Zukünftige Modetrends: Diese Styles dominieren bis 2027
Die aktuelle McKinsey-Studie „The State of Fashion 2026“ prognostiziert, dass die globale Modeindustrie vor erheblichen Herausforderungen steht. Bis 2027 wird ein Wachstum von lediglich zwei Prozent erwartet, was auf eine allgemeine Kaufzurückhaltung, eine schwache Konsumlaune und geopolitische Unsicherheiten zurückzuführen ist. Diese Faktoren belasten die Geschäftsentwicklung erheblich und werfen einen Schatten auf die Branche.
Im Gegensatz dazu verzeichnet der Bereich der Secondhand-Mode spürbares Wachstum, insbesondere bei Luxusmarken.
Wachstum von Secondhand-Mode
Laut der McKinsey-Studie wird der Secondhand-Markt in den kommenden Jahren doppelt so schnell wachsen wie der traditionelle Modeverkauf. Die drei Hauptgründe für dieses Wachstum sind Nachhaltigkeit, Kosteneinsparungen und der Trend, der insbesondere bei der Generation Z zu beobachten ist, gebrauchte Kleidung als Quelle für einen individuellen und nachhaltigen Stil zu betrachten. Auch die Boston Consulting Group hat in ihrem aktuellen Bericht einen Anstieg des Secondhand-Marktes bis 2030 vorausgesagt. In Umfragen der Gruppe wurde deutlich, dass für alle Altersgruppen sowohl der Preis als auch Nachhaltigkeit entscheidend sind.
Die Zunahme an Secondhand-Mode wird also nicht nur von jüngeren Käufern getragen, sondern zeigt insgesamt einen gesamtgesellschaftlichen Trend hin zu einem bewussteren Konsumverhalten. Der Verzicht auf neue Kleidungsstücke zugunsten gebrauchter Optionen erscheint vielen als eine verantwortungsbewusste Entscheidung, die sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile bietet.
Die Lage in Österreich
In Österreich ist der Trend zur Secondhand-Mode ebenfalls deutlich spürbar. Die Branche hat sich bereits auf ein Volumen von etwa 2 Milliarden Euro entwickelt, mit steigender Tendenz. Wichtige Treiber dieser Entwicklung sind Plattformen wie „willhaben.at„, die täglich tausende Kleidungsstücke, von hochpreisigen Designern bis hin zu fast Fashion, vermitteln. Dieser Wandel zeigt, dass Secondhand-Mode längst nicht mehr die Assoziation eines „Omas Flohmarktes“ hat, sondern vielmehr als ein zentraler Bestandteil des modernen Konsums wahrgenommen wird.
Die Akzeptanz und Beliebtheit von Secondhand-Produkten nimmt zu und führt dazu, dass immer mehr Verbraucher aktiv nach gebrauchten Artikeln suchen, was den Markt weiterhin wachsen lässt. Die Verschiebung hin zu einem nachhaltigeren Konsumverhalten ist also nicht nur ein vorübergehender Trend, sondern könnte langfristig die Art und Weise, wie Mode wahrgenommen und konsumiert wird, revolutionieren.
Online-Marktplätze im Aufschwung
Der Verkauf von Secondhand-Artikeln erfolgt zunehmend über Online-Marktplätze, die sich als äußerst populär herausgestellt haben. Plattformen wie „Vinted“ haben in Europa 22 Millionen aktive Nutzer, die verschiedene Artikel, von Kleidung über Bücher bis hin zu Dekorationsgegenständen, austauschen oder verkaufen. Im Oktober 2024 erreichte das Unternehmen eine Bewertung von 5 Milliarden Euro. Das Geschäftsmodell von Vinted basiert auf Einnahmen von den Nutzern, da keine Provisionen erhoben werden. Stattdessen müssen Käufer eine verpflichtende Käuferschutz-Gebühr zahlen, die 5 Prozent des Artikelpreises plus eine Pauschale von 70 Cent umfasst.
Diese Notwendigkeit, einfach und sicher abzuwickeln, erklärt die Beliebtheit von solchen Plattformen. Auch andere Unternehmen, wie „Medimops“, das Teil des Ankaufsportals „Momox“ ist, zeigen signifikantes Wachstum. Medimops hat in Leipzig ein großes Logistikzentrum mit über 100.000 Quadratmetern Fläche eröffnet, um mehr als 14 Millionen Artikel, darunter Bücher, Medien und Mode, zu verwalten. Dies verdeutlicht die wachsende Bedeutung und Infrastruktur des Secondhand-Marktes in der modernen Gesellschaft.
Fazit: Zukünftige Entwicklungen der Modeindustrie
Die Modeindustrie steht vor erheblichen Herausforderungen, während der Bereich der Secondhand-Mode stark floriert. Durch den wachsenden Fokus auf Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz gewinnt der Markt für gebrauchte Kleidung zunehmend an Bedeutung. Österreich trägt aktiv zu diesem Trend bei, und Online-Plattformen entwickeln sich zu wichtigen Akteuren in dieser Dynamik. Die zukünftige Ausrichtung der Modebranche könnte stark durch diese Veränderungen geprägt werden.

