Grüne Notfallreform: Effiziente Hilfe und klare Strukturen
Herausforderungen der Notfallversorgung in Deutschland
Die derzeitige Notfallversorgung in Deutschland sieht sich zahlreichen Herausforderungen gegenüber. Viele Menschen, die im Notfall Hilfe suchen, finden sich oft in falschen Systemen wieder. Dies führt zu langen Wartezeiten, überfüllten Notaufnahmen und einer Überlastung der Rettungsdienste. Dieser Zustand ist untragbar und erfordert dringende Maßnahmen. Um den Bürgerinnen und Bürgern eine schnelle, angemessene Hilfe anzubieten, besteht die Notwendigkeit einer umfassenden ReformReform Eine Reform bezeichnet eine gezielte Veränderung oder Verbesserung bestehender Strukturen, Gesetze, Systeme oder Prozesse. Ziel ist es, Missstände zu beseitigen, Abläufe zu modernisieren oder gesellschaftliche, wirtschaftliche oder politische Rahmenbedingungen anzupassen. Reformen können einzelne Bereiche betreffen oder umfassende Veränderungen auslösen und entstehen oft aus gesellschaftlichem, technischem oder politischen Bedarf. #Erneuerung #Umgestaltung #Neuausrichtung #Strukturreform der Notfallversorgung und des Rettungsdienstes. Ziel dieser Reform ist es, ein modernes und vernetztes System zu schaffen, das die Patienten zuverlässig an die richtige Stelle bringt, um so Fehlbehandlungen zu vermeiden und die bestehende Überlastung abzubauen.
In Deutschland haben etwa 1,2 Millionen Rettungswageneinsätze jährlich ihren Ursprung in einer mangelhaften Steuerung der Patienten. Viele Notaufnahmen behandeln Fälle, die eigentlich ambulant versorgt werden könnten. Zudem fehlt es an digitalen Schnittstellen zwischen den verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen, wie beispielsweise Leitstellen, Arztpraxen und Kliniken. Dieser Mangel an Vernetzung führt zu Doppelarbeit, Informationsverlusten und Frustration bei Patient*innen und dem Fachpersonal.
Konkrete Maßnahmen zur Reform der Notfallversorgung
Um die Herausforderungen der Notfallversorgung zu bewältigen, präsentieren wir eine Reihe von Maßnahmen, die in unserem Gesetzentwurf vorgeschlagen werden. Die zentrale Idee ist die Einführung eines vernetzten Gesundheitsleitsystems, in dem die Notrufnummern 112 und 116117 technisch und organisatorisch miteinander verbunden werden. Jeder Anruf soll digital eingeschätzt und direkt an die passende Versorgung weitergeleitet werden. Dies kann dazu beitragen, viele Rettungsdiensteinsätze zu vermeiden, indem die Patienten auf die geeignetste Art betreut werden – sei es telefonisch, per Video oder durch eine persönliche Behandlung vor Ort.
Ein weiterer Eckpfeiler der Reform sind integrierte Notfallzentren (INZ). Diese Zentren bringen die Notaufnahme und den ärztlichen Bereitschaftsdienst zusammen, sodass die Patient*innen zentral und je nach Dringlichkeit behandelt werden können. Diese Maßnahme wird als „Tresen für alle Fälle“ bezeichnet und sorgt für effizientere Abläufe sowie kürzere Wege für die Patienten. Ferner soll der Rettungsdienst als eigenständige Leistung in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) integriert werden, um den Gemeindenotfallsanitätern und Notfallpflieger*innen mehr Handlungsspielräume zu geben, um vor Ort die nötige Behandlung bereitzustellen.
Digitale Transformation der Notfallversorgung
Ein zentraler Aspekt der Reform ist die Schaffung einer digitalen Rettungskette. Daten müssen künftig von der Leitstelle bis zur Klinik sicher und ohne Medienbrüche in die elektronische Patientenakte fließen. Dies wird nicht nur die Qualität der Versorgung erhöhen, sondern auch Transparenz und Vertrauen in das Gesundheitssystem fördern. Zusätzlich ist eine faire Finanzierung der Notaufnahmen geplant, um eine verlässliche Vergütung unabhängig vom Fallaufkommen zu garantieren. Dies ist notwendig, um eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen und den wirtschaftlichen Druck, unter dem die Notfallversorgung momentan steht, zu reduzieren.
Praktische Umsetzung der Reform
Die praktische Anwendung der Reformmaßnahmen zeigt sich an Beispielen aus dem Alltag. So könnte eine ältere Patientin, die wegen eines verrutschten Katheters Hilfe benötigt, die 116117 anrufen und per Video von einer Ärztin beraten werden. Ein Gemeindenotfallsanitäter könnte dann vor Ort die notwendige Behandlung durchführen, ohne dass ein Rettungswagen benötigt wird. Ähnlich könnte ein fieberndes Kind nachts telemedizinisch betreut und am nächsten Morgen in der Kinderarztpraxis weiter versorgt werden. Diese Szenarien verdeutlichen, wie eine moderne, patientenfreundliche Notfallversorgung aussehen kann, welche effizienter und ressourcenschonender arbeitet.
Leider wird die Reform seit über einem Jahr von der Bundesregierung blockiert, obwohl sowohl Fachkräfte als auch Krankenkassen auf die Dringlichkeit hinweisen. Die vorgeschlagenen Veränderungen sind längst überfällig und könnten eine schnelle Hilfe sowie klare Zuständigkeiten im Notfall garantieren. Daran zeigt sich die Notwendigkeit eines Gesundheitssystems, das im entscheidenden Moment gut funktioniert.
Fazit: Notwendige Schritte für ein modernes Gesundheitssystem
Die Reform zur Optimierung der Notfallversorgung bietet klare Ansätze, um die bestehenden Herausforderungen zu bewältigen. Durch ein vernetztes Gesundheitsleitsystem, integrierte Notfallzentren und die Einführung digitaler Prozesse können zahlreiche Probleme angesprochen werden. Die Bundesregierung sollte umgehend handeln, um das Gesundheitssystem zu modernisieren und den Patient*innen schnelle und effektive Hilfe zukommen zu lassen.

