Ruhestand
Betroffene Jahrgänge mit den niedrigsten Renten in Deutschland

Die gesetzliche Rente ist häufig nicht ausreichend, um einen komfortablen Lebensstil zu gewährleisten. Einige Jahrgänge erhalten Renten, die kaum für die Existenzsicherung ausreichen. Besonders betroffen sind folgende Jahrgänge.

Einflussfaktoren auf die Rentenhöhe

Die Höhe der gesetzlichen Rente wird von mehreren Faktoren beeinflusst und variiert stark je nach individuellem Erwerbsleben und Geburtsjahr. Ob jemand eine hohe oder niedrige Rente erhält, ist nicht nur vom Geburtsjahr abhängig, sondern auch von der Beschäftigungsbiographie, in der sich die unterschiedliche Dauer und Höhe der Beitragszahlungen widerspiegelt. In Deutschland wurde eine einheitliche Rentenaltersgrenze etabliert, die für alle Jahrgänge gleich ist. Allerdings zeigen sich innerhalb eines Jahrgangs erhebliche Unterschiede in den Erwerbsbiografien. Daher kann eine allgemeine Aussage über die Rentenhöhen nicht ohne Weiteres getroffen werden. Um einen Überblick über benachteiligte Jahrgänge zu erhalten, ist eine Betrachtung des Rentenniveaus zielführend.

Das Rentenniveau als Maßstab

Um die relativ geringen Renten der verschiedenen Jahrgänge zu ermitteln, ist die Betrachtung des Rentenniveaus sinnvoller als die durchschnittliche Rentenhöhe. Das Rentenniveau gibt an, wie hoch eine standardisierte Rente – ausgezahlt nach 45 Jahren Beitragszahlung auf der Basis eines durchschnittlichen Einkommens – im Verhältnis zum durchschnittlichen Einkommen der Arbeitnehmer steht. In dieser Relation lässt sich erkennen, wie sich die Rentenansprüche im Zeitverlauf entwickelt haben. Zwischen 2014 und 2018 waren die Werte des Rentenniveaus besonders niedrig: In den Jahren 2015, 2014, 2016 und 2018 lag das Rentenniveau bei 47,7 bzw. 48,1 Prozent. In diesen Zeitrahmen haben Jahrgänge, die in der Zeit geboren wurden, das Nachsehen.

  • 2015: 47,7 Prozent
  • 2014: 48,1 Prozent
  • 2016: 48,1 Prozent
  • 2018: 48,1 Prozent

Bestimmung der betroffenen Jahrgänge

Um die bevorzugten Jahrgänge für die niedrigsten Renten zu bestimmen, wird in der Regel die Regelaltersgrenze herangezogen. Diese gibt an, in welchem Alter Versicherte ohne Abschläge in Rente gehen können, was für Geburtsjahrgänge vor 1947 bei 65 Jahren liegt. Für Geburtsjahrgänge zwischen 1947 und 1963 variiert die Regelaltersgrenze zwischen 65 und 67 Jahren, während für Jahrgänge ab 1964 die Regelaltersgrenze 67 Jahre beträgt. Die genaue Altersgrenze kann aus einer entsprechenden Tabelle abgelesen werden.

Geburtsjahr Regelaltersgrenze Zeitraum
vor 1947 65 bis 31. Dezember 2011
1947 65 + 1 Monat 02.2012 – 01.2013
1948 65 + 2 Monate 03.2013 – 02.2014
1949 65 + 3 Monate 04.2014 – 03.2015
1950 65 + 4 Monate 05.2015 – 04.2016
1951 65 + 5 Monate 06.2016 – 05.2017
1952 65 + 6 Monate 07.2017 – 06.2018
1953 65 + 7 Monate 08.2018 – 07.2019
1954 65 + 8 Monate 09.2019 – 08.2020
1955 65 + 9 Monate 10.2020 – 09.2021
1956 65 + 10 Monate 11.2021 – 10.2022
1957 65 + 11 Monate 12.2022 – 11.2023
1958 66 01.2024 – 12.2024
1959 66 + 2 Monate 03.2025 – 02.2026
1960 66 + 4 Monate 05.2026 – 04.2027
1961 66 + 6 Monate 07.2027 – 06.2028
1962 66 + 8 Monate 09.2028 – 08.2029
1963 66 + 10 Monate 11.2029 – 10.2030
ab 1964 67 ab 1. Januar 2031

Fazit: Statistische Rentenungen

Insgesamt zeigen statistische Erhebungen, dass Rentner, die Ende der 1940er und Anfang der 1950er Jahre geboren wurden, die niedrigsten Renten erhalten. Es ist jedoch zu beachten, dass die individuellen Rentenansprüche einer Vielzahl von Faktoren unterliegen, die häufig nicht direkt mit dem Geburtsjahr in Verbindung stehen. Vielmehr sind die tatsächlichen Rentenzahlungen von den spezifischen Lebensumständen jedes Einzelnen abhängig.