneut, was sich in den Umsatzzahlen widerspiegelt. Im Juni lagen die Umsätze real 5,9 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres und selbst nach Berücksichtigung der Preiserhöhungen betrug der Rückgang 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Fazit: Die Herausforderungen bleiben bestehen
Angesichts der aktuellen Lage sieht sich das deutsche Gastgewerbe mit einem tiefgreifenden Wandel konfrontiert. Die steigende Preissensibilität der Verbraucher in Kombination mit höheren Betriebskosten und einem wieder erhöhten Mehrwertsteuersatz stellen die Branche vor erhebliche Herausforderungen. Politische Unterstützung könnte helfen, die Krise zu überwinden, doch die Zukunft des Sektors bleibt uneindeutig und bedarf dringender Lösungen.