CureVac Aktie: Robuste Marktposition behauptet sich
Das Ende einer Ära: Übernahme von CureVac durch BioNTech
Mit dem heutigen Tag wird ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte der deutschen mRNA-Technologie abgeschlossen. CureVac, einst als bedeutender Akteur in der mRNA-Forschung positioniert, wird vollständig in das Unternehmen BioNTech integriert. Diese Übernahme steht im Kontext einer langen Reihe von Schwankungen und Unsicherheiten, die die Anleger in den vergangenen Jahren erlebt haben. Der Deal ermöglicht den Aktionären nun einen klaren Ausstieg und wirft die Frage auf, wie die Zukunft für die verbleibenden Investoren aussieht.
Übernahme und Führungswechsel
Die Übernahme von CureVac durch BioNTech wurde nun offiziell vollzogen. Nach der Annahmefrist wurden insgesamt 195.341.219 CureVac-Aktien angedient, was rund 86,75 % des ausstehenden Kapitals entspricht. Damit wird die nötige Kontrolle von BioNTech über das Unternehmen eindeutig sichergestellt. Im Zuge der Übernahme gab es einen sofortigen Führungswechsel: Die bisherigen Vorstandsmitglieder von CureVac traten freiwillig zurück, und drei Manager von BioNTech übernehmen die Leitung. Prof. Ugur Sahin, Sierk Poetting und Ramón Zapata-Gomez werden nun maßgebliche Entscheidungen in Mainz treffen. CureVac wird seine operativen Abläufe vorerst beibehalten, bis eine umfassende Analyse der Unternehmensstruktur abgeschlossen ist.
Für die Anleger sind die Spekulationen über den Kurs der CureVac-Aktie weitgehend eliminiert. Der Kurs orientiert sich nun am festgelegten Umtauschverhältnis von 0,05363 BioNTech-Aktien pro CureVac-Aktie. Aktuell liegt der Aktienkurs bei 3,36 Euro, was einer signifikanten Abwärtsbewegung von etwa 30 % im Vergleich zum 52-Wochen-Hoch entspricht. Grundlegend sind nun die technischen Abwicklungsmechanismen des Exits von Bedeutung, während die Unternehmensperspektiven von CureVac in den Hintergrund treten.
Strategische Überlegungen zur mRNA-Konsolidierung
Die Übernahme von CureVac ist ein Schritt in der mRNA-Konsolidierung in Europa. BioNTech hat somit einen direkten Wettbewerber im mRNA-Sektor ausgeschaltet. Mit dieser Übernahme erhält BioNTech zudem eine wertvolle Sammlung an Patenten, Produktionskapazitäten und Formulierungstechnologien. Diese Elemente sollen in das bestehende globale Netzwerk von BioNTech integriert werden. Der Kaufvertrag wurde im Juni 2025 verkündet und fokussiert auf die beschleunigte Entwicklung mRNA-basierter Krebstherapien. CureVacs Technologien im Bereich mRNA-Design und Wirkstoffabgabe sollen insbesondere die Onkologie-Pipeline von BioNTech unterstützen, die bereits mehrere Produkte in der späten Entwicklungsphase umfasst.
CureVac galt lange Zeit als Pionier im Bereich mRNA, konnte jedoch keinen erfolgreichen Markteintritt mit einem COVID-19-Impfstoff erreichen. Diese noch nicht realisierte Marktchance hat die finanzielle Bewertung des Unternehmens stark belastet und letztlich dessen Übernahme durch BioNTech erleichtert. Durch diesen Kauf nutzt BioNTech die finanziellen Ressourcen, die in der Pandemie aufgebaut wurden, um technologische Vorteile zu sichern.
Folgen der Übernahme für Aktionäre
Der Zugang zum Closing der Übernahme verlief vergleichsweise reibungslos. Nach der Vereinbarung im Sommer 2025 gab BioNTech im Oktober ein öffentliches Umtauschangebot ab. Die Zustimmung des Bundeskartellamtes und der CureVac-Aktionäre wurde ebenfalls rasch erhalten. Die Aktionäre stehen nun vor der endgültigen Klärung ihrer Position. Nach Jahren intensiver Kursveränderungen und strategischer Unsicherheiten bietet das Umtauschverhältnis einen klaren Ausstieg. Im jüngsten Quartalsbericht von CureVac wurde eine stabile Kassenlage dokumentiert, allerdings bleibt das Unternehmen stark von Kooperationserlösen abhängig – ein Aspekt, der in der neuen Struktur als Tochtergesellschaft von BioNTech nicht mehr entscheidend sein dürfte.
Die wesentlichen Punkte zur Übernahme lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Abschluss der Übernahme durch BioNTech.
- Total angediente Aktien: 195.341.219 Stück (86,75 % Annahmequote).
- Wirksamkeitsdatum: 18. Dezember 2025.
- Nächster Schritt: Squeeze-out der verbleibenden Aktionäre geplant für Januar 2026.
- Börsenstatus: Vorbereitung auf die endgültige Delisting-Phase an der Nasdaq.
Ausblick: Squeeze-out und Delisting
Für die verbliebenen Minderheitsaktionäre, die etwa 13,25 % der Anteile besitzen, läuft nun der Countdown. BioNTech hat festgestellt, dass diese Aktien im Rahmen eines Squeeze-out-Verfahrens übernommen werden. Dieser Prozess ist für Januar 2026 vorgesehen. Nach Abschluss des Pflichtabfindungsprozesses wird die CureVac-Aktie von der Nasdaq Global Market gestrichen. Noch investierte Aktionäre können damit rechnen, dass ihre Anteile zu Bedingungen abgefunden werden, die dem bisherigen Umtauschangebot nahekommen. Die Aufmerksamkeit des Marktes richtete sich infolgedessen stärker auf BioNTech und dessen Effizienz in der Nutzung der neuen mRNA-Ressourcen in der erweiterten Onkologie-Pipeline ab 2026.
Fazit: Das Ende von CureVac als eigenständiges Unternehmen
Die Übernahme von CureVac durch BioNTech markiert das Ende einer Ära in der Biotechnologie der mRNA. Der Deal bietet eine klare Richtung für Aktionäre und schlägt ein neues Kapitel in der Entwicklung von mRNA-Technologien auf. BioNTech wird nun die Technologien und das Wissen von CureVac einbinden und weiterentwickeln, während die ehemaligen CureVac-Aktionäre sich mit dem Umtauschverhältnis abfinden müssen. Die nächsten Schritte, insbesondere der Squeeze-out, werden für die verbleibenden Investoren entscheidend sein, da die Integration von CureVac in BioNTechs Operationen vorrangig behandelt wird.

