Ernährungssicherung im Fokus des BMZ
Die Bedeutung der Fischerei und Aquakultur für die globale Ernährung
Die Fischerei und Aquakultur spielen eine entscheidende Rolle in der globalen Ernährungssicherung. Laut dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sind diese Sektoren nicht nur von wirtschaftlicher Relevanz, sondern auch von großem sozialen Wert. Die handwerkliche Fischerei und die Aquakultur werden in den Partnerländern des BMZ gefördert, um nachhaltige Praktiken zu etablieren. Diese Maßnahmen umfassen die Bekämpfung illegaler Fischerei sowie die Integration aquatischer Nahrungsmittel in Gesundheits- und Ernährungspolitiken, wobei ein fokus auf einen nährstoffsensiblen Ansatz gelegt wird.
Den Statistiken zufolge sind weltweit rund 62 Millionen Menschen in der Fischerei und Aquakultur beschäftigt. Dabei sind 54 Prozent dieser Arbeitskräfte in der Fischerei und 36 Prozent in der Aquakultur tätig, ob in Vollzeit, Teilzeit oder saisonal. Zusätzlich sind viele Menschen in vor- und nachgelagerten Tätigkeiten wie der Verarbeitung und Vermarktung von Fischen tätig, sodass diese Branche 2022 zum Lebensunterhalt von etwa 600 Millionen Menschen beitrug. Es ist bemerkenswert, dass die meisten dieser Arbeitsplätze – etwa 90 Prozent in der Fischerei und 70-80 Prozent in der Aquakultur – kleinskalig sind und überproportional in Entwicklungsländern verteilt sind.
Ökologische und gesundheitliche Vorteile aquatischer Nahrungsmittel
Aquatische Lebensmittel bieten mehr als nur eine Einkommensquelle; sie sind auch essentiell für die Ernährungssicherheit. Für über 3,2 Milliarden Menschen stellen sie mindestens 20 Prozent des tierischen Proteins dar, das sie konsumieren. Diese Produkte sind reich an Omega-3-Fettsäuren, Vitaminen und Mineralstoffen, die insbesondere Küstenbevölkerungen zugutekommen. Die gesunde Ernährung dieser Menschen wird durch den Verzehr von aquatischen Lebensmitteln unterstützt. Darüber hinaus spielen sie als CO2
Die Integration aquatischer Lebensmittel in Ernährungspolitiken könnte entscheidend zur Bekämpfung von Fehlernährung beitragen. Durch den Zugang zu nährstoffreichen Fischen und anderen Meeresfrüchten kann die Gesundheit vieler Gemeinschaften langfristig verbessert werden. Dennoch stehen diese Vorteile unter Druck, da die globalen Fischbestände alarmierend zurückgehen.
Herausforderungen für die Fischerei: Überfischung und Umwelteinflüsse
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) schätzt, dass etwa 38 Prozent aller erfassten Fischbestände überfischt sind. Diese alarmierende Zahl verdeutlicht die Notwendigkeit eines effektiven Fischereimanagements, um die aquatischen Ressourcen zu erhalten. Unzureichendes Management und die illegalen Aktivitäten in der Fischerei sind wesentliche Probleme. Darüber hinaus verstärken der Klimawandel und der Verlust von Biodiversität und Lebensräumen die Gefährdung dieser Ökosysteme weiter.
Eine umfassende Strategie zur Erhaltung der Meeresressourcen ist unerlässlich. Dies schließt nachhaltige Praktiken ein, die die partizipative Einbeziehung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen fördern, insbesondere von Frauen, Minderheiten und kleinen Unternehmen. Nur durch aktives Engagement und Entscheidungsprozesse, die alle betroffenen Parteien einbeziehen, kann eine langfristige ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit erreicht werden. Dabei sollte ein besonderes Augenmerk auf die Erhaltung der Biodiversität gerichtet werden, um ein Gleichgewicht im marinen Ökosystem zu gewährleisten.
Strategien für ein nachhaltiges Fischereimanagement
Um die Ressourcen der Fischerei und Aquakultur nachhaltig zu nutzen, bedarf es eines strategischen Ansatzes. Erfolgreiche Maßnahmen sollten auf der Schaffung eines ökosystembasierten Fischereimanagements basieren. Dies bedeutet, dass nicht nur die Fischbestände, sondern auch die gesamten Lebensräume und Ökosysteme in den Entscheidungsprozess einbezogen werden. Eine solche integrative Herangehensweise kann die Resilienz der Fischerei erhöhen und gleichzeitig die wirtschaftlichen Chancen für lokale Gemeinschaften verbessern.
Ein nachhaltiges Management erfordert auch den Einsatz moderner Technologien und wissenschaftlicher Erkenntnisse. Datensammlung und -analyse können dazu beitragen, fundierte Entscheidungen über Fangquoten und Schutzmaßnahmen zu treffen. Ergänzend sollten Bildungsprogramme für Fischer und deren Gemeinschaften gefördert werden, um das Bewusstsein für nachhaltige Praktiken zu schärfen. Solche Initiativen könnten entscheidend dazu beitragen, die Fischbestände zu schützen und die Umweltauswirkungen der Fischerei zu minimieren.
Fazit: Die Zukunft der Fischerei und Aquakultur
Die Fischerei und Aquakultur sind wesentliche Elemente für die Ernährungssicherheit und die wirtschaftliche Stabilität von Millionen Menschen weltweit. Trotz der Herausforderungen, wie Überfischung und Klimawandel, ist ein nachhaltiges Management dieser Ressourcen möglich. Es erfordert jedoch ein kollektives Engagement aller Stakeholder sowie innovative Ansätze. Nur durch gemeinsame Anstrengungen in der Haltung, Praxis und Forschung können aquatische Nahrungsmittel eine zentrale Rolle in der globalen Ernährungssicherheit spielen.

