Guter Schlaf hat höhere Priorität als Bewegung, zeigt Studie
Die Balance zwischen Schlaf und Bewegung
Ein gesundes Leben erfordert sowohl ausreichenden Schlaf als auch regelmäßige körperliche Aktivität. Dennoch stellen diese beiden Aspekte viele Menschen vor große Herausforderungen, insbesondere in einem hektischen Alltag, der oft von beruflichen und familiären Verpflichtungen geprägt ist. Eine umfassende Analyse von Gesundheitsdaten, die mehr als 70.000 Menschen weltweit erfasst hat, zeigt, dass vielen es nicht gelingt, die empfohlenen Ziele für Schlaf und Bewegung zu erreichen. In der Regel wird empfohlen, sieben bis neun Stunden Schlaf pro Nacht zu kombinieren mit einer täglichen Mindestanzahl von 8.000 Schritten. Diese Vorgaben erfüllen laut Datenanalyse jedoch weniger als 13 Prozent der Befragten.
Die gesammelten Daten stammen aus Schlafsensoren, die unter Matratzen platziert sind, sowie aus Fitness-Trackern, die am Handgelenk getragen werden. Insgesamt wurden über 28 Millionen Tage an Gesundheitsdaten evaluiert. Die festgestellten Trends deuten darauf hin, dass weniger als 17 Prozent der Teilnehmer sowohl unzureichend schlafen als auch geringfügig körperlich aktiv sind – eine Kombination, die mit erheblichen Gesundheitsrisiken verbunden ist. Das Forschungsteam unter der Leitung von Josh Fitton von der Flinders University in Adelaide hebt die Bedeutung von Schlaf und Bewegung hervor, um die allgemeine Gesundheit zu fördern und Krankheiten vorzubeugen.
Schlaf und Bewegung: Bedeutung und Herausforderungen
Die Studie verdeutlicht, dass körperliche Aktivität sowie erholsamer Schlaf grundlegende Säulen für die menschliche Gesundheit darstellen. Ein Mangel an Bewegung kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen und ist mit einer höheren Gesamtmortalität assoziiert. Gleichzeitig wird unzureichender Schlaf mit einer verminderten kognitiven Leistungsfähigkeit, psychischen Erkrankungen sowie einem erhöhten Risiko für Alzheimer in Verbindung gebracht. Diese Erkenntnisse sollten Anreize bieten, die vorgeschlagenen Gesundheitsziele in den Alltag zu integrieren. Dennoch wird deutlich, dass die praktischen Voraussetzungen zur Erreichung dieser Ziele für viele Menschen oft nicht gegeben sind.
Die Ergebnisse der Studie werfen ein Schlaglicht auf die Schwierigkeiten, denen sich die Menschen gegenübersehen, wenn sie versuchen, einen aktiven Lebensstil zu führen und gleichzeitig für ausreichend Schlaf zu sorgen. Fitton betont, dass diese Entdeckung die Alltagstauglichkeit gängiger Gesundheitsempfehlungen in Frage stellt. Der Großteil der Befragten hat Schwierigkeiten, die Empfohlene Kombination aus Schlaf und Bewegung effektiv umzusetzen, was zeigt, dass weitere Maßnahmen zur Unterstützung nötig sind.
Der Einfluss von Schlaf auf körperliche Aktivität
Ein zentrales Ergebnis der Studie ist die Erkenntnis, dass die Qualität und Dauer des Schlafs einen stärkeren Einfluss auf die körperliche Aktivität am folgenden Tag ausübt als umgekehrt. Hohe Schlafqualität ermöglicht eine höhere körperliche Aktivität, während zusätzliche Schritte am Tag den Schlaf nicht wesentlich verbessern. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit, Schlaf als ersten Schritt zur Verbesserung der Gesamtgesundheit und zur Steigerung der täglichen Aktivitäten zu betrachten.
Eine qualitativ hochwertige Nachtruhe führt zu einer erhöhten Motivation und Energie, was sich positiv auf den Bewegungsdrang auswirkt. Umgekehrt ist die Beziehung zwischen körperlicher Aktivität und Schlaf jedoch komplex. Faktoren wie der Zeitpunkt der Aktivität sowie die Form der körperlichen Belastung spielen eine entscheidende Rolle bei der Schlafqualität. Die Möglichkeit, den Körper ausreichend zu aktivieren, wird dadurch beeinträchtigt, dass viele Menschen mit einem vollen Terminkalender kämpfen müssen. Schlaf als Priorität zu setzen, stellt für viele den effektivsten Weg dar, um Motivation und Beweglichkeit zu fördern.
Kritische Betrachtungen und Empfehlungen
Die Forschung hebt hervor, dass die Auswahl der Fitnessgeräte die Ergebnisse möglicherweise beeinflusst. So könnten die Daten durch eine Überrepräsentation von Personen mit höherem sozioökonomischem Status verfälscht sein, da diese tendenziell ein größeres Interesse an Gesundheitsüberwachung und -verbesserung haben. Zudem neigen Schlaftracker dazu, die tatsächliche Schlafdauer zu überschätzen. Daher könnte die Verbreitung der empfohlenen Gesundheitsstandards in der bevölkerungsweiten Realität noch geringer sein als statistisch erfasst.
In Übereinstimmung mit den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollten Erwachsene wöchentlich mindestens 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive körperliche Aktivität anstreben. Zudem gilt eine Schrittzahl von etwa 8.000 pro Tag als gesund. Die Empfehlungen bezüglich des Schlafs variieren stark, wobei oft ein Rahmen von sieben bis neun Stunden genannt wird. Es wird jedoch betont, dass die individuellen Schlafbedürfnisse erheblich divergieren können. Ein gezieltes Augenmerk auf Schlaf könnte daher nicht nur ein Schritt zur Verbesserung des individuellen Wohlbefindens sein, sondern auch zur Förderung einer insgesamt aktiveren Lebensweise.
Fazit: Priorität für Schlaf und Gesundheit
Die Untersuchung der Beziehung zwischen Schlaf und Bewegung zeigt, dass ein fokussierter Ansatz auf die Schlafqualität entscheidend sein kann, um ein gesundes und aktives Leben zu fördern. Die Erkenntnisse bieten wertvolle Impulse für ein besseres Zeitmanagement im Alltag und ermutigen dazu, Schlaf als Grundpfeiler unserer Gesundheit zu betrachten.

