Im Oktober erhielt die Jahreszeit in Brandenburg Aufmerksamkeit durch Meldungen über einen bevorstehenden „Jahrhundert-Winter“. Experten hoben jedoch schnell hervor, dass solche Vorhersagen zu diesem frühen Zeitpunkt unrealistisch sind.

Winterprognosen für Brandenburg

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gibt an, dass in den kommenden Wochen, speziell ab Mitte November, die Temperaturen in Berlin und Brandenburg merklich sinken könnten, und sogar der erste Schnee denkbar ist. Diese Wetterveränderungen werfen Fragen auf, ob Brandenburg in der aktuellen Wintersaison einen hohen Schneeanteil erwarten kann und ob die Sehnsucht nach einer weißen Weihnacht berechtigt ist. Wetterexperten nutzen verschiedene Methoden, um Prognosen für die kalte Jahreszeit zu erstellen, wobei einige davon auch moderne Technologien wie KI einbeziehen.

Jörg Kachelmanns Einschätzung der Wetterlage

Der renommierte Meteorologe Jörg Kachelmann äußerte sich skeptisch zu langfristigen Wetterprognosen. Auf die Anfrage nach möglichen Wintervorhersagen für Brandenburg reagierte er mit der Klarstellung, dass die Unsicherheit hoch bleibt. Kachelmann betonte, dass derzeit niemand vorhersagen könne, wie der Winter tatsächlich verlaufen wird, und er sprach derartigen Spekulationen wissenschaftliche Grundlage ab. Er stellte damit unmissverständlich klar, dass vorläufige Einschätzungen mit großer Vorsicht zu betrachten sind.

Daten des Deutschen Wetterdienstes

Nach den aktuellen Wetterdaten vom DWD wird der Rest des Herbstes für Brandenburg voraussichtlich mild und feucht verlaufen. Tobias Geiger vom DWD stellte klar, dass es zwar vereinzelt kühle oder trockene Phasen geben könne, aber insgesamt eher ein warmer und leicht feuchter Verlauf until zum Jahresende zu erwarten sei. Für die Wintermonate von Dezember bis Februar wird prognostiziert, dass die Temperaturen leicht über dem Klimamittel liegen könnten, und die Niederschlagsmengen könnten ebenfalls ansteigen. Im Vergleich zu den Daten der Jahre 1991 bis 2020 könnte der diesjährige Winter also feuchter sein als im Vorjahr, was Regen, Schnee und Hagel umfasst. Der DWD charakterisiert die Niederschlagsvorhersage jedoch auch als von „mittlerer“ Qualität, während die Temperaturprognose als relativ verlässlich gilt.

Prognosen moderner KI-Modelle

Innovative Technologien zur Wettervorhersage, wie ChatGPT, Copilot und Gemini, wurden ebenfalls um Einschätzungen für den Winter 2025/2026 in Brandenburg gebeten. Die ausgegebenen Antworten beziehen sich jedoch meist auf bundesweite oder mitteleuropäische Trendprognosen. Das Auftreten von milden Temperaturen zu Beginn der Wintersaison wird von den KI-Modellen bestätigt; während sie gegen Jahresanfang auch kältere Wetterphasen vorhersagen. Copilot und Gemini deuten auf überdurchschnittliche Niederschläge hin und schließen auch Schneefall im Flachland nicht aus. Im Gegensatz dazu sieht ChatGPT einen eher trockenen Winter voraus, wo Schnee vergleichsweise selten fallen könnte.

Historische Wetterdaten und deren Bedeutung

Ein Blick auf die historischen Wetterdaten zeigt die Vielfalt der Winter in Brandenburg über die Jahre hinweg. Der kälteste Winter seit Beginn der Aufzeichnungen wurde 1939/40 verzeichnet, mit einem Durchschnitt von minus 6,5 Grad Celsius. Im Jahr 2019/20 wurden hingegen Rekordwerte von durchschnittlich 4,7 Grad Celsius erreicht. Auch bei der Niederschlagsmenge gab es große Schwankungen, so verzeichnete der Winter 1946/47 mit nur 53,1 Litern pro Quadratmeter den trockensten Winter. Dies steht im Kontrast zu den 220,5 Litern während des Winters 2023/24. Die Sonnenstunden variierten erheblich, von lediglich 79,9 Stunden im Winter 2012/13 bis zu 241,3 Stunden im Winter 1953/54, was die unterschiedlichsten Wetterbedingungen in der Region unterstreicht.

Fazit: Realistische Einschätzungen für den Winter 2025/2026

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Prognosen für den Winter 2025/2026 in Brandenburg sowohl von Experten als auch von modernen KI-Modellen insgesamt vorsichtig optimistisch sind. Während einige Indizien auf einen milden Winter hindeuten, bleibt die Unsicherheit hoch und es sind sowohl wärmere als auch kältere Abschnitte möglich. Daher sollten vorläufige Vorhersagen stets mit Bedacht betrachtet werden.