Börse heute: USA-EU Handelskonflikt drückt auf Märkte
Aktuelle Entwicklung an den Aktienmärkten
Die US-Aktienmärkte verzeichnen weiterhin Verluste, die auf zunehmende Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union zurückzuführen sind. Die Trump-Administration hat bereits mit Vergeltungsmaßnahmen gegen europäische Staaten gedroht, die Steuern und Abgaben auf amerikanische Technologieunternehmen erheben. Diese Entwicklung trägt zur Unsicherheit auf den globalen Börsen bei und verstärkt die bereits angespannte Marktstimmung.
Wichtige Erkenntnisse
- US–EU-Handelskonflikt eskaliert: Die Bedrohung gegen Tech-Unternehmen beeinträchtigt die Aktienmärkte.
- Makrodaten signalisieren Abkühlung: Während die wirtschaftlichen Daten auf eine Abschwächung hinweisen, gibt es keinen Anzeichen für einen dramatischen Rückgang; der Dollar zeigt Schwächen.
- Rohstoffe unter Druck: Der Ölpreis erreicht Tiefstände, während Gold sich leicht stabilisiert.
USA und EU: Fokus auf Technologieunternehmen
Die US-Regierung hat Unternehmen wie Accenture, Siemens und Spotify als mögliche Ziele für neue Restriktionen identifiziert. Hintergrund sind die wachsenden regulatorischen Maßnahmen der EU sowie die hohen Bußgelder, die durch diese Praktiken gegen US-Tech-Firmen verhängt werden. Allein im Jahr 2024 erwarten Experten, dass die EU durch Strafen höhere Einnahmen erzielt als durch die Besteuerung europäischer Technologieunternehmen. Für Apple, Meta und andere große Tech-Unternehmen werden Milliardenstrafen für die Jahre 2024 bis 2025 prognostiziert. Diese Strafen basieren auf globalen Umsätzen, was eine Bilanzoptimierung erschwert, jedoch langfristig den Markt beeinflussen könnte. Aus Sicht der USA ist dieser Konflikt wirtschaftlich von Bedeutung, da IT-Dienstleistungen eine der wenigen Branchen darstellen, in denen das Handelsdefizit zu Europa verringert werden kann. Washington agiert daher entschlossen zum Schutz seiner nationalen Unternehmen.
Marktpsychologie: Risikoaversion prägt die Stimmung
Aktuelle Marktanalysen zeigen ein deutliches „Risk-off“-Signal. Der S&P 500 hat einen Rückgang von 0,5 % verzeichnet, während der Nasdaq 100 nur um 0,1 % gefallen ist. Die Kombination aus nachlassendem Wirtschaftswachstum, makroökonomischen Unsicherheiten, geopolitischen Spannungen (insbesondere zwischen den USA und der EU sowie in der Ukraine) und wachsenden Erwartungen an Zinssenkungen prägt die Kursbewegungen. Auf dem Devisenmarkt hat der US-Dollar Nachlässe erlitten, da die neuen Arbeitsmarktdaten nicht den Erwartungen entsprachen. Im Gegenzug konnten der polnische Zloty, der japanische Yen und das britische Pfund zulegen.
Wirtschaftliche Entwicklungen in den USA und Europa
Die neuesten Wirtschaftsdaten aus den USA zeigen einen graduellen Rückgang des Wachstums. Die Einzelhandelsumsätze blieben im Oktober unverändert, während im November nur 64.000 neue Jobs geschaffen wurden. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,6 %, und das Lohnwachstum fiel auf 0,1 %. Auch der PMI-Indikator zeigt in den Bereichen Fertigung und Dienstleistungen einen Rückgang in Folge. Diese Daten deuten auf eine langsame, aber anhaltende wirtschaftliche Aktivität hin, die jedoch nicht über der Expansionsschwelle liegt. In Europa sind die vorläufigen PMI-Daten für Dezember ähnlich schwach, wobei die Dominanz der deutschen Wirtschaft negative Auswirkungen auf den Euro und die globalen Renditen hat, was die Möglichkeiten der Europäischen Zentralbank für eine aggressive Geldpolitik einschränkt.
Marktdynamik in Großbritannien und Polen
Der Arbeitsmarkt in Großbritannien zeigt gemischte Signale: Die Beschäftigung ist um 38.000 Stellen gesunken, während die Arbeitslosenquote bei 5,1 % liegt und die Löhne um 4,7 % jährlich gestiegen sind. Dies stellt die Bank of England vor Herausforderungen, da erwartet wird, dass Zinssenkungen anstehen, während die Inflationsrate hoch bleibt. In Polen hingegen zeigt der Verbraucherpreisindex (CPI) eine rate von 2,5 % im November und die Kerninflation liegt bei 2,7 %. Diese Werte fallen innerhalb des Zielkorridors und unterstützen somit die Geldpolitik der Zentralbank in Richtung Lockerungen.
Rohstoffe: Ölpreis auf historischen Tiefständen, Gold stabilisiert sich
Die Preise für Rohöl, einschließlich WTI und Brent, sind auf den niedrigsten Stand seit 2021 gefallen, bedingt durch Sorgen über Überangebot auf dem Markt und schwache Wirtschaftsdaten aus China. Darüber hinaus beeinflussen geopolitische Faktoren sowie wirtschaftliche Unsicherheiten die Preisentwicklung. Auch die Märkte für Erdgas zeigen Abgaben, während Gold sich leicht erholt hat und um 0,2 % intraday zulegt.
Fazit: Markt bleibt fragil – Einflüsse aus Politik und Wirtschaft
Die aktuellen Entwicklungen an den Börsen sind stark von geopolitischen Spannungen und einer verhaltenden konjunkturellen Entwicklung geprägt. Der Handelskonflikt zwischen den USA und der EU schürt Unsicherheiten und der Druck auf die Rohstoffmärkte bleibt hoch. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Volatilität und Selektivität an den Märkten vorherrschen, wobei vor allem zukünftige politische Signale und Konjunkturdaten entscheidend für die weitere Entwicklung sein werden.

