Die aktuelle Situation der Schwimmbäder in Deutschland

In Deutschland ist die Zahl der Schwimmbäder in den letzten Jahren deutlich gesunken. Vor 25 Jahren gab es noch rund 7.800 Schwimmbäder, während diese Zahl heute auf etwa 6.000 gesunken ist. Diese Krise betrifft vor allem den Zustand der Bäder: Laut Angaben der KfW gelten mehr als die Hälfte der bestehenden Einrichtungen als sanierungsbedürftig. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) warnt, dass ohne dringend notwendige Investitionen rund 800 Schwimmbäder innerhalb der nächsten drei Jahre geschlossen werden könnten. Diese Entwicklung hat gravierende Auswirkungen auf die Schwimmfähigkeit der Bevölkerung, insbesondere bei Kindern.

Rückgang der Schwimmfähigkeit bei Kindern

Die Notwendigkeit, Schwimmbäder aufrechtzuerhalten, zeigt sich besonders eindrucksvoll an den Zahlen zur Schwimmfähigkeit bei Kindern. Eine Umfrage aus dem Jahr 2022 ergab, dass 60 Prozent der Grundschulkinder nicht sicher schwimmen können. Dies ist ein alarmierender Anstieg, da sich die Anzahl der Nichtschwimmer seit 2017 verdoppelt hat. Ein wesentlicher Faktor für diesen Rückgang ist der Mangel an verfügbaren Schwimmgelegenheiten. Die Folgen sind nicht nur auf das Freizeitverhalten beschränkt, sondern wirken sich auch auf die Sicherheit von Kindern aus, die in der Freizeit nicht ausreichend im Wasser üben können. Der Deutsche Olympische Sportbund hat bereits vor zehn Jahren auf die problematische Entwicklung hingewiesen und mahnt, dass diese durch eine Politik des Sparens hervorgerufen wurde, die sich fatal auf die Schwimmfähigkeiten der Kinder auswirkt.

Politische Reaktionen und Investitionen

Die Politik hat die kritische Situation der Schwimmbäder erkannt und es gibt Bestrebungen, Mittel bereitzustellen, um die Infrastruktur zu verbessern. Die Bundesregierung plant, über einen Koalitionsvertrag mindestens eine Milliarde Euro zur Förderung der sportlichen Infrastruktur freizugeben, insbesondere um Schwimmbäder zu sanieren und auszubauen. Die genaue Verteilung und Verwendung dieser Mittel stehen jedoch noch nicht fest, was zu Unsicherheiten führt. Jasmina Hostert, Mitglied des Sportausschusses, erklärt, dass es einen dringenden Handlungsbedarf gebe, weil es an Wasserflächen für Schwimmkurse mangelt. Dies beeinträchtigt nicht nur die Freizeitgestaltung, sondern führt auch dazu, dass Schwimmunterricht in Schulen ausfällt, was die Ausbildung sicherer Schwimmer zusätzlich gefährdet.

Kritik an den geplanten Maßnahmen

Trotz der politischen Ankündigungen gibt es lautstarke Kritik an den Plänen der Regierung. Vor allem Vertreter der Grünen betonen, dass die Schließung von Schwimmbädern inakzeptabel sei und langfristige Konsequenzen für die Schwimmfähigkeit der Bevölkerung haben könnte. Der Vorwurf, dass die Bundesregierung keine klaren Maßnahmen zur Rettung der Schwimminfrastruktur vorlegt und stattdessen die Verantwortung auf die Kommunen abwälzt, wird laut Geäußert. Auch andere Parteien wie die AfD und die Linke äußern Bedenken und verlangen substanzielle Fortschritte, etwa durch die Bereitstellung von über einer Milliarde Euro jährlich für die Schwimmbadrenovierung. Das Thema bleibt politisch umkämpft, sehr zur Sorge vieler Bürger, die um die Schwimmfähigkeit der nächsten Generation bangen.

Fazit: Dringender Handlungsbedarf für Schwimmbäder

Die Abnahme der Anzahl der Schwimmbäder und die daraus resultierenden Probleme für die Schwimmfähigkeit von Kindern verlangen eine sofortige Reaktion von Politik und Gesellschaft. Es ist von essenzieller Bedeutung, die notwendige Infrastruktur zu erhalten und auszubauen, um zukünftigen Generationen ein sicheres und gesundes Schwimmen zu ermöglichen. Die geplanten Investitionen der Bundesregierung bieten einen Ansatz, jedoch müssen die tatsächlichen Maßnahmen schnell und transparent umgesetzt werden.