Börse Express – Gold: Ausblick auf dynamische Entwicklungen
Aktuell erreicht der Goldpreis ein neues Allzeithoch. Die Kombination von geopolitischen Spannungen und der Erwartung zukünftiger Zinssenkungen sorgt dafür, dass der Preis von Gold trotz einer soliden US-Wirtschaft in die Höhe schnellt. Am 24. Dezember 2025 überstieg der Preis von Gold, gemessen in US-Dollar pro Feinunze, die Marke von 4.500 Dollar und erreichte einen Rekordwert von 4.519,40 Dollar. Dies ist ein bemerkenswerter Schritt, insbesondere im Kontext der gegenwärtigen geopolitischen Unsicherheiten, die viele Anleger veranlassen, in den „sicheren Hafen“ Gold zu investieren.
Die Fakten im Überblick
Die wichtigsten Eckdaten zu den Entwicklungen am Goldmarkt sind signifikant. Zum 24. Dezember 2025 notierte der Goldpreis bei 4.515,00 US-Dollar. In den letzten 30 Tagen stieg der Preis um 9,33 %, was den Abstand zu einem 52-Wochen-Tief von 3.941,30 US-Dollar auf etwa 14,7 % markiert. Der Relative Strength Index (RSI) für einen Zeitraum von 14 Tagen liegt bei 57,7, was darauf hindeutet, dass der Markt nicht in einem überkauften Zustand ist. Auch die Volatilität über einen Zeitraum von 30 Tagen zeigt sich mit 10,39 % erhöht, jedoch nicht übertrieben. Dies unterstützt den Aufwärtstrend sowohl charttechnisch als auch statistisch, da Gold sich aktuell am 52-Wochen-Hoch bewegt, ohne dass es Anzeichen für eine extreme Überhitzung gibt.
Geopolitik als Haupttreiber
Die jüngsten Preisanstiege im Goldmarkt sind vor allem auf die sich zuspitzende geopolitische Situation zurückzuführen. Der Konflikt zwischen den USA und Venezuela hat hierbei besondere Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Berichte über blockierte Öltanker haben die globale Risikoaversion erhöht und viele institutionelle Investoren dazu veranlasst, verstärkt in Sachwerte zu investieren. Gold wird hierbei traditionell als Absicherung gegen politische Unsicherheiten sowie potenzielle Lieferengpässe bei Energie angesehen. Diese Nachfrage nach Sicherheit hat mittlerweile einen größeren Einfluss auf die Marktpreise als die klassischen fundamentalen Faktoren.
Zusätzlich gibt es weitere Punkte, die den Goldpreis stützen:
- Zinserwartungen: Trotz positiver Wirtschaftsdaten aus den USA rechnet der Markt bereits mit Zinssenkungen durch die Federal Reserve im Jahr 2026. Niedrigere Zinsen erhöhen in der Regel die Attraktivität für renditelose Anlagen wie Gold.
- Sog im Edelmetallsektor: Der starke Goldpreis zieht auch andere Edelmetalle mit sich; so erreichte der Preis von Silber neue Höchststände und liegt nun über 72 US-Dollar.
Die Kombination aus geopolitischer Unsicherheit und der Erwartung einer geldpolitischen Lockerung bildet somit ein starkes Fundament für die anhaltende Rallye im Goldmarkt.
Starke US-Wirtschaft, starkes Gold
Die Robustheit des Goldpreises ist besonders bemerkenswert vor dem Hintergrund der positiven US-Wirtschaftsdaten. Im dritten Quartal 2025 wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA um 4,3 %, was viele Prognosen übertraf. Normalerweise würden solche Wachstumszahlen einen festeren US-Dollar und steigende Realzinsen fördern, was wiederum Druck auf den Goldpreis ausüben könnte. Dennoch zeigt der aktuelle Goldpreis, dass die Sicherheitskomponente für viele Anleger im Moment wichtiger ist als die möglichen Auswirkungen einer strafferen Geldpolitik. Das Marktverhalten erinnert stark an eine Krisensituation, selbst bei robustem Wirtschaftswachstum.
Aufwärtstrend und technisches Bild
Chartanalysten beobachten einen klaren, dynamischen Aufwärtstrend für Gold. Die Grenze von 4.500 US-Dollar galt lange Zeit als wichtige technische Hürde. Ihre deutliche Überschreitung sendet ein positives Signal an Trendfolger. Aktuell verzeichnet Gold ein jährliches Plus von über 70 %, was auf das stärkste Jahr seit 1979 hindeutet. Solch signifikante Bewegungen ziehen oft algorithmische Handelsstrategien an, die zusätzliche Käufe nach sich ziehen können.
Mit einem RSI von 57,7 befinden sich die Märkte zwar auf einem hohen Niveau, sind jedoch noch nicht überkauft. Die Volatilität bleibt mit über 10 % erhöht, aber nicht übertrieben, was die Dynamik der Preisbewegungen unterstreicht, ohne dass eine Blasenbildung evident ist.
Ausblick: Was den Trend stützt
Die gegenwärtige Entkopplung von üblicherweise belastenden Faktoren wie steigenden Realzinsen oder starkem Wachstum weist darauf hin, dass politische Risiken momentan im Fokus stehen. So lange die geopolitischen Spannungen, insbesondere im Zusammenhang mit Venezuela und den Ölströmen, bestehen bleiben, könnte der Trend für Gold weiterhin positiv verlaufen. In naher Zukunft wird entscheidend sein, ob sich die Lage im Ölsektor stabilisiert oder weiter zuspitzt und wie klar die Federal Reserve hinsichtlich ihrer Zinspolitik für 2026 kommuniziert.
Falls die geopolitische Spannung hoch bleibt und die Federal Reserve die Erwartungen für Zinssenkungen bestätigt, stehen die Chancen gut, dass der Goldpreis seinen Aufwärtstrend fortsetzt.
Fazit: …
Der Goldmarkt zeigt deutliche Tendenzen nach oben, bedingt durch geopolitische Unsicherheiten und anhaltende Zinserwartungen. Obwohl die US-Wirtschaft stark ist, dominieren im Moment Sicherheitsüberlegungen die Marktentscheidungen. Anleger sollten die Entwicklungen genau beobachten.

