Kali Linux: Neueste Entwicklungen und Verbesserungen

Kali Linux, die spezialisierte Distribution für Penetrationstests und Sicherheitsanalysen, hat kürzlich bedeutende Fortschritte bei seinen Desktop-Umgebungen und den angebotenen Werkzeugen gemacht. Insbesondere stellt die neue Version Aktualisierungen für alle drei Haupt-Desktop-Umgebungen zur Verfügung, ergänzt durch neue Tools und Verbesserungen in der Interaktion mit Wayland in virtuellen Maschinen. Ein zusätzliches, eher kosmetisches Feature ist der Halloween-Modus, der dem Desktop ein thematisches Aussehen verleiht. Dieses wird jedoch lediglich durch den Befehl „kali-undercover –halloween“ aktiviert; die wirklich nützlichen Änderungen sind jedoch in anderen Bereichen zu finden.

Optimierungen der Desktop-Umgebungen

Mit der neuen Version kommt KDE Plasma in der Version 6.5 und GNOME in Version 49 hinzu. In GNOME ersetzt das neu eingeführte Programm Showtime den bisher verwendeten Video-Player Totem. Zudem wurden die Werkzeuge von Kali Linux übersichtlich in Gruppen innerhalb der Aktivitäten-Ansicht angeordnet, was die Benutzerfreundlichkeit erheblich steigert. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass GNOME nun ausschließlich in einer Wayland-Session ausgeführt wird, was potenziell die Leistung und Stabilität der Umgebung verbessert.

Nutzer des Xfce-Desktops können über die Anwendung „Appearance“ zwischen verschiedenen Themes wechseln. Diese Themes beeinflussen die Darstellung von Dateimanagern und GTK-Anwendungen, was jedoch nicht für Qt-Anwendungen gilt. Um diesen ein einheitliches Aussehen zu verleihen, müssen zusätzliche Tools wie „qt5ct“ und „qt6ct“ verwendet werden. Des Weiteren wurde an der Stabilität der Wayland-Sitzung in virtuellen Maschinen gearbeitet. Nutzer berichteten in der Vorgängerversion von Problemen, insbesondere beim Datenaustausch über die Zwischenablage zwischen Gast- und Host-System. Die Entwickler haben bestätigt, dass diese Probleme nun bei den gängigen Virtualisierungslösungen wie VirtualBox, VMware und QEMU behoben werden sollten.

Erweiterung des Toolsets

Die neueste Version von Kali Linux bringt auch einige zusätzliche Werkzeuge mit sich. Neu hinzugekommen sind der „bpf-linker“, der als statischer BPF-Linker fungiert, sowie „evil-winrm-py“, ein Tool, das es ermöglicht, Befehle auf Remote-Windows-Systemen über WinRM auszuführen. Ein weiteres neues Tool, „hexstrike-ai“, wird als MCP-Server eingesetzt. Diese zusätzlichen Werkzeuge erweitern die Möglichkeiten der Nutzer, Sicherheitsanalysen effizienter und effektiver durchzuführen.

Ein wichtiger Aspekt ist, dass das ISO-Image mit dem Kali Live-System künftig ausschließlich über Bittorrent heruntergeladen werden kann. Dies ist eine Reaktion auf die gestiegene Dateigröße des Images, die die maximal zulässige Größe von 5 GByte überschreitet. Da bereits das „Everything Image“ diese Grenze überschreitet, sind die Entwickler gezwungen, das Live-System ebenfalls nur über Bittorrent anzubieten, was die Download-Möglichkeiten der Nutzer einschränken könnte, aber auch die Verbreitung über ein Content-Delivery-Netzwerk erleichtert.

Verbesserungen für mobile Geräte

Zusätzlich zu den Desktop-Verbesserungen wurden auch bei Kali NetHunter, der mobilen Version von Kali Linux, relevante Anpassungen vorgenommen. Das Terminal funktioniert nun wieder und unterstützt die Version Magisk v30.6. Das Kali-Team hat Verbesserungen an dem Tab für Wifipumpkin 3 vorgenommen, während das Kernel Install Tab aufgrund laufender Umbauarbeiten vorübergehend nicht zur Verfügung stehen kann. Kali NetHunter bietet ab sofort Unterstützung für Android 16 und funktioniert auf Geräten wie dem Samsung Galaxy S10, S10e, S10 Plus und S10 5G, die mit LineageOS 23 laufen. Die auf Kali NetHunter basierenden Funktionen, einschließlich CAN- und Internal Wireless Injection, sind weiterhin vollständig nutzbar.

Darüber hinaus wird Kali NetHunter auch auf Geräten wie dem OnePlus Nord und dem Xiaomi Mi 9 mit Android 15 unterstützt, was die Reichweite und Anwendbarkeit der Distribution auf mobilen Plattformen weiter erhöht.

Fazit: Entwicklungen und Ausblick

Die jüngsten Updates von Kali Linux zeigen deutlich, dass die Entwickler kontinuierlich an der Verbesserung der Nutzererfahrung sowie der Funktionalität arbeiten. Die Erweiterungen in den Desktop-Umgebungen, die Integration neuer Werkzeuge und die Anpassungen für mobile Geräte spiegeln das Engagement wider, den Nutzern ein leistungsfähiges und vielseitiges Werkzeug für Penetrationstests und Sicherheitsanalysen bereitzustellen. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Innovationen und Entwicklungen in zukünftigen Versionen zu erwarten sind.