China bleibt Deutschlands führender Handelspartner
China überholt die USA als Haupt-Handelspartner Deutschlands
In den ersten neun Monaten des Jahres 2025 hat China die USA wieder als wichtigsten Handelspartner Deutschlands abgelöst. Die Importzahlen aus der Volksrepublik sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,5 Prozent gestiegen. Dies führte dazu, dass der gesamte Außenhandelsumsatz zwischen Deutschland und China im selben Zeitraum auf 185,9 Milliarden Euro anstieg, was einem leichten Plus von 0,6 Prozent entspricht. Im Gegensatz dazu verzeichnete der Außenhandel mit den USA einen Rückgang von 3,9 Prozent, der das Handelsvolumen auf 184,7 Milliarden Euro senkte. Zwischen 2016 und 2023 hatte China bereits eine dominante Position als Deutschlands Haupt-Handelspartner inne, wurde jedoch im Jahr 2024 von den Vereinigten Staaten überholt.
Die Zunahme der Importe aus China ist besonders bei elektrischen Ausrüstungen, Bekleidung und Maschinen bemerkenswert. Ein möglicher Grund für diese Entwicklungen könnte darin liegen, dass chinesische Unternehmen aufgrund des Handelskriegs mit den USA ihre Exportmärkte neu ausrichten. Laut einer Studie wird Deutschland für diese Unternehmen immer mehr zur Alternativdestination. Der Experte Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) erklärt, dass die Abschottung der USA von China dazu führt, dass deutsche Märkte für chinesische Unternehmen attraktiver werden.
Rückgang der deutschen Exporte nach China und in die USA
Die Exporte aus Deutschland nach China sind in den ersten neun Monaten um über 12 Prozent auf 61,4 Milliarden Euro gesunken. Im Vergleich dazu verringerten sich die Exporte in die USA um 7,8 Prozent. Besonders die Automobilexporte nach China und in die USA litten unter diesem Rückgang. Trotz dieses Einbruchs bleibt die USA weiterhin das bedeutendste Exportland für deutsche Waren mit einem Gesamtvolumen von 112,7 Milliarden Euro, was seit 2015 unverändert ist. Im Ranking der Länder, in die Deutschland exportiert, rangiert China allerdings nur auf dem sechsten Platz.
Dialogbereitschaft Chinas: Finanzminister Klingbeil hebt positive Aspekte hervor
Der Bundesfinanzminister Lars Klingbeil hat seine China-Reise mit einem optimistischen Eindruck abgeschlossen. Er äußerte sich positiv über die Gespräche, die er in Peking und Shanghai geführt hat. Klingbeil stellte fest, dass die deutsche Regierung in China willkommen sei und dass es wichtig sei, einen verlässlichen Zugang zu Rohstoffen sicherzustellen. Er betonte die Notwendigkeit, dass Deutschland seine wirtschaftliche Unabhängigkeit steigern sollte, um in Zukunft gegenüber China stärker auftreten zu können.
Während seiner Reise besuchte Klingbeil auch einen Standort des Medizintechnikkonzerns Siemens Healthineers in Shanghai. Dieser Besuch war von großer Bedeutung, da Klingbeil der erste Minister der neuen schwarz-roten Bundesregierung ist, der seit ihrer Amtsübernahme im Mai nach China gereist ist. Ein geplanter Besuch des Außenministers Johann Wadephul war im Oktober nicht zustande gekommen.
Handelsbilanz und deren Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft
Die gegenwärtige Handelsbilanz ist komplex und wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Der Rückgang der Exporte könnte auf weltweite wirtschaftliche Unsicherheiten oder interne Herausforderungen der deutschen Industrie zurückzuführen sein. China hat sich, trotz der politischen und wirtschaftlichen Spannungen in den letzten Jahren, als weiterhin attraktiver Handelspartner erwiesen. Das Aufeinandertreffen der beiden Wirtschaftsnationen könnte für Deutschland sowohl Chancen als auch Herausforderungen in der Zukunft darstellen.
Die Trends im Außenhandel zeigen deutlich, dass Deutschland sich an neue Märkte und Rahmenbedingungen anpassen muss. In Anbetracht der sinkenden Exporte nach China und der USA ist es notwendig, strategische Entscheidungen zu treffen, um die wirtschaftliche Stabilität zu sichern. Dabei spielt die Diversifikation von Märkten und Versorgungswegen eine entscheidende Rolle.
Fazit: Veränderungen im Außenhandel erfordern Anpassungen
Die jüngsten Entwicklungen im Außenhandel Deutschlands verdeutlichen das dynamische Zusammenspiel zwischen globalen Wirtschaftsstrukturen und nationalen Interessen. Deutschlands Rückkehr als Haupt-Handelspartner für China nach einem Jahr der US-Dominanz stellt neue Chancen und Herausforderungen dar. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Handelsbeziehungen in den kommenden Jahren entwickeln und welche Maßnahmen Deutschland ergreifen wird, um sich im internationalen Wettbewerb zu behaupten.

