Warnungen der Nachrichtendienste sind alarmierend deutlich
Neuer Busdeal der Deutschen Bahn: 3.300 Fahrzeuge von MAN und BYD
Die Deutsche Bahn hat angekündigt, über 3.300 neue Busse zu bestellen, um ihre Flotte zu modernisieren. Hauptlieferant ist der Münchner Hersteller MAN, der für 95 Prozent der Bestellung verantwortlich sein wird. Die restlichen Busse kommen vom chinesischen Hersteller BYD, der in der deutschen Politik und Öffentlichkeit für Kontroversen sorgt. Diese Entscheidung wurde getroffen, um die bestehende Busflotte, die jährlich etwa 561 Millionen Fahrgäste transportiert, zukunftssicher zu machen. Täglich nutzen rund 1,5 Millionen Menschen die Dienste der Tochtergesellschaft DB Regio. Die genaue Anzahl der von BYD gelieferten Fahrzeuge beläuft sich auf etwa 200 E-Überlandbusse, die zwischen 2027 und 2032 aus der Produktion in Ungarn geliefert werden sollen.
Kritik an der Beschaffung von BYD-Bussen
Die Auswahl von BYD als Lieferant wirft sicherheitspolitische Fragen auf, die von verschiedenen politischen Kräften angesprochen werden. Konstantin von Notz, stellvertretender Vorsitzender im Parlamentarischen Kontrollgremium, betont die Notwendigkeit, sicherzustellen, dass die Fahrzeuge nicht fernbedient oder lahmgelegt werden können. Diese Bedenken basieren auf Berichten über die Möglichkeit, chinesische Busse aus der Ferne zu steuern, was theoretisch in Norwegen untersucht wurde. Während dort niederländische Busse als unproblematisch eingestuft wurden, zeigten die Tests bei den chinesischen Fahrzeugen potenzielle Sicherheitslücken auf, die eine Manipulation nicht ausschließen. In Deutschland sind bislang bereits rund 50 BYD-Busse im Einsatz, ohne dass es bisher zu Zwischenfällen gekommen ist.
Technologische Möglichkeiten und Sicherheitsbedenken
Technisch gesehen ist es möglich, einen modernen Bus aus der Ferne zu steuern, was Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der IT-Sicherheit aufwirft. Informatikexperten wie Sahin Albayrak von der TU Berlin bestätigen, dass der Steuerungsrechner des Fahrzeugs Fernzugriff erlaubt, insbesondere für Wartungsarbeiten und Software-Updates. Die Deutsche Bahn gibt jedoch an, dass es keinen Anlass zur Sorge gibt; die Fahrzeuge würden sämtliche Sicherheitsanforderungen erfüllen und eine Fernsteuerung sei ausgeschlossen. BYD selbst sagt auch, dass es keine Möglichkeit zur Fernsteuerung der Fahrzeuge gibt, und betont, dass alle Software-Updates nur mit Zustimmung des Nutzers durchgeführt werden.
Politische Reaktionen auf den Deal mit BYD
Der Deal hat auch politische Reaktionen hervorgerufen, insbesondere von CDU- und SPD-Politikern, die die Sicherheitsrisiken bei der Beschaffung chinesischer Produkte betonen. Roderich Kiesewetter von der CDU argumentiert, der öffentliche Nahverkehr sei kritische Infrastruktur, die besonders geschützt werden müsse, während Isabel Cademartori von der SPD fordert, dass mehr Augenmerk auf die IT- und Datensicherheit gelegt werden sollte. Kritiker sehen auch die Notwendigkeit, die heimische Wirtschaft zu stärken und weniger von ausländischen Anbietern abhängig zu werden. Die DB hat zwar Rahmenverträge mit weiteren Herstellern, der Hauptvertrag wurde jedoch ausschließlich mit BYD unterzeichnet.
Fazit: Sicherheit und Technologie im Fokus
Der Busdeal der Deutschen Bahn, der sowohl MAN als auch BYD umfasst, bringt zahlreiche Vorteile für die Kunden, die auf mehr Komfort in den Bussen hoffen können. Dennoch wirft die Entscheidung, einen chinesischen Hersteller einzubeziehen, Fragen hinsichtlich der Datensicherheit und der möglichen Manipulation kritischer Infrastruktur auf. Angesichts dieser Bedenken wird die Diskussion um die Reliabilität und Sicherheit im öffentlichen Verkehrssystem an Dringlichkeit gewinnen.

