Europapremiere der zweiten Staffel von „Landman“

Die europäische Premiere der zweiten Staffel der Serie „Landman“ fand am 14. November 2025 im Zoo Palast in Berlin statt. Bei dieser Gelegenheit sprachen die Hauptdarsteller Billy Bob Thornton, Demi Moore und Ali Larter über verschiedene Themen, die sowohl die Welt des Films als auch die Herausforderungen des Alterns und die Parallelen zur Ölindustrie betreffen. Die Veranstaltung bot den Schauspielern eine Plattform, um ihre Erfahrungen zu teilen und die tiefgreifenden Themen zu diskutieren, die in der Serie behandelt werden.

„Landman“, produziert von Taylor Sheridan, bekannt für die Erfolgsserie „Yellowstone“, thematisiert die komplexen und oft moralisch fragwürdigen Aspekte des Ölhandels in West-Texas. Billy Bob Thornton schlüpft in die Rolle eines erfahrenen Krisenmanagers, der sich in der treibenden und oft rücksichtslose Welt des Ölgeschäfts behauptet. Seine Chefin in der neuen Staffel, Cami Miller, wird von Demi Moore verkörpert, während Ali Larter die Rolle seiner exzentrischen Ex-Frau Angela Norris übernimmt. Die Dynamik zwischen diesen Charakteren schafft eine interessante Erzählweise, die sowohl Spannung als auch tiefere Einblicke in menschliche Beziehungen gibt.

Die Darstellung starker Frauenrollen

Demi Moore hebt hervor, dass die Figur von Cami Miller und die insgesamt starken Frauenrollen in „Landman“ ein zentrales Thema der Serie darstellen. Sie stellt fest, dass Taylor Sheridan bemerkenswerte, komplexe Frauenfiguren kreiert, die in ihrer Diversität gefeiert werden. Insbesondere wird betont, dass Frauen auch in einem bestimmten Alter in der Schauspielbranche eine bedeutende Präsenz haben können, ohne auf Klischees reduziert zu werden. Moore spricht von ihrer Entscheidung, ohne festes Drehbuch in das Projekt einzusteigen, was ihren kreativen Prozess im Schauspiel unterstreicht.

Außerdem bringt Ali Larter zur Sprache, dass sie als junge Schauspielerin oft in herausfordernde Situationen geraten sei. Über die vergangenen Schwierigkeiten reflektiert sie und spricht darüber, wie wichtig es ist, in einer von Wettbewerb und Druck geprägten Branche Resilienz zu entwickeln. Ihre Bemerkungen zeigen, dass sich die Branche zwar weiterentwickelt hat, viele der Probleme jedoch weiterhin bestehen, was einen stetigen Diskurs über Geschlechterfragen in Hollywood unerlässlich macht.

Parallelen zwischen Hollywood und der Ölindustrie

In ihren Gesprächen thematisieren die Schauspieler auch die tiefen Verbindungen zwischen Hollywood und der Ölindustrie. Billy Bob Thornton bringt zur Sprache, dass die Herausforderungen, mit denen sie in der Filmbranche konfrontiert sind, oft Parallelen zu den ethischen Überlegungen in der Ölindustrie aufweisen. Er beschreibt den Kampf zwischen Kunst und Kommerz als beständig und weist darauf hin, dass die Kunst häufig unter den finanziellen Zwängen leidet, die auch in der Ölbranche vorzufinden sind. Thornton erwähnt, dass es in beiden Bereichen wichtig ist, sich um die Menschen zu kümmern, die betroffen sind, und dass die Profitmaximierung nicht zulasten der menschlichen Werte gehen sollte.

Demi Moore stimmt ihm in der Einschätzung zu und betont, dass in der Unterhaltungsindustrie oft die finanziellen Interessen über das Wohlergehen der Menschen gestellt werden. Diese Erkenntnis führt zur Notwendigkeit von Diskussionen über Fairness und sozial verantwortliches Handeln, besonders in Zeiten von Streiks und Protesten in der Branche, wo die Rechte der Schauspieler und anderen beteiligten Personen auf dem Spiel stehen.

Zensur und Authentizität im Film

Diese Thematik wird durch die Veränderungen in der Medienlandschaft noch verstärkt. Im Streaming-Zeitalter haben Filmemacher die Chance, authentischer und vielseitiger zu erzählen, was als positiver Trend gewertet wird. Das gemeinsame Erlebnis im Kino wird jedoch als Verlust angesehen, da die Gemeinschaft und die intensive Erfahrung des Films in einem Saal nicht reproduzierbar sind.

Billy Bob Thorntons persönliche Herausforderungen

Thornton spricht zudem offen über seine Zwangsstörung und Legasthenie, was ihm in seiner Karriere sowohl Hindernisse als auch kreative Vorteile gebracht hat. Er erklärt, dass seine Zwangsstörung ihm hilft, Besondere auf Worte zu achten und Bedeutungen schnell zu erfassen, was seine Arbeitsweise in der Schauspielerei beeinflusst. Das Thema Selbstakzeptanz wird hierbei deutlich, da Thornton betont, dass er sich nicht mehr für seine Bedingungen schämt und erkennt, dass diese ihm auch die Möglichkeit geben, das Besondere im Menschen und in Geschichten wahrzunehmen.

Fazit: Reflexion über die Branche und persönliche Geschichten

Insgesamt stellt die europäische Premiere von „Landman“ einen spannenden Blick auf aktuelle Themen der Schauspielbranche dar. Durch persönliche Geschichten und tiefgegründete Diskussionen rückt die Serie nicht nur die Herausforderungen der Akteure in den Fokus, sondern beleuchtet auch die ethischen Fragestellungen in der Welt des Ölhandels. Die Reflexion über Geschlechterrollen, Alterung und soziale Verantwortung sind dabei zentrale Bestandteile der Gespräche, die über die eigentlichen Storylines hinausgehen und die Zuschauer anregen, über die dargestellten Themen nachzudenken.