Diana Knodel über KI-Tools und Korrekturhilfen in Schulen
Einführung in KI im Bildungswesen
Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in Schulen stellt eine bedeutende Entwicklung dar, die neue Perspektiven für Lehrer und Schüler eröffnet. In dem Kontext von „KI-Humanitas: Enabling AI-Skills“ wurde Diana Knodel, Geschäftsführerin von Fobizz, interviewt, um ihre Ansichten über die Rolle von KI im Unterricht zu beleuchten. Fobizz bietet digitale Werkzeuge und Schulungen zu Künstlicher Intelligenz an, die speziell für den schulischen Einsatz konzipiert sind. Das Unternehmen ermöglicht es Lehrkräften in mehreren Bundesländern, über Landeslizenzen kostenlosen Zugang zu ihren Angeboten zu erhalten. Knodel hebt hervor, dass trotz der Vorteile, die KI bieten kann, besondere Herausforderung hinsichtlich ihrer Nutzung im Unterricht bestehen. Sie betont insbesondere die Problematik des Einsatzes von Tools wie ChatGPT.
Wesentliche Erkenntnisse über den Einsatz von KI im Unterricht
Bei der Diskussion über KI im Bildungsbereich identifiziert Knodel drei zentrale Aspekte, die für Lehrer wichtig sind. Zunächst sollte KI als unterstützendes Werkzeug betrachtet werden, das Lehrkräfte entlastet, anstatt sie zu ersetzen. Die Automatisierung bestimmter Aufgaben durch KI kann wertvolle Zeit einsparen, wodurch Lehrkräfte sich auf kreativere, pädagogische Aufgaben konzentrieren können. Zweitens ist es entscheidend, dass Lehrer und Schüler ein Grundverständnis für die Funktionsweise von generativer KI entwickeln. Solches Wissen hilft, die Technologie sinnvoll zu nutzen und ihre Grenzen zu erkennen. Drittens muss die Integration von KI in den Bildungscurriculum erfolgen, um digitale Kompetenzen gezielt zu fördern. Dies erfordert regelmäßige Fortbildungsmaßnahmen für Lehrkräfte, damit diese KI verantwortungsvoll in ihrem Unterricht einsetzen können.
Der EU AI Act: Eine Herausforderung für Schulen
Ein weiteres zentrales Thema des Gesprächs ist der EU AI Act, der im Februar 2025 in Kraft tritt und eine KI-Kompetenz-Pflicht für Schulen beinhaltet. Knodel betont, dass Schulen ein grundlegendes Verständnis von KI und deren Anwendungen vermitteln müssen. Die Integration der KI sollte als Teil des Bildungsauftrags gesehen werden, um Schüler auf die digitale Zukunft vorzubereiten. Lehrer benötigen dazu umfangreiches Wissen und praktische Kompetenzen im Umgang mit KI. Sie sollten durch kontinuierliche Fortbildungsangebote unterstützt werden. Zudem muss die Schule verstehen, dass KI ein pädagogisches Instrument sein kann, das den Lehrern hilft, Unterrichtsmaterialien zu differenzieren und an die Bedürfnisse der Schüler anzupassen.
Der verantwortungsvolle Umgang mit KI-Tools
Eine wesentliche Anforderung im Umgang mit KI in Schulen ist die Schaffung klarer Regeln für deren Verwendung. Transparenz ist entscheidend, um das Vertrauen von Lehrern, Schülern und Eltern zu gewährleisten. Lehrkräfte müssen offen über ihre Nutzung von KI kommunizieren und sicherstellen, dass diese Technologien verantwortungsvoll eingesetzt werden. Zudem ist es wichtig, Lehrerinnen und Lehrer darauf zu sensibilisieren, dass KI kein rein technisches Thema ist, sondern auch pädagogische Chancen bietet. Fobizz stellt eine Vielzahl von Open Educational Resources (OER) zur Verfügung, die Lehrern helfen sollen, einen kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit KI zu entwickeln.
Fazit: KI als Chance für Bildung
Die Diskussion über den Einsatz von KI im Bildungsbereich zeigt, dass sie nicht nur als technisches Hilfsmittel, sondern als integraler Bestandteil der modernen Unterrichtsgestaltung betrachtet werden sollte. Durch die richtige Umsetzung können nicht nur Lernprozesse effektiver gestaltet, sondern auch neue Möglichkeiten für individuelles Lernen eröffnet werden. Der Schlüssel liegt in der fortlaufenden Weiterbildung von Lehrkräften und der bewussten Entscheidung, wie und wann KI im Unterricht verwendet wird. Eine kritische Auseinandersetzung mit der Technologie ist unerlässlich, um Schüler in ihrer Entwicklung zu unterstützen und sie auf die Herausforderungen der digitalen Zukunft vorzubereiten, ohne den menschlichen Faktor in der Bildung zu vernachlässigen.