Einführung in den Linde Automation Summit

Der erste „Linde Automation Summit“ fand in Aschaffenburg statt und präsentierte ein umfangreiches Spektrum an innovativen Automatisierungslösungen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen überarbeitete Geräteplattformen sowie neue Technologien wie ein Kommissionierroboter und ein Ausblick auf zukünftige Produkte wie einen automatisierten Gegengewichtsstapler. Darüber hinaus wurden auch KI-gestützte Planungswerkzeuge, Softwarelösungen und digitale Zwillinge vorgestellt, die dazu dienen sollen, die intralogistische Automatisierung zu beschleunigen und zu optimieren.

Überarbeitetes Fahrzeugportfolio von Linde

In den letzten zwei Jahren hat Linde Material Handling (MH) wesentliche Fortschritte bei der technischen Neugestaltung seines automatisierbaren Produktportfolios gemacht. Dazu zählen Hochhubwagen, Schubmaststapler und Schmalganggeräte, die nun den Anforderungen eines industriellen Serienstandards entsprechen. Neben diesen Geräten wurden auch autonome mobile Roboter (AMRs), Shuttle-Systeme und stationäre Automationslösungen eingeführt, die sich als modulare Baukästen für individuelle Kundenprojekte eignen. Sonderanfertigungen sind weiterhin möglich, sodass Unternehmen spezifische Lösungen für ihre Anforderungen erhalten können. Die Führungskräfte von Linde MH betonen, dass der derzeitige Zeitpunkt optimal für Investitionen in die Automatisierung der Materialflussprozesse sei. Dies liegt vor allem daran, dass die Systeme kostengünstiger geworden sind und die Planungs- sowie Implementierungszeiten signifikant reduziert wurden. Damit wird der Einstieg in die Automatisierung erleichtert, was Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen kann.

Innovationen im Bereich der Kommissionierung

Ausblick auf den automatisierten Gegengewichtsstapler

Ein weiterer spannender Ausblick war die Präsentation des automatisierten Gegengewichtsstaplers Linde E-Matic, der voraussichtlich 2027 auf dem Markt erscheinen wird. Diese innovative Produktlösung ist für den Einsatz im Freien konzipiert und weist eine Traglast von 2,3 Tonnen auf. Ausgestattet mit einer Lithium-Ionen-Batterie, einem Seitenschieber sowie umfassenden Navigations- und Sicherheitstechnologien, wird das Modell in der ersten Entwicklungsstufe horizontale Transporte zwischen verschiedenen Ablagepunkten und stationärer Fördertechnik durchführen. Für 2026 sind Vorserienprojekte mit ausgewählten Kunden geplant. Zukünftige Erweiterungen könnten den Innen-Außen-Wechsel sowie die Bedienung von Regal- und Blocklagern umfassen, was die Einsatzmöglichkeiten weiter diversifizieren würde. Die Verantwortlichen von Linde MH sehen in dieser Produktinnovation einen entscheidenden Fortschritt in der Automatisierung von Flurförderzeugen.

KI-gestützte Planung und Softwarelösungen

Ein weiterer Höhepunkt des Summits war die Präsentation eines KI-gestützten Systems zur Planung von Automatisierungsprozessen. Es wurde ein digitaler Zwilling vorgestellt, der auf dem Nvidia-Omniverse-Ökosystem basiert. Diese Echtzeitintegration ermöglicht die Verbindung der AGV-Flottenmanager mit physischen AGVs, sodass Navigations- und Handlingprozesse simultan visualisiert werden können. Für die präzise Standorterfassung setzte Linde MH ein mobiles 3D-Laserscansystem mit High-Speed-LiDAR und SLAM-Technologie ein. Innerhalb von 40 bis 60 Minuten lässt sich eine hochauflösende 360°-Umgebungskarte erstellen, die als Grundlage für digitale Zwillinge von Lager- und Produktionsbereichen dient. Diese digitalen Modelle sollen ab 2026 in Kundenanwendungen integriert werden. Um die Prozesse zu unterstützen, wurde zudem die Softwareplattform Matic:move vorgestellt, die Materialflussprozesse auf einfache Weise ermöglichen soll, ohne dass tiefgreifende Programmierkenntnisse erforderlich sind. Diese Plattform erlaubt eine schnelle Inbetriebnahme, die von Wochen auf wenige Tage verkürzt werden kann.

Fazit: Automatisierung im Aufwind

Die präsentierten Lösungen und Produkte auf dem Linde Automation Summit verdeutlichen den Innovationsgeist von Linde Material Handling im Bereich der Automatisierungstechnologien. Die überarbeiteten Fahrzeugplattformen, neuen Roboterlösungen und intelligenten Softwarewerkzeuge schaffen zahlreiche Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung in der intralogistischen Automatisierung. Die Kombination aus fortschrittlicher Technologie und anpassungsfähigen Lösungen zeigt, dass Unternehmen in diesem Bereich tatsächlich von einem immer günstigeren und einfacheren Zugang zur Automatisierung profitieren können.