Digitale Brieftasche startet erfolgreich in Deutschland
Einführung der EUDI-Wallet: Ein gemeinsames Vorhaben
Am 18. November 2025 haben der Digitalverband Bitkom und das Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung in Berlin ein bedeutendes „Memorandum of Understanding“ zur Einführung der EUDI-Wallet unterzeichnet. Dieser Schritt erfolgt im Rahmen eines Gipfels, der von Deutschland und Frankreich ins Leben gerufen wurde und sich mit der europäischen digitalen Souveränität beschäftigt. Über 75 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen, darunter Banken, Handel, Mobilität und Cybersicherheit, unterstützen das Vorhaben. Ziel der EUDI-Wallet ist es, Verbrauchern eine digitale Brieftasche anzubieten, in der nicht nur die Identität, sondern auch offizielle Dokumente wie Ausweise und Führerscheine gesichert und geteilt werden können. Darüber hinaus sollen auch digitale Nachweise wie Zeugnisse oder Kaufverträge verwaltet werden.
Relevanz und Auswirkungen auf Unternehmen
Die Relevanz der EUDI-Wallet für Unternehmen in Deutschland zeigt sich in den Ergebnissen einer aktuellen Umfrage des Bitkom. 82 Prozent der befragten Unternehmen mit mindestens 20 Beschäftigten haben angegeben, die EUDI-Wallet künftig nutzen zu wollen. Dabei haben sich erst 4 Prozent der Unternehmen aktiv mit der Implementierung beschäftigt, und nur 4 Prozent planen, noch in diesem Jahr erste Schritte zu unternehmen. Darüber hinaus möchten 45 Prozent der Befragten spätestens im nächsten Jahr mit der EUDI-Wallet beginnen. Der Großteil der Unternehmen, etwa 75 Prozent, beabsichtigt jedoch zunächst, die Erfahrungen anderer Unternehmen abzuwarten, bevor sie selbst aktiv werden.
Anwendungsbereiche der EUDI-Wallet
Die geplanten Anwendungsbereiche der EUDI-Wallet sind klar umrissen und entsprechen den Bedürfnissen der Unternehmen. Besonders hervorgehoben wird die Identitätsprüfung von Kunden, für die 71 Prozent der Befragten die EUDI-Wallet einsetzen möchten. Auch eine einfache und sichere Anmeldung zu digitalen Services ist für 63 Prozent der Unternehmen ein wichtiges Anliegen. Weiterhin wollen 50 Prozent der Befragten digitale Nachweise, beispielsweise zur Berufsqualifikation, entgegennehmen. Darüber hinaus beabsichtigen 34 Prozent, selbst digitale Nachweise auszustellen, wie Mitarbeiterausweise oder Zertifikate. Schließlich sehen 43 Prozent der Unternehmen die Möglichkeit, die EUDI-Wallet zur Unterzeichnung digitaler Dokumente, wie Verträgen, zu nutzen.
Die Rolle der Politik in der Einführung
Der Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung, Dr. Karsten Wildberger, betont die Wichtigkeit der EUDI-Wallet für eine digitale Souveränität in Deutschland. Er sieht in der Wallet einen entscheidenden Faktor für die Effizienz und Bürgernähe in der Verwaltung. Der Austausch zwischen Politik und Wirtschaft wird als grundlegend angesehen, um stabile Rahmenbedingungen und attraktive Anwendungen zu schaffen, die den Bedürfnissen der Bürger entsprechen. Die Vorschläge und Rückmeldungen der Wirtschaft fließen somit aktiv in den Umsetzungsprozess ein. Das Ziel ist es, mit der EUDI-Wallet einen echten Mehrwert für die Bevölkerung zu schaffen und die digitale Teilhabe zu fördern.
Fazit: Zukünftige Perspektiven der EUDI-Wallet
Die Einführung der EUDI-Wallet stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Digitalisierung dar und verfolgt das Ziel, den europäischen Rechtsverkehr zu vereinheitlichen. Mit dem breiten Unterstützungsspektrum von über 75 Unternehmen und der aktiven Einbeziehung der Politik wird ein starkes Fundament für eine erfolgreiche Implementierung gelegt. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um erste praktische Anwendungsmöglichkeiten zu entwickeln und das Vertrauen der Unternehmen und Verbraucher in die neue digitale Infrastruktur zu stärken.

