Lush kehrt nach Indien zurück – Boom im Luxus-Beauty-Markt
Rückkehr von Lush nach Indien
Die britische Kosmetikmarke Lush hat fast zwei Jahrzehnte nach ihrem Rückzug den indischen Markt wieder betreten. Diese Rückkehr erfolgt in einem Umfeld, das durch ein rapides Wachstum des Luxus-Beauty-Segments geprägt ist. Laut einer hochrangigen Führungskraft des Unternehmens wurde die Entscheidung, erneut in Indien aktiv zu werden, zur richtigen Zeit getroffen. Lush setzt darauf, von den wachsenden Konsumgewohnheiten und dem steigenden Interesse an Luxusprodukten in der Region zu profitieren.
Strategie und Marktinitialisierung
Um den Markteintritt erfolgreich zu gestalten, hat Lush eine Lizenzvereinbarung mit dem in Bengaluru ansässigen Unternehmen Bilberry Brands unterzeichnet. Der Start erfolgt zunächst über ein Online-Angebot, mit der Absicht, in weiteren Phasen stationäre Geschäfte zu eröffnen. In den nächsten 18 bis 24 Monaten planen Lush und Bilberry Brands, Filialen in großen Metropolen wie Neu-Delhi, Mumbai und Bengaluru zu etablieren. Vor dieser Expansion wurden bereits 25 führende Einkaufszentren im ganzen Land kontaktiert, um geeignete Standorte zu finden. Diese gezielte Standortwahl ist Teil des Plans, die Präsenz von Lush in der Luxus-Beauty-Branche Indiens zu maximieren.
Wettbewerbsumfeld und Marktentwicklungen
Die Rückkehr von Lush fällt in eine Zeit, in der internationale Beauty-Marken wie Estee Lauder und Shiseido ihre Aktivitäten in Indien verstärken. Diese Marken reagieren auf stagnierendes Wachstum in den etablierten Märkten und richten ihren Fokus zunehmend auf den indischen Luxus-Beauty-Markt. Prognosen deuten darauf hin, dass dieser Sektor bis 2035 auf ein Volumen von 4 Milliarden US-Dollar anwachsen könnte, was einer Verfünffachung der aktuellen Marktgröße entsprechen würde. Das gestiegene Interesse an Haustypen und westlichen Marken wird auch durch die zunehmende Internetnutzung und das hohe Bewusstsein der Verbraucher vorangetrieben.
Produkte und lokale Produktion
Lush ist insbesondere für seine sprudelnden „Bath Bombs“ bekannt, die sich als Hauptprodukt etabliert haben. Weltweit betreibt das Unternehmen über 850 Filialen in mehr als 50 Ländern. Für das Geschäftsjahr, das am 30. Juni 2024 endet, wird ein Umsatz von ca. 675 Millionen Pfund (etwa 887 Millionen US-Dollar) erwartet, was im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 5 % darstellt. Um dem indischen Markt gerecht zu werden, plant Lush, den Großteil seiner über 350 Produkte aus der britischen Fabrik zu importieren. Zusätzlich wird ein kleiner Anteil frischer Produkte, wie Gesichtsmasken, in Indien unter Verwendung lokaler Zutaten hergestellt, um den Ansprüchen der Verbraucher gerecht zu werden.
Handelsabkommen und Zukunftsperspektiven
Die Wiedereröffnung von Lush in Indien wird durch ein kürzlich abgeschlossenes Freihandelsabkommen zwischen Großbritannien und Indien unterstützt. Dieses Abkommen senkt unter anderem Zölle auf verschiedene Waren, darunter auch Kosmetikprodukte. Abgaben von bis zu 22 % auf britische kosmetische und Körperpflegeartikel werden schrittweise aufgehoben, was für Lush einen bedeutenden Wettbewerbsvorteil darstellt. Die Marke verfolgt mit dieser Expansion eine klare Strategie, um auch im indischen Markt Fuß zu fassen und sich dort weiter zu etablieren.
Fazit: Strategische Neuausrichtung im indischen Markt
Die Rückkehr von Lush nach Indien markiert einen wichtigen Schritt in der globalen Expansion des Unternehmens. Angesichts des dynamischen Wachstums des indischen Luxus-Beauty-Marktes und der strategischen Partnerschaft mit Bilberry Brands ist das Unternehmen gut positioniert, um sich in diesem fruchtbaren Markt erfolgreich zu etablieren. Der geplante Eintritt in den stationären Einzelhandel und die Kombination aus Importen und lokaler Produktion sollen weitere Wachstumsmöglichkeiten schaffen.

