Einleitung zur KI-Studie des MIT

Eine aktuelle Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT) befasst sich mit der Implementierung generativer Künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen und deren Auswirkungen auf die Umsatzentwicklung. Trotz des theoretischen Potenzials, das generative KI für Unternehmen verspricht, zeigen die Ergebnisse, dass die Mehrzahl der entsprechenden Projekte nicht die erwarteten Umsatzsteigerungen erzielen kann. Lediglich fünf Prozent der durchgeführten KI-Pilotprogramme tragen substantiell zum Umsatz bei, während ein Großteil der Initiativen stagnierend bleibt und kaum messbare Effekte auf die Gewinn- und Verlustrechnung zeigt. Die Grundlage dieser Erkenntnisse bilden 150 Interviews mit Führungskräften, eine Umfrage unter 350 Mitarbeitenden und eine Analyse von 300 öffentlich zugänglichen KI-Implementierungen.

Erfolgsfaktoren bei der Implementierung von KI

Ein zentraler Aspekt des Erfolgs bei der Einführung von KI-Systemen liegt in der Herangehensweise der Unternehmen an diese Technologie. Die Studie zeigt auf, dass etwa 67 Prozent der erfolgreichen Implementierungen auf den Kauf von KI-Tools von spezialisierten Anbietern und den Aufbau entsprechender Partnerschaften zurückzuführen sind. In den Fällen, in denen Unternehmen versuchten, interne Lösungen zu entwickeln, war der Erfolg in nur einem Drittel der Fälle gegeben. Aditya Challapally, einer der Hauptautoren der Studie, betont, dass in vielen Organisationen der Versuch unternommen wird, eigene KI-Tools zu entwickeln, während externe Lösungen in der Regel zu besseren Ergebnissen führen können.

Ein weiterer entscheidender Punkt ist die Ressourcenzuteilung innerhalb der Organisationen. Mehr als die Hälfte der Budgets für generative KI wird in Vertriebs- und Marketing-Tools investiert. Die Analyse des MIT stellt fest, dass die höchste Rendite allerdings in der Automatisierung von Back-Office-Prozessen erzielt werden kann. Dieser Bereich bietet erhebliches Einsparpotenzial, indem beispielsweise Business Process Outsourcing reduziert und externe Agenturkosten gesenkt werden. Eine optimierte Betriebsorganisation ist daher zentral für den Erfolg von KI-Implementierungen.

Aktuelle Auswirkungen auf die Belegschaft

Die Studie beleuchtet auch die gegenwärtigen Veränderungen in der Arbeitswelt, insbesondere in den Bereichen Kundensupport und Verwaltung. Anstatt allgemeine Massenentlassungen durchzuführen, haben viele Unternehmen begonnen, frei werdende Stellen nicht wieder zu besetzen, was zu einer allmählichen Transformation der Belegschaften führt. Diese Veränderungen betreffen häufig Arbeitsplätze, die aufgrund ihres niedrigeren wahrgenommenen Wertes zuvor ausgelagert wurden. Zudem wird die weit verbreitete Nutzung nicht genehmigter Tools, oftmals als „Shadow AI“ bezeichnet, hervorgehoben. Ein Beispiel hierfür ist der Einsatz von ChatGPT. Diese Entwicklung stellt zusätzliche Herausforderungen dar, insbesondere in Bezug auf die Messbarkeit der Effekte von KI auf Produktivität und Gewinne.

Die Lernlücke der Unternehmen

Eines der wesentlichen Probleme, die in der Studie festgehalten werden, ist die sogenannte „Lernlücke“, die sowohl die generativen KI-Tools als auch die Unternehmen selbst betrifft. Viele Firmen scheinen Schwierigkeiten zu haben, das volle Potenzial ihrer KI-Investitionen auszuschöpfen. Trotz der Verfügbarkeit leistungsfähiger KI-Technologien sind viele Unternehmen nicht in der Lage, diese effektiv in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren. Diese Diskrepanz ist häufig nicht auf die Qualität der Technologien zurückzuführen, sondern resultiert aus einer mangelnden Schulung und einem unzureichenden Verständnis der notwendigen Implementierungsstrategien innerhalb der Unternehmen.

Fazit: Herausforderungen und Chancen der KI-Implementierung

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Implementierung generativer KI in der Unternehmenswelt sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt. Während einige Unternehmen von erfolgreichen Pilotprojekten profitieren, scheitert die Mehrheit an der Umsetzung. Die Art und Weise, wie KI-Technologien verfügbar gemacht und in bestehende Abläufe integriert werden, spielt eine entscheidende Rolle für den Erfolg. Um die Vorteile von KI vollständig nutzen zu können, müssen Unternehmen sowohl in externe Lösungen als auch in die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden investieren, um die bestehenden Lernlücken zu schließen.