Gold: Ungünstige Perspektiven für Anleger
Einbruch des Goldpreises: Ursachen und Auswirkungen
Der Goldpreis hat einen dramatischen Rückgang erfahren, der am Freitag in einem Verlust von über 3% resultierte. Der Preis fiel auf 4.092,72 Dollar je Unze. Ursächlich für diesen Rückgang sind die hawkischen Aussagen der US-Notenbank, die die Märkte verunsicherten. Zugleich schwinden die Hoffnungen auf eine Zinssenkung im Dezember, was die Attraktivität des zinslosen Edelmetalls erheblich beeinträchtigt. Ein Anstieg der Zinssätze ist problematisch, da er die Opportunitätskosten für Investoren erhöht, die in zinslose Anlagen wie Gold investieren möchten.
Aktuelle Zinsentwicklung und Marktreaktionen
Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im Dezember hat sich im Laufe der Woche merklich verringert. Aktuell beläuft sich die Einschätzung auf nur 46%, nachdem zu Beginn der Woche noch eine Wahrscheinlichkeit von 50% gegeben wurde. Diese Entwicklung hat unmittelbare Auswirkungen auf den Goldmarkt. Höhere Zinssätze machen Gold als Anlageform weniger attraktiv, da die Investoren höhere Erträge auf Alternativanlagen erwarten können. Am letzten Freitag verlor Spot-Gold über 3%, und die Dezember-Futures sanken um 2,4% auf einen Kurs von 4.094,20 Dollar. Diese signifikanten Rückgänge zeigen die Unsicherheit, die die Märkte erfasst hat, und der Test der kritischen Marke bei 4.090 Dollar könnte wichtige Hinweise auf die zukünftige Marktentwicklung geben.
Die Marktlage auf einen Blick
- Wochenperformance: Gold konnte trotz des Rückgangs am Freitag noch eine positive Woche mit einer Steigerung von 2,3% vorweisen.
- Fed-Erwartungen: Die markanten Änderungen in den Zinssenkungswahrscheinlichkeiten haben den Markt stark beeinflusst.
- Technische Unterstützung: Die Unterstützung bei 4.090 Dollar sollte eng beobachtet werden.
Folgen des Regierungshutdowns für den Markt
Der längste Regierungsshutdown in den USA hat eine schwerwiegende Datenlücke hinterlassen, die die Handlungsfähigkeit von Fed-Vertretern und Händlern einschränkt. Wichtige Wirtschaftsdaten, wie die Arbeitslosenzahlen für den Oktober, könnten in diesem Kontext möglicherweise nicht veröffentlicht werden. Diese Unsicherheit hat gravierende Auswirkungen auf die Nachfrage nach Gold, da Investoren besorgt sind über die kommende Zinssitzung und die damit verbundenen Wirtschaftsdaten. Ohne klare Informationen ist es für die Marktteilnehmer schwierig, fundierte Entscheidungen zu treffen, was den Druck auf den Goldpreis weiter erhöhen könnte.
Schwache physische Nachfrage in Asien
Die Nachfrage nach physischem Gold, insbesondere in Asien, zeigt sich in der aktuellen Marktlage ebenfalls schwach. In Indien erreichten die Abschläge das höchste Niveau seit fünf Monaten, während der gesamte Edelmetallsektor unter Verkaufsdruck steht. Dies spiegelt sich auch in den Preisen anderer Edelmetalle wider: Silber fiel um 2,8% auf 50,84 Dollar, während Platin um 2,1% auf 1.547,30 Dollar abgesackt ist. Palladium verlor 2,8% und liegt nun bei 1.387,25 Dollar. Der Marktanalyst Fawad Razaqzada weist darauf hin, dass Margin Calls und Liquidationen unter Händlern dazu führen, dass diese ihre Positionen schließen, um finanziellen Spielraum zu gewinnen. Daher sinkt sogar der Preis für Gold in diesem risikobehafteten Umfeld.
Fazit: Aktuelle Situation und Ausblick
Die gegenwärtige Situation des Goldmarktes zeigt, dass ohne stabile Zinssenkungserwartungen der Preis unter Druck bleibt. Die Unsicherheiten durch den Regierungshutdown und die schwache Nachfrage in Asien tragen zusätzlich zu dieser Entwicklung bei. Investoren stehen vor der Entscheidung, ob sie ihre Positionen jetzt verkaufen oder auf eine Stabilisierung warten sollten. Die Unterstützung bei 4.090 Dollar wird in den kommenden Tagen einen wichtigen Anhaltspunkt bieten, um die Richtung des Goldpreises zu bestimmen.

