Die Rolle von Künstlicher Intelligenz im Alltag von Jugendlichen

Künstliche Intelligenz (KI) hat sich längst im alltäglichen Leben von Jugendlichen etabliert, sowohl auf Smartphones als auch am Computer. Laut der JIM-Studie 2025 ist es für viele der befragten Jugendlichen jedoch nach wie vor eine Herausforderung, den Umgang mit ihren Geräten zu kontrollieren. Diese Studie, die vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest durchgeführt wurde, zeigt spannende Ergebnisse zur Nutzung von KI unter jungen Nutzern. Anstatt zu hinterfragen, ob sie KI nutzen, konzentriert sich die Diskussion darauf, wie oft, in welcher Form und zu welchem Zweck sie diese Technologien einsetzen.

Beliebtheit von ChatGPT unter Jugendlichen

Ein hervorstechendes Ergebnis der Studie ist die große Beliebtheit des KI-Chatbots ChatGPT von OpenAI unter den Jugendlichen. 84 Prozent der Befragten gaben an, Experimentierfreude für dieses Tool zu besitzen, was einen signifikanten Anstieg von 27 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Besonders bei den 12- bis 13-Jährigen haben 69 Prozent bereits mit ChatGPT gearbeitet, während die Nutzung in höheren Altersgruppen nahezu 90 Prozent erreicht. Rund die Hälfte der Jugendlichen nutzt ChatGPT mehrmals pro Woche, was die hohe Akzeptanz und die praktische Anwendbarkeit des Tools im Schulalltag unterstreicht.

Mit Abstand folgen die KI-Tools Google Gemini und Meta AI auf den Plätzen zwei und drei der am häufigsten ausprobierten Anwendungen unter Jugendlichen. Die Nutzung dieser und ähnlicher Tools zeigt, wie integriert KI in das tägliche Lernen und die Informationsbeschaffung junger Menschen geworden ist.

KI als nützliches Werkzeug im Schulalltag

Die Studie verdeutlicht, dass KI nicht mehr ausschließlich für spielerische Zwecke genutzt wird. Vielmehr hat sie sich als zuverlässiges Werkzeug im Alltag etabliert, insbesondere im schulischen Kontext. Eine bemerkenswerte Mehrheit von 74 Prozent der Befragten setzt KI für Hausaufgaben und Lernzwecke ein. Fast ebenso viele (70 Prozent) verwenden KI, um sich zu informieren, was einen Anstieg von 27 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Zudem nutzen 54 Prozent der Jugendlichen KI, um Lösungen für Herausforderungen zu finden, während 52 Prozent angeben, KI aktiv im Unterricht zu verwenden. Interessanterweise tendieren die jüngeren Jugendlichen (zwischen 12 und 15 Jahren) dazu, KI eher zum Vergnügen zu benutzen, während die älteren Nutzer zwischen 16 und 19 Jahren verstärkt auf die Vorteile für ihre schulischen Aktivitäten setzen.

Die Notwendigkeit von Medienkompetenz und kritischem Denken

Die Studie betont die wachsende Bedeutung von Medienkompetenz und kritischem Denken im Zusammenhang mit KI-Anwendungen. Es ist entscheidend, dass Jugendliche die Fähigkeit entwickeln, die von KI generierten Informationen einzuordnen und deren Quellen zu überprüfen. Die Forschungsgruppe hebt hervor, dass es auch für Erwachsene wichtig ist, diese Fähigkeiten zu erlernen, um informierte Entscheidungen treffen zu können. Um diese Kompetenzen zu fördern, ist eine gemeinsame Verantwortung von Familie, Bildungseinrichtungen, Technologieanbietern und der Politik gefordert. Nur durch gezielte Bildung und Angebote kann sichergestellt werden, dass die jungen Nutzer verantwortungsvoll mit KI umgehen können.

Herausforderung der Selbstkontrolle

Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Studie ist die Schwierigkeit vieler Jugendlicher, sich von ihren Smartphones zu lösen. 68 Prozent der Befragten gaben an, länger am Handy zu sein, als sie ursprünglich geplant hatten. Zudem berichten 29 Prozent, dass sie oft morgens müde sind, weil sie nachts zu lange mit ihren Geräten beschäftigt waren. Diese Daten verdeutlichen die Herausforderung, die digitale Welt in einem ausgewogenen Rahmen zu nutzen und gleichzeitig auf die eigene Gesundheit zu achten. Es wird deutlich, dass beim Umgang mit Technologien wie KI auch die persönliche Selbstkontrolle gefördert werden sollte, um negative Auswirkungen zu vermeiden. Die Studie zeigt somit nicht nur die Potenziale von Künstlicher Intelligenz, sondern auch die Notwendigkeit, einen verantwortungsbewussten Umgang mit diesen neuen Technologien zu entwickeln.

Fazit: KI und Medienkompetenz im Jugendalltag

Zusammenfassend zeigt die JIM-Studie 2025, dass Künstliche Intelligenz einen festen Platz im Alltag von Jugendlichen hat und in der Schule zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Herausforderungen im Umgang mit digitalen Geräten und die Notwendigkeit der Förderung von Medienkompetenz sind dabei zentral. Es ist entscheidend, dass sowohl Jugendliche als auch Erwachsene sich aktiv mit diesen Themen auseinandersetzen, um die Vorteile von KI verantwortungsbewusst und effektiv zu nutzen.