Digitalisierung im Einkauf der BMW Group

Die BMW Group verfolgt eine umfassende Digitalisierungsstrategie, die insbesondere den Bereich Einkauf und Lieferantennetzwerk betrifft. Ein zentraler Fokus liegt dabei auf der Implementierung von generativer Künstlicher Intelligenz (KI). Diese Technologien sind entscheidend, um Prozesse effizienter zu gestalten und die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu sichern. Als Teil dieser Strategie kooperiert die BMW Group intensiv mit ihrem IT-Hub in Rumänien, um innovative Anwendungen zu entwickeln, die die digitale Transformation vorantreiben und die Handlungsmöglichkeiten des Unternehmens erweitern.

Rolle der Künstlichen Intelligenz im Unternehmenskontext

Hendrik Lang, der Verantwortliche für Strategie, Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Einkauf bei der BMW Group, hebt hervor, dass KI weit über eine technologische Entwicklung hinausgeht und als unverzichtbarer Bestandteil der Digitalisierung fungiert. Die Schulung und Befähigung der Mitarbeitenden im Umgang mit KI ist von höchster Bedeutung. Um dies zu gewährleisten, wird eine unternehmensweite KI-Plattform implementiert, die maßgeschneiderte Anwendungen bereitstellt, die nicht nur Prozesse optimieren, sondern auch innovative Lösungen fördern. Diese Technologien helfen, bestimmte Aufgaben zu automatisieren und den Mitarbeitenden dadurch mehr Freiraum für kreative Denkansätze zu geben.

Entwicklung spezifischer KI-Anwendungen

Im rumänischen IT-Hub der BMW Group entstehen gezielt KI-Anwendungen, die speziell auf das Einkauf und Lieferantennetzwerk ausgerichtet sind. Bis Ende des Jahres wird ein Experten-Team aufgebaut, das an fortschrittlichen generativen KI-Anwendungen arbeitet, die intern global eingesetzt werden sollen. Dieses Joint Venture wurde im Sommer 2024 in Cluj-Napoca ins Leben gerufen und zielt darauf ab, die europäische Software-Expertise der BMW Group bedarfsorientiert auszubauen. BMW TechWorks Romania wird durch die enge Verknüpfung mit der globalen Innovationslandschaft der BMW Group gestärkt und nutzt die dynamische IT-Wirtschaft Rumäniens.

Integration und Anwendung von KI im Einkauf

Die Umsetzung und Entwicklung von KI-Anwendungen im Einkauf wird aktiv vorangetrieben. Im Jahr 2024 kamen die ersten generativen Anwendungsmöglichkeiten hinzu, unter anderem der Knowledge Navigator, Offer Analyst und Tender Assistant. Diese Systeme fungieren als zentrale Wissensdatenbanken und unterstützen die Analyse und den Vergleich von Lieferantenangeboten sowie die Verwaltung von Ausschreibungen. Dank des Offer Analysts konnten repetitive Aufgaben reduziert und signifikante Zeitersparnisse erzielt werden. Darüber hinaus wurde das interne BMW Group AIconic Agentensystem eingeführt, das eine innovative Lösung für den Zugriff auf Informationen darstellt.

Kontinuierliche Weiterentwicklung des AIconic Agentensystems

Das AIconic Multi-Agenten-System entwickelt sich stetig weiter, um den Anforderungen im Einkauf gerecht zu werden. Ein Fokus liegt auf der sogenannten Agentisierung, wodurch AIconic nicht nur als passives Suchtool fungiert, sondern zunehmend proaktive Funktionen übernimmt. Aktuell umfasst das System bereits zehn Agenten, die verschiedene Themenbereiche abdecken, von Qualität bis hin zu Einkaufsdaten. In Zukunft wird AIconic in der Lage sein, eigenständig Aufgaben wie das Monitoring von Lieferketten oder das Erstellen von Berichten zu übernehmen. Dies ermöglicht eine umfassendere und intelligentere Unterstützung der Mitarbeitenden im gesamten Einkaufsprozess.

Fazit: Zukünftige Perspektiven der KI-Integration

Die BMW Group legt großen Wert auf die optimale Nutzung von KI-Anwendungen, indem sie Mitarbeitende umfassend schult und klare Governance-Regelungen implementiert. Das AIconic Agentensystem dient als beispielhaftes Modell für die Integration von intelligenten Agenten innerhalb der unternehmensinternen KI-Plattform. Dies zeigt, wie erfolgreich moderne Technologien in den Einkauf integriert werden können, um Effizienz, Produktivität und Innovationskraft des Unternehmens zu steigern.