Trump und Fed: Gefahr für Börse und US-Dollar? EURUSD Prognose
Politischer Druck auf die Federal Reserve
Am 20. August 2025 hat US-Präsident Donald Trump die Notenbankgouverneurin Lisa Cook öffentlich über die Social-Media-Plattform Truth Social zum Rücktritt aufgefordert. Diese Aufforderung, die durch den Satz „Cook muss sofort zurücktreten!!!!“ verstärkt wird, stellt einen markanten Angriff auf die Unabhängigkeit der Federal Reserve dar. Beobachter warnen, dass Trumps Vorgehen schwerwiegende Konsequenzen für die Finanzmärkte und den US-Dollar nach sich ziehen könnte. Eine Schwächung der Unabhängigkeit könnte das Vertrauen in die Geldpolitik und das wirtschaftliche Umfeld insgesamt gefährden.
Betrugsvorwürfe und ihre politischen Implikationen
Die Forderung nach Cooks Rücktritt ist in den Vorwürfen von Bill Pulte, dem Direktor der Federal Housing Finance Agency (FHFA) und einem Vertrauten Trumps, verwurzelt. Pulte erhebt den Vorwurf, dass Cook in der Vergangenheit Hypothekenunterlagen manipuliert habe, um vorteilhaftere Kreditkonditionen zu erreichen. Analysten hingegen vermuten, dass Trumps wahres Ziel die Umgestaltung der Mehrheitsverhältnisse im geldpolitischen Ausschuss der Federal Reserve, dem FOMC, ist. Ein Rücktritt Cooks könnte Trump helfen, eine für ihn günstigere Mehrheit im Gremium zu sichern.
Fed-Mehrheiten und Zinssenkungsperspektiven
Die Dynamik innerhalb des FOMC ist derzeit von intensiven Auseinandersetzungen geprägt. Einige Mitglieder, wie Christopher Waller, Lisa Bowman und Prasanna Miran, könnten tendenziell Zinssenkungen befürworten, während andere, beispielsweise Austan Goolsbee, schwerer zu beurteilen sind. Sollte Trump das Gewicht seiner Einflussnahme auf den Ausschuss erhöhen, würden sich unmittelbare Auswirkungen auf die Geldpolitik abzeichnen, was wiederum sowohl den US-Dollar als auch die globalen Märkte betreffen könnte. Die Unsicherheit über die zukünftige Geldpolitik und mögliche Zinssenkungen steht für Investoren im Raum und könnte die Volatilität an den Märkten steigern.
Wirtschaftliche Risiken durch Trumps Druck auf die Fed
Seit seinem Amtsantritt fordert Trump regelmäßig drastische Zinssenkungen von Jerome Powell, dem Vorsitzenden der Federal Reserve. Diese Forderungen könnten den Weg zu einer unkontrollierten Inflation ebnen und die Stabilität der US-Wirtschaft ernsthaft gefährden. Eine solche Inflation würde die Rolle des US-Dollars als Weltreservewährung bedrohen. Fachleute und Analysten warnen vor den schwerwiegenden Folgen, die ein verstärkter Druck auf die Fed haben könnte. Die Kombination aus politischem Druck und der Notwendigkeit einer stabilen Geldpolitik könnte die Finanzmärkte auf eine ungewisse Reise schicken.
Auswirkungen auf den US-Dollar und die Finanzmärkte
Die Reaktionen an den Finanzmärkten auf Trumps öffentliche Angriffe sind bereits provoziert worden. Experten warnen, dass eine mögliche Entlassung oder ein erheblicher Druck auf Jerome Powell zur Folge haben könnte, dass der US-Dollar um bis zu 3-4 % fällt und der US-Anleihemarkt in eine Krise gerät. Dies könnte nicht nur die Renditen auf 10-jährige Anleihen auf bis zu 5,5 % steigen lassen, sondern auch die Schuldendienste der Vereinigten Staaten erheblich verteuern. Eine solche Marktentwicklung könnte eine Vertrauenskrise auf internationalen Märkten auslösen und zu einem Zusammenbruch weiterer Finanzinstitutionen führen. Infolge solcher Ereignisse könnten die wirtschaftlichen Bedingungen weltweit instabil werden.
- Ein Rückgang des US-Dollar um 3-4 % könnte die internationalen Handelsbeziehungen erheblich belasten.
- Der US-Anleihemarkt könnte unter einem Kollaps leiden, was weitreichende negative Auswirkungen auf die Finanzierung öffentlicher und privater Institutionen haben könnte.
- Die Renditen auf Anleihen könnten rapide ansteigen, wodurch die Finanzierungskosten für die USA steigen und langfristige Investitionen gefährdet werden.
Historische Kontexte und internationale Einflüsse
Historische Analysen zeigen, dass politischer Druck auf die Federal Reserve in der Vergangenheit häufig zu höherer Inflation geführt hat, ohne dass dies einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung dienlich gewesen wäre. Ein prägnantes Beispiel ist die Türkei unter Präsident Recep Tayyip Erdoğan, wo politische Einmischung in die Geldpolitik zu einer Inflation von 75 % und einem dramatischen Währungscrash geführt hat. Ein solches Szenario könnte auch in den USA realistisch werden, wenn die Unabhängigkeit der Fed weiter untergraben wird. Der Verlust an Vertrauen in die Institution könnte nicht nur die währungspolitischen Entscheidungen beeinflussen, sondern auch das gesamte wirtschaftliche Gefüge in den USA destabilisieren.
Internationale Unterstützung für die Unabhängigkeit der Fed
Angesichts des Drucks auf die Federal Reserve zeigen sich internationale Zentralbanker, einschließlich der EZB-Präsidentin Christine Lagarde, solidarisch mit Jerome Powell. Sie bringen zum Ausdruck, dass nur eine unabhängige Geldpolitik den US-Dollar als Leitwährung sichern kann. Hochrangige Finanzexperten, wie Jamie Dimon von JPMorgan, mahnen zur Vorsicht und warnen vor irreversiblen Schäden, sollte der Druck auf die Fed anhalten. Die Notwendigkeit, die Integrität und Unabhängigkeit der Geldpolitik zu wahren, wird daher als essentiell für die zukünftige Stabilität der globalen Finanzsysteme betrachtet.
Fazit: Börse aktuell zwischen Unsicherheit und Risiko
Die Lage an den Finanzmärkten bleibt angespannt, während sich der EUR/USD in Richtung 1,1700 bewegt. Trumps wiederholte Angriffe auf die Federal Reserve können potenzielle Kettenreaktionen auslösen, die weitreichende Auswirkungen auf die Finanzmärkte und den US-Dollar haben könnten. Jede neue Entwicklung ist entscheidend und könnte die Stabilität des internationalen Finanzsystems ernsthaft gefährden.