Modenschau im Inklusionscafé: Zeichen für Vielfalt in Mode
Inklusive Modenschau in Hebertshausen: Ein Zeichen für Vielfalt und Gemeinschaft
Im Café „Stimmt so“ in Hebertshausen verwandelte sich der Raum in eine aufregende Modenschau, die 27 Menschen mit und ohne Handicap die Möglichkeit bot, über den Laufsteg zu schreiten. Diese Veranstaltung fand vor einem Publikum von etwa 50 Gästen statt und war geprägt von einem Leitgedanken: Mode soll für alle zugänglich und sichtbar sein.
Initiatorin Tanja Patti, die als ehrenamtliche Behindertenbeauftragte der Gemeinde tätig ist, hatte dieses Event organisiert, um gesellschaftliche Schönheitsnormen herauszufordern und für mehr Inklusion in der Modebranche zu werben. Das Motto „Du stimmst so!“ unterstrich den Wunsch, dass jeder Mensch, unabhängig von seiner körperlichen oder geistigen Verfassung, die Möglichkeit hat, sich selbst auszudrücken und zu glänzen. Die Veranstaltung zielte darauf ab, Barrieren abzubauen und zu zeigen, dass Mode ein Ausdruck des Individuellen ist.
Vorbereitungen: Ein Tag voller Aktivitäten
Die Vorbereitungen für die Modenschau begannen bereits am Samstagmorgen. Helferinnen und Helfer waren im Café aktiv, um alles für den großen Abend vorzubereiten. Ein Raum wurde zur Garderobe umgestaltet und bot Platz für Spiegel, Stühle und Kleiderständer. Das Team um Make-up-Profi Dagmar Markus und Friseurin Ulrike Bachinger sorgte dafür, dass die Models professionell gestylt wurden. Die Laien-Models, darunter viele junge Menschen mit Behinderungen, erhielten besondere Aufmerksamkeit und konnten sich an der prozessierenden Veränderung erfreuen. Das Schminken und Frisieren war für viele eine neue Erfahrung, die mit viel Vorfreude und einem Hauch Nervosität verbunden war. Dennoch überwogen die strahlenden Gesichter und die Begeisterung auf dem Weg zum Laufsteg.
In den Stunden vor der Show war die Aufregung deutlich zu spüren. Amelie, eine der teilnehmenden Models, äußerte ihre Freude über ihr Outfit und wartete gespannt auf ihren Auftritt. Ihre Freundin Vanessa gab zu, etwas nervös zu sein, war sich jedoch sicher, dass die Aufregung beim Betreten des roten Teppichs verfliegen würde. Das ARD-Fernsehteam, das die Veranstaltung dokumentierte, fängte die Vorfreude und die besondere Atmosphäre der Vorbereitungen ein, was der Veranstaltung eine zusätzliche Dimension gab.
Die Modenschau: Ein Highlight der Gemeinschaft
Die Modenschau selbst wurde von Moderatorin Silke Dütz eröffnet, die die Besucher herzlich willkommen hießen und darauf hinwies, dass die Veranstaltung die Vielfalt der Mode in den Fokus stellte. Die Models trugen eine Reihe von Kleidungsstücken, die von neun Designerinnen aus der Region gestaltet wurden. Präsentiert wurden T-Shirts, Caps, Trachtenmode und Schmuck – alles designed, um die Individualität und den Stil der Teilnehmer hervorzuheben. Musikalisch untermalt wurde die Präsentation von zwei Liedern, die speziell für diese Veranstaltung komponiert wurden, was das Gefühl von Gemeinschaft und Rückhalt zusätzlich verstärkte.
Ein besonderes Highlight war der Auftritt von Nicole Hayduga, der ehemaligen Miss Bayern, die nach 20 Jahren wieder auf dem Laufsteg zu sehen war. Sie drückte ihre Freude über die Inklusion von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft aus, was ihr persönlich am Herzen lag. Bürgermeister Richard Reischl und Bezirksrätin Stephanie Burgmaier waren ebenfalls anwesend und lobten Tanja Pattis Engagement, das es ermöglichte, dass Menschen mit Behinderung einmal im Mittelpunkt standen – nicht wegen ihrer Einschränkungen, sondern aufgrund ihrer Persönlichkeit und Fähigkeiten.
Ein unvergesslicher Abend: Emotionen und Applaus
Als die Show zu Ende ging, wurde die Abschlusskollektion mit einer Weihnachtsselektion präsentiert, was das Publikum in Begeisterung versetzte. Auf dem roten Teppich kam es zu emotionalen Momenten, als Kinder Nicole Hayduga Blumen überreichten. Die gesamte Atmosphäre war geprägt von Freude, Stolz und dem Gefühl, Teil einer besonderen Gemeinschaft zu sein. Ein Lied, das eigens für die Modenschau komponiert wurde, betonte den Moment der Anerkennung: „Genieße den Applaus, denn er ist für dich!“
Die inklusive Modenschau in Hebertshausen hat auf unkonventionelle Weise gezeigt, wie wichtig Vielfalt und Inklusion in unserer Gesellschaft sind. Es war ein Abend, der sowohl für die Teilnehmer als auch für die Zuschauer unvergesslich bleibt und als Vorbild für zukünftige Veranstaltungen in der Region dienen kann.
Fazit: Ein Schritt in die richtige Richtung für Inklusion in der Gesellschaft
Insgesamt war die inklusive Modenschau im Café „Stimmt so“ ein herausragendes Beispiel für Gemeinschaftssinn und die Förderung von gesellschaftlicher Akzeptanz. Initiativen wie diese zeigen, dass es möglich ist, Barrieren abzubauen und Menschen zusammenzubringen, unabhängig von ihren Hintergründen oder Fähigkeiten. Der Erfolg dieser Veranstaltung kann als Grundlage für zukünftige Projekte dienen, die das Ziel haben, die Sichtbarkeit und Integration von Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen zu stärken.

