Die Bedeutung von KI-Kompetenzen im Bewerbungsprozess

In der heutigen Arbeitswelt gewinnen Kenntnisse im Umgang mit künstlicher Intelligenz (KI) zunehmend an Bedeutung. Eine aktuelle Untersuchung hat gezeigt, dass fast ein Viertel der Jobsuchenden in Deutschland Bewerbungen aufgrund fehlender KI-Kenntnisse abbricht. Dies verdeutlicht die wachsende Kluft zwischen den Erwartungen der Arbeitgeber und den Fähigkeiten der Bewerber. Unternehmen stellen zunehmend höhere Anforderungen an die Bewerber, insbesondere in technologischen Bereichen, wo KI-Alltagswerkzeuge wie Textgeneratoren oder Analyse-Tools zum Einsatz kommen. Eine Umfrage unter 2.037 Jobsuchenden hat ergeben, dass viele von ihnen sich mit den geforderten KI-Kompetenzen überfordert fühlen und Bewerbungen zurückziehen oder erst gar nicht einreichen. Diese Entwicklung führt nicht nur zu Herausforderungen für die Einzelnen, sondern auch für die Personalabteilungen, die geeignete Kandidaten finden möchten. Der Trend zeigt, dass die Integration von KI-Wissen eine zentrale Komponente für beruflichen Erfolg darstellt.

Statistische Einblicke in die Bewerbungshürden

Laut den Erhebungen der Jobplattform Monster in Zusammenarbeit mit YouGov haben 24 Prozent der Befragten bereits auf eine Bewerbung verzichtet, da sie die erforderlichen KI-Kompetenzen nicht besitzen. Zusätzlich nahmen 10 Prozent die erhöhten Anforderungen zwar als Herausforderung wahr, reichten jedoch dennoch ihre Bewerbungsunterlagen ein. Nur 13 Prozent fühlen sich ausreichend vorbereitet und geben an, über die notwendigen Kenntnisse im Umgang mit KI-Tools zu verfügen. Ein nicht zu vernachlässigender Teil von 45 Prozent berichtet, dass KI in ihrem aktuellen oder angestrebten Berufsfeld bislang kaum eine Rolle spielt. Diese Daten geben einen eindeutigen Hinweis darauf, dass sich eine signifikante Anzahl von Jobsuchenden nicht nur von Technologie überwältigt fühlt, sondern auch aktiv von Wettbewerb und Bewerbungsprozessen ausgeschlossen wird.

Besondere Herausforderungen für jüngere Bewerber

Besonders deutlich zeigt sich die Verunsicherung bei den jüngeren Altersgruppen. In der Kategorie der 25- bis 34-Jährigen haben 32 Prozent der Befragten bereits Bewerbungen zurückgezogen, weil ihnen das Wissen über KI-Tools fehlte. Auch unter den 18- bis 24-Jährigen gaben 29 Prozent an, aus ähnlichen Gründen eine Bewerbung abzubrechen. Bei den 35- bis 40-Jährigen sind es 27 Prozent. Ältere Arbeitnehmer, insbesondere jene über 55 Jahre, nehmen das Thema hingegen entspannter wahr: Hier sagen nur 14 Prozent, dass sie auf eine Bewerbung verzichtet haben. Viele dieser älteren Beschäftigten berichten, dass KI bisher in ihrem Arbeitsumfeld kaum relevant war. Diese Unterschiede in den Wahrnehmungen verdeutlichen, wie verschiedene Altersgruppen auf die fortschreitende Digitalisierung reagieren.

Die wachsende Nachfrage nach KI-Fähigkeiten auf dem Arbeitsmarkt

Parallel zur steigenden Verunsicherung der Bewerber zeigt sich auf dem Arbeitsmarkt eine anhaltend hohe Nachfrage nach Fachkräften mit Kenntnissen in künstlicher Intelligenz. Bis März 2025 wurden mehr als 3.100 Stellenanzeigen veröffentlicht, die explizit KI-Kenntnisse fordern. Dies ist ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, in dem lediglich 2.512 solcher Anzeigen herausgegeben wurden. Die Anfragen beziehen sich häufig auf Fähigkeiten in Datenanalyse, Programmierung und Prompt Engineering, sowie allgemein auf eine ausgeprägte digitale Affinität. Daneben rücken auch weiche Kompetenzen wie Lernbereitschaft und Anpassungsfähigkeit in den Fokus der Arbeitgeber. Diese Entwicklung lässt sich als ein Umbruch auf dem Arbeitsmarkt interpretieren, bei dem technisches Know-how und digitale Fähigkeiten zunehmend miteinander verknüpft werden.

Die Notwendigkeit der Weiterbildung im Umgang mit KI

Die beschriebenen Trends verdeutlichen die Dringlichkeit von Weiterbildung und Qualifizierungsangeboten im Bereich künstliche Intelligenz. Für Jobsuchende ist es entscheidend, sich kontinuierlich fortzubilden, um die Chancen auf attraktive Positionen zu erhöhen. Insbesondere für diejenigen, die sich außerhalb traditioneller Tech-Jobs bewegen, ist das Wissen um KI fundamentales Kapital. Unternehmen hingegen stehen vor der Herausforderung, ihre Anforderungen realistisch zu halten und gleichzeitig in Schulungsprogramme zu investieren. Laut Monster-Manager Steffen Günder ist es unerlässlich, Weiterbildungsangebote zu schaffen, um die Kluft zwischen den Anforderungen und den Fähigkeiten der Bewerber zu schließen. Interne Schulungsprogramme, niederschwellige Online-Kurse und Mentoring-Programme könnten hier eine Lösung bieten und somit die Bewerber*innen auf die Herausforderungen im Arbeitsmarkt vorbereiten.

Fazit: Angemessene Vorbereitung auf den digitalen Wandel

Die Anforderungen des Arbeitsmarktes ändern sich rasant. Künstliche Intelligenz wird immer mehr zum Standard in vielen Berufen, was bedeutet, dass sowohl Unternehmen als auch Bewerbende aktiv an ihrer Weiterbildung arbeiten müssen. Um die Kluft zwischen den Erwartungen der Arbeitgeber und den Fähigkeiten der Bewerber zu überbrücken, sind gezielte Schulungs- und Fortbildungsangebote unerlässlich. Nur so können Beide in der modernen Arbeitswelt bestehen und erfolgreich sein.