Halestorms Neuer Ansatz: „Everest“

Mit ihrem neuesten Album „Everest“ wagt die US-amerikanische Rockband Halestorm einen markanten Exkurs in ihrer musikalischen Entwicklung. Die Band ist bekannt für ihre stilistische Vielfalt, wobei jedes ihrer bisherigen Alben seinen eigenen charakteristischen Ansatz verfolgt. Nach den härteren Klängen von „Vicious“ im Jahr 2018 und „Back From The Dead“ im Jahr 2022, haben sich Halestorm in ihrem jüngsten Werk jedoch etwas festgefahren. Bei „Everest“ zeigt sich, dass die Band bereit ist, eine neue Dimension ihrer Musik zu erkunden. Trotz der mutigen Schritte, die sie unternimmt, bleibt das Album jedoch nicht ohne gewisse Mängel. Es wird spannend zu sehen sein, wie Fans auf diese neue Richtung reagieren und ob das Album die erhoffte Resonanz erzielt, die es verdient.

Lord Of The Lost: Eine düstere Trilogie

Das Album „Opvs Noir Vol. 1“ von Lord Of The Lost repräsentiert den Auftakt zu einer spannenden Trilogie. Anstatt sich auf ein bewährtes Erfolgsrezept wie das Chart-Album „Blood & Glitter“ zu verlassen, entscheiden sich die Musiker für eine neue und düstere Ausrichtung. Das Album kombiniert traditionelle Wave- und Gothic-Elemente mit bombastischen Klängen und grafischen Anleihen aus dem Black Metal. Diese Mischung verleiht dem Album eine besondere Tiefe und ermöglicht es den Zuhörern, in eine dunkle, aber fesselnde Musikwelt einzutauchen. Die Entscheidung, eine Trilogie zu starten, setzt die Band nicht nur künstlerisch unter Druck, sondern verspricht auch, die Hörer über einen längeren Zeitraum hinweg zu fesseln. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren musikalischen Facetten die kommenden Teile der Trilogie bieten werden.

Sinsaenums Rückkehr mit „In Devastation“

Die Supergroup Sinsaenum, die sich kürzlich mit dem Verlust von Drummer Joey Jordison konfrontiert sah, hat mit ihrem neuen Album „In Devastation“ eine beeindruckende Wiedergutmachung für ihr vorheriges Werk „Repulsion For Humanity“ (2018) geleistet. Trotz der Schwierigkeiten, mit denen sie sich in den letzten Jahren auseinandersetzen mussten, zeigt die Band in dieser dritten LP, dass sie musikalisch stark geblieben ist. „In Devastation“ setzt sich mit Themen auseinander, die sowohl persönlich als auch gesellschaftlich relevant sind. Der Sound ist kraftvoll und geprägt von einer Mischung aus aggressiven Riffs und melodischen Elementen, die dem Album Tiefe verleihen. Diese Rückkehr mag von Trauer geprägt sein, aber sie zeigt auch eine bemerkenswerte Resilienz, die für die Fans von Sinsaenum ansprechend sein dürfte.

Borracho: Ein bemerkenswerter Stilmix

Auf ihrem Album „Ouroboros“ gelingt es Borracho, sich durch eine Kombination aus eingängiger Melodie und erdigem Sound von der Konkurrenz abzuheben. Die Band hat sich die Aufgabe gestellt, Songs zu kreieren, die im Gedächtnis bleiben, und das ist ihnen mit Tracks wie „Succubus“, „Lord Of Suffering“ und „Broken Man“ eindrucksvoll gelungen. Die Musik bewegt sich zwischen Doom, Stoner und Sludge und präsentiert eine erfrischende Herangehensweise innerhalb des Genres. Die Fähigkeit, verschiedene Stile zu verweben, gibt dem Album eine dynamische Struktur, die sowohl Kenner als auch Neulinge im Bereich der schweren Musik anspricht. In einer Zeit, in der oft ähnliche musikalische Strukturen verwendet werden, bietet Borracho mit „Ouroboros“ eine willkommene Abwechslung.

Malthusian und Thousand Below: Neue Wege im Death Metal und Modern Metal

Malthusian aus Dublin haben sich entschieden, ihren Sound auf ihrer neuesten Veröffentlichung „The Summoning Bell“ zu transformieren. Von ursprünglichen chaotischen Black- und Death Metal-Elementen haben sie sich zu einem fokussierteren Ansatz gewandelt, der traditionelle Death Metal-Klänge aufgreift und in eine zeitgemäße Form bringt. Diese Neuausrichtung führt zu einem hörbar konsistenteren und stärker durchdringenden Sound. Im Kontrast dazu zeigt die Alternative/Modern Metal-Band Thousand Below auf ihrem vierten Studioalbum „Buried In Jade“, wie die Grenzen des Post-Hardcore in Richtung pop-orientierter Klänge neu definiert werden können. Diese Kombination aus harten Gitarren und eingängigen Melodien könnte für viele Fans ansprechend sein und neuen Wind in das Genre bringen.

Fazit: Eine spannende musikalische Vielfalt

Die oben beschriebenen Alben sind Ausdruck einer dynamischen und vielfältigen Musiklandschaft, in der sich Künstler kontinuierlich weiterentwickeln und neue Wege beschreiten. Ob Halestorms mutiger Schritt in eine neue musikalische Richtung, Lord Of The Losts düstere Trilogie oder die kraftvollen Comebacks von Sinsaenum, Borracho und Malthusian – sie alle zeigen, dass Musik sich stets im Wandel befindet und immer wieder überraschen kann.