Stand: 08.08.2025 16:17 Uhr

Die Aktionäre von ThyssenKrupp haben bei einer Hauptversammlung am Freitag beschlossen, dass die Kieler Marinewerft ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) als eigenständiges Unternehmen an die Börse gehen soll.

Entscheidung zum Börsengang von TKMS

Mit einer überwältigenden Mehrheit von etwa 99,9 Prozent stimmten die Aktionäre in der digitalen Hauptversammlung für die Abspaltung von TKMS. ThyssenKrupp-Vorstandschef Miguel López äußerte die Erwartung, dass TKMS noch im Oktober 2025 an der Börse in Frankfurt am Main notiert wird. Diese Entscheidung wird als bedeutender Schritt in der Geschichte des Unternehmens gewertet, da TKMS damit eigenständiger auftreten und entsprechend agieren kann. Der Zeitpunkt des Börsengangs ist strategisch gewählt, um etwaige Marktchancen optimal zu nutzen sowie die finanziellen Mittel zur Expansion bereitzustellen.

Verbindung zwischen TKMS und ThyssenKrupp

Auch nach der Abspaltung bleibt TKMS mit ThyssenKrupp verbunden. Der Mutterkonzern wird weiterhin 51 Prozent der Aktien an der neuen Gesellschaft halten, was ihm die Kontrolle und entscheidenden Einfluss sichert. Die restlichen 49 Prozent der Aktien werden an die Aktionäre von ThyssenKrupp verteilt. Dies sorgt für eine stabile Verflechtung und ermöglicht eine enge Kooperation, während TKMS die unternehmerische Freiheit zur eigenständigen Entwicklung und Auftragsakquisition erhält. Die Aufrechterhaltung dieser Verbindung könnte strategische Vorteile im internationalen Wettbewerb bieten und gewährleisten, dass beide Unternehmen von Synergien profitieren.

Wachstumsmöglichkeiten für TKMS durch den Börsengang

Der Börsengang soll TKMS dazu verhelfen, neues Kapital zu beschaffen, das für Investitionen an verschiedenen Standorten notwendig ist. Insider berichten, dass der Schiffbauer plant, die unternehmerische Freiheit zu erhöhen, um sich besser um Ausschreibungen zu kümmern und Innovationen voranzutreiben. So könnte TKMS in der Lage sein, schneller auf technologische Veränderungen und Marktanforderungen zu reagieren. Diese Expansion ist insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen globalen Sicherheitslage von Bedeutung, in der die Nachfrage nach militärischen Schiffen und U-Booten steigt. Berichten zufolge ist die Werft in Kiel bereits gut ausgelastet, was zu dem Plan führt, die Belegschaft um bis zu 500 neue Arbeitsplätze zu erweitern. Dies könnte auch positive Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft haben.

Positive Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Kiel

Der Börsengang wird als entscheidender Vorteil für den Wirtschaftsstandort Kiel angesehen. Andreas Burmester, der maritime Koordinator der Landesregierung, hebt hervor, dass die Zusammenarbeit mit TKMS zahlreiche Unternehmen aus der Rüstungsbranche anzieht. Diese Unternehmen sind interessiert an einer Ansiedlung in Kiel, was auf das Potenzial hochqualifizierter Arbeitskräfte hinweist. Der Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Kiel wird somit eine positive Prognose gegeben. Die Region könnte zu einem Kernzentrum für militärische Innovationen und technologische Entwicklungen in Deutschland werden. Die Verknüpfung von öffentlicher und privater Wirtschaft durch diese Entwicklungen wird als grundlegend für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit angesehen.

Wachstum der Werft in Wismar

Neben der Werft in Kiel plant TKMS auch für die neu übernommenen Räumlichkeiten in Wismar Expansionen. Der Standort soll geschätzt bis zu 1.500 Arbeitsplätze bieten, was eine bedeutende Steigerung der derzeitigen Belegschaft von mehr als 100 Beschäftigten darstellen würde. Zudem hat Wismar bereits Aufträge aus Norwegen, Israel und Singapur erhalten, die U-Boote sowie Kriegsschiffe betreffen. TKMS wird zudem einen Fokus auf die Entwicklung und den Bau des Forschungsschiffs Polarstern 2 setzen, welches für den Einsatz in extremen klimatischen Bedingungen konzipiert ist. Diese vielversprechenden Entwicklungen in Wismar sind ein Teil der Strategie, sich an veränderte sicherheitspolitische Bedingungen anzupassen und die Marktanteile im militärischen Bereich auszubauen.

Fazit: Strategische Weichenstellung für TKMS

Der beschlossene Börsengang von TKMS bietet dem Unternehmen vielfältige Möglichkeiten zur Eigenständigkeit und zum Wachstum. Mit der Beibehaltung einer Mehrheit durch ThyssenKrupp sichert sich die Muttergesellschaft den Einfluss und schafft gleichzeitig Freiräume für TKMS, um auf die wachsende Nachfrage im Verteidigungssektor zu reagieren. Die geplanten Maßnahmen zur Schaffung neuer Arbeitsplätze und die Stärkung der Wirtschaftsstandorte in Kiel und Wismar weisen auf eine positive Entwicklung für die Region hin und könnten langfristatively zur Stabilität und Prosperität der Unternehmen beitragen.