Stand: 20.07.2025 17:21 Uhr

Lois Boisson hat das WTA-Tennis-Turnier am Hamburger Rothenbaum gewonnen. Die Französin setzte sich im Finale gegen die Vorjahressiegerin Anna Bondar aus Ungarn durch.

Boisson sichert sich ersten Titel

Lois Boisson gelang am Sonntag der erste große Erfolg ihrer Karriere, als sie das WTA-Turnier am Rothenbaum in Hamburg gewann. Im Finale besiegte die 22-Jährige die Ungarin Anna Bondar mit 7:5 und 6:3. Der Sieg sicherte der jungen Französin nicht nur den ersten Titel auf der WTA-Tour, sondern auch ein Preisgeld von rund 32.000 Euro sowie eine Kreuzfahrt, die vom Turniersponsor gesponsert wurde. Die Aufholjagd von Boisson war bemerkenswert. Sie lag zu Beginn des Spiels schnell 0:4 im Rückstand, bevor sie sich berappelte und den ersten Satz mit einer konzentrierten Leistung für sich entschied. Im zweiten Satz sicherte sie sich ein entscheidendes Break zum 5:3. Mit einem Rückhandfehler von Bondar endete die Partie, und Boisson feierte ihren Erfolg auf dem Center Court, umgeben von jubelnden Zuschauern.

Siegesrede und Reaktionen der Spielerinnen

In ihrer emotionalen Siegesrede auf dem Center Court bedankte sich Boisson bei ihren Unterstützern und brachte mit einem „Danke“ auf Deutsch die Zuschauer zum Schmunzeln. Ihre freundlich-freundliche Art und der kurvenreiche Weg zum Sieg sorgten für eine positive Atmosphäre unter den Anwesenden. Auf der anderen Seite stand Anna Bondar, die trotz ihrer Enttäuschung über die Niederlage als faire Verliererin auftrat. In einer respektvollen Geste gratulierte sie Boisson und betonte deren beeindruckende Leistung während des Matches. Diese menschlichen Momente trugen zur eindrucksvollen Atmosphäre des Finals bei und zeigten die Sportlichkeit, die im Tennis einen hohen Stellenwert hat.

Hamburgs Sportpolitik und die Olympischen Ambitionen

Bei diesem Turnier war auch Andy Grote, der Innen- und Sportsenator von Hamburg, anwesend. In seinem Statement betonte er die Wichtigkeit der Veranstaltung für die Stadt und die Sportkultur. Grote äußerte den Wunsch, dass sowohl das Damen- als auch das Herrenturnier Teil der kommenden Olympischen Spiele in Hamburg werden sollten. Diese Aussage kam nach dem Hintergrund der laufenden Bewerbung Hamburgs für die Olympischen Spiele. Er hob hervor, dass Hamburg durch solche hochkarätigen Veranstaltungen auf der internationalen Tennisbühne nicht mehr wegzudenken sei. Die Idee, künftig auch Tenniswettbewerbe im Rahmen von Olympischen Spielen auf dem traditionsreichen Center Court zu veranstalten, erhielt viel Zustimmung und Applaus von den Anwesenden.

Deutsche Spielerinnen und der Verlauf des Turniers

Trotz des bedeutenden Turniers blieben die deutschen Spielerinnen hinter den Erwartungen zurück. Von den insgesamt sieben Starterinnen erreichte keine von ihnen das Viertelfinale. Vor allem die kurzfristigen Absagen von Laura Siegemund, die als Wimbledon-Viertelfinalistin gilt, und der Lokalmatadorin Eva Lys, welche gesundheitliche Probleme anmeldete, hinterließen einen Schatten auf der Teilnehmerliste. Das Turnier zog zwar über 18.000 Zuschauer an, jedoch waren große Teile des Center Courts nur spärlich besetzt, da viele Plätze durch Planen abgedeckt waren. Dies deutet auf das geringe Interesse und möglicherweise die Enttäuschung hinsichtlich der lokal vertretenen Spielerinnen hin.

Fazit: Boissons Triumph und die Herausforderungen für Hamburg

Lois Boissons Sieg am Rothenbaum markiert einen Wendepunkt in ihrer Karriere und könnte der Beginn einer neuen Ära für die französische Spielerin sein. Ihre Leistung und die positive Resonanz des Publikums verdeutlichen das Potenzial des Turniers. Gleichzeitig zeigt die geringe Präsenz deutscher Spielerinnen im späteren Turnierverlauf die Herausforderungen auf, mit denen das Tennissystem in Deutschland konfrontiert ist. Zukünftige Turniere müssen gründlich analysiert werden, um das Interesse an der Veranstaltung zu fördern und die Zuschauerzahlen zu erhöhen. Hamburgs Bewerbung für Olympische Spiele könnte dabei eine wichtige Rolle spielen und den internationalen Tennisstandort weiter stärken.