Die Lieferung neuer Busse durch die Deutsche Bahn

Die Deutsche Bahn hat angekündigt, mehr als 3.300 neue Busse zu bestellen, darunter auch Fahrzeuge des chinesischen Herstellers BYD. Diese Entscheidung sorgt für Kontroversen und Bedenken hinsichtlich der Sicherheit. Laut DB werden 95 Prozent der Bestellung von dem Münchner Hersteller MAN kommen, während die verbleibenden 5 Prozent, also etwa 200 Busse, von BYD stammen. Die Auslieferung dieser E-Überlandbusse ist für den Zeitraum von 2027 bis 2032 vorgesehen. Die Entscheidung der Bahn, Busse aus China zu beziehen, fällt in einen Kontext, in dem die geopolitischen Spannungen zwischen Deutschland und China steigen und die sicherheitspolitischen Implikationen solcher Entscheidungen ins Rampenlicht rücken.

Sicherheitsbedenken im Fokus

In den politischen Reihen wird die Entscheidung, mit BYD zusammenzuarbeiten, kritisch hinterfragt. Vertreter der Grünen, namentlich Konstantin von Notz, äußern Bedenken, ob die sicherheitspolitischen Aspekte bei der Vergabe des Bus-Deals ausreichend berücksichtigt wurden. Insbesondere die Möglichkeit, dass China potenziell in der Lage ist, diese Fahrzeuge zu manipulieren oder zu deaktivieren, wirft Fragen auf. Solche Bedenken werden gestützt durch Vorfälle in Norwegen, wo bei chinesischen Bussen theoretische Sicherheitsrisiken festgestellt wurden. Auch wenn es bisher keine konkreten Zwischenfälle in Deutschland gab, sind die Sorgen um die Herstellung der Busse und deren potenzielle Verwundbarkeit ein wiederkehrendes Thema.

Technologische Dimensionen als Risiken

Die Technologie moderner Busse, die etliche digitale Systeme beinhaltet, bietet zahlreiche Möglichkeiten, die Sicherheit und Integrität der Fahrzeuge zu hinterfragen. Fachleute aus der Informatik, wie Sahin Albayrak von der Technischen Universität Berlin, bestätigen, dass es technisch möglich ist, Busse aus der Ferne lahmzulegen. Aktuelle Modelle sind stark softwarebasiert und deren Wartung erfolgt zunehmend über sogenannte ‚Over-the-Air‘-Updates, bei denen Hersteller direkten Zugang zu den Systemen der Busse haben. Die Deutsche Bahn hingegen weist solche Risiken zurück und betont, dass alle neuen Busse den geltenden Sicherheitsanforderungen entsprechen und diese Gefahr nicht besteht.

Politische und wirtschaftliche Bedenken

Die Diskussion um die Zusammenarbeit mit BYD ist nicht nur ein technisches, sondern auch ein wirtschaftliches und politisches Thema. Kritische Stimmen, insbesondere aus der CDU und SPD, fordern eine stärkere Unterstützung der heimischen Wirtschaft und wagen zu hinterfragen, ob die Wahl eines chinesischen Herstellers die richtige Entscheidung ist. Es wird gefordert, dass bei der Beschaffung von Fahrzeugen insbesondere die Aspekte der IT- und Datensicherheit berücksichtigt werden. Die politische Grundlage dieser Sorgen liegt in der Befürchtung, dass chinesische Unternehmen in der Lage sind, Einfluss auf sicherheitsrelevante Infrastrukturen auszuüben, was gerade im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs als besonders heikel gilt. Dies führt zu Forderungen, den Auftrag an europäische Hersteller zu vergeben.

Fazit: Sicherheit und Wirtschaftlichkeit im Spannungsfeld

Die Entscheidung der Deutschen Bahn, eine Busflotte zu erweitern und hierbei auf einen chinesischen Hersteller zu setzen, wirft zahlreiche Fragen auf. In Anbetracht der sicherheitspolitischen Bedenken und der politischen Diskussion um solche Vergaben wird deutlich, dass die Thematik weit über wirtschaftliche Aspekte hinausgeht. Sowohl die Lieferkette als auch die technischen Möglichkeiten zur Fahrzeugmanipulation stehen im Fokus und werden sowohl politisch als auch gesellschaftlich kontrovers diskutiert. In den kommenden Jahren wird sich zeigen, wie sich diese Entscheidung auf die Sicherheit und den öffentlichen Nahverkehr in Deutschland auswirken wird.