Experten prognostizieren weiterhin hohe Inflation
Aktuelle Inflationsprognosen weltweit
Ökonomen weltweit gehen von einem anhaltend hohen Niveau der Inflationsraten aus. Dies zeigt der neueste Economic Experts Survey des ifo Instituts, eine vierteljährliche Umfrage unter Wirtschaftsexperten. Die Erwartungen für die globale Inflationsrate bleiben stabil und liegen für das Jahr 2025 bei durchschnittlich 4,0 %. Die Einschätzung hat sich im Vergleich zum vorangegangenen Quartal nicht verändert. Diese Stabilität erstreckt sich auch auf die Prognosen für deutsche Inflationsraten, die für 2025 bei 2,4 % liegen. Für die darauffolgenden Jahre 2026 und 2028 erwarten die Volkswirte Werte von 2,3 % und 2,4 %. Dies deutet darauf hin, dass sich die Inflationserwartungen sowohl auf kurzfristiger als auch auf langfristiger Sicht auf einem hohen Niveau stabilisiert haben.
Ein zentraler Faktor für diese Einschätzungen sind die gegenwärtigen Handelskonflikte und die damit verbundenen Importzölle, die als wesentliche Treiber der Inflation identifiziert wurden. Diese Aspekte bringen zusätzliche Unsicherheiten in die Weltwirtschaft und tragen zu den erhöhten Preiserwartungen bei. Auch für 2026 wird von einem globalen Durchschnittswert von 3,9 % ausgegangen, während die Projektion für 2028 bei 3,7 % liegt. Solche langfristigen Erwartungen deuten darauf hin, dass die Inflation nicht kurzfristig zurückgehen wird, was möglicherweise Auswirkungen auf die Geldpolitik der Zentralbanken haben könnte.
Regionale Unterschiede in den Inflationsprognosen
Die Erwartungen zur Inflation variieren signifikant zwischen den unterschiedlichen Weltregionen. So liegt die Prognose für Westeuropa mit 1,8 % für 2025 sogar unter dem Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2 %. Dies könnte auf eine moderatere wirtschaftliche Entwicklung in dieser Region hindeuten. In Osteuropa und in verschiedenen asiatischen Ländern fallen die Erwartungen jedoch deutlich höher aus, was auf unterschiedliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Herausforderungen in diesen Regionen schließen lässt. Beispielsweise erwarten Ökonomen in den USA eine Inflation von noch 3,1 % in diesem Jahr, gefolgt von einem Anstieg auf 3,7 % im nächsten Jahr. Auch hier werden die importierten Zölle als ein Hauptfaktor für diese Entwicklungen benannt.
Besonders auffällig sind die hohen Inflationsraten, die in weiten Teilen Afrikas prognostiziert werden, wo Werte von über 20 % erwartet werden. Solche extremen Zahlen können erhebliche Konsequenzen für die wirtschaftliche Stabilität und das Lebensumfeld der Bevölkerung in diesen Ländern haben. Diese regionalen Unterschiede verdeutlichen die komplexe Lage der globalen Wirtschaft und die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung der Inflationsrisiken.
Details der Umfrage und Methodik
Die aktuelle Umfrage wurde zwischen dem 17. Juni 2025 und dem 1. Juli 2025 durchgeführt und umfasste 1.340 Wirtschaftsexperten aus 121 verschiedenen Ländern. Die breite Teilnahme aus verschiedenen Regionen und Disziplinen bietet eine fundierte Basis für die gelieferten Ergebnisse. Der Economic Experts Survey des ifo Instituts hat sich als wertvolles Instrument etabliert, um die Meinungen von Fachleuten zur wirtschaftlichen Entwicklung zu erfassen und zu analysieren.
Die Umfrageergebnisse reflektieren nicht nur die gegenwärtige wirtschaftliche Lage, sondern auch die Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Entwicklungen. Dies ist entscheidend, da Inflationsprognosen nicht nur zentrale Parameter für politische Entscheidungen der Zentralbanken darstellen, sondern auch wichtige Indikatoren für Unternehmen sowie Privathaushalte sind.
Fazit: Ein anhaltendes Inflationsrisiko
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Experten prognostizieren, dass die Inflationsraten auf einem hohen Niveau bleiben werden. Sowohl global als auch regional variieren die Erwartungen, und die Herausforderungen in Bezug auf Handelskonflikte und Zölle spielen eine wesentliche Rolle. Es bleibt abzuwarten, wie sich die geldpolitischen Maßnahmen der Zentralbanken auf die Inflation auswirken werden.