Arafura Aktie: Großinvestor verlässt das Unternehmen
Rückzug von Mitsubishi UFJ und seine Auswirkungen
Der japanische Finanzkonzern Mitsubishi UFJ hat seine Position als wesentlicher Aktionär von Arafura Rare Earths aufgegeben. Dies wurde in einer Mitteilung der Australian Securities Exchange (ASX) bestätigt, in der der Rückgang des Stimmrechtsanteils unter die relevante 5%-Schwelle dokumentiert wurde. Der Rückzug fand inmitten von bedeutenden Veränderungen im Aktionärsbereich des Unternehmens statt, das sich weiterhin auf sein wichtiges Nolans-Projekt konzentriert und an der Strukturierung einer komplexen Finanzierung arbeitet.
Am 17. Dezember kam es durch Gesellschaften, die von Morgan Stanley kontrolliert werden, zu wesentlichen Transaktionen. Diese umfassten beträchtliche Verkäufe sowie die Rückgabe geliehener Aktien. Zuvor, am 16. Dezember, war Mitsubishi UFJ aufgrund eines kurzzeitigen Stimmrechtsanteils von 5,03% – was etwa 234 Millionen Aktien entspricht – nochmals über die Meldeschwelle gestiegen. Diese Anteile wurden indirekt gehalten, da Mitsubishi UFJ über 20% an Morgan Stanley besitzt.
- Beendigung des Status als wesentlicher Aktionär: 19. Dezember
- Auslösende Transaktionen: 17. Dezember
- Hauptaktivität: umfangreiche Verkäufe durch Morgan‑Stanley‑Einheiten
- Zusätzlich: Rückgabe geliehener Aktien von rund 19,4 Millionen Stück
Aktuelle Handelsbedingungen und Jahresbilanz
Die Veränderungen in der Aktionärsstruktur von Arafura sind mit hohen Handelsvolumina verbunden. Der aktuelle tägliche Umsatz beträgt über 57 Millionen Aktien, was auf reges Interesse am Markt hinweist. Trotz erheblicher Schwankungen, insbesondere während der Kapitalerhöhung im Oktober, verzeichnet die Aktie seit Jahresbeginn einen bemerkenswerten Anstieg von über 117%. Dies macht sie zu einem der aufgefallensten Werte im Bereich der Seltenen Erden und zeigt das Potenzial für weiteres Wachstum.
Die zugrunde liegenden Elemente der Aktienperformance ziehen das Interesse sowohl von Investoren als auch von Analysten an, die die langfristige Stabilität und den Wachstumshorizont des Unternehmens beobachten. Die Herausforderungen, die mit der Kapitalerhöhung verbunden sind, sowie die potenziellen Auswirkungen auf die zukünftige Aktienbewertung bleiben zentrale Themen für Marktbeobachter.
Fortschritte beim Nolans-Projekt
Während die Veränderungen im Aktionariat von Mitsubishi UFJ erfolgen, richtet sich der Fokus von Arafura auf die bevorstehende endgültige Investitionsentscheidung (Final Investment Decision, FID) für das Nolans-Projekt, die für das erste Quartal 2026 anvisiert wird. Das Nolans-Projekt, das etwa 135 Kilometer nördlich von Alice Springs in Australien liegt, wird als integrierte „Ore-to-Oxide“-Anlage für Seltene Erden entwickelt und beabsichtigt eine jährliche Produktion von 4.440 Tonnen NdPr-Oxid über eine Minenlaufzeit von 38 Jahren. Diese Produktionskapazität zielt darauf ab, etwa 4% der globalen Nachfrage nach Magnetmaterialien für Elektrofahrzeuge und Windkraftanlagen abzudecken.
Finanzierungsmodelle und Unterstützungsstrukturen
Für das Nolans-Projekt hat Arafura eine umfassende länderübergreifende Finanzierungsstruktur erleichtert, die ein Gesamtvolumen von über 1,35 Milliarden AUD umfasst. Wichtige Finanzierungsquellen sind:
- US EXIM: potenzielle Finanzierung von bis zu 300 Millionen USD
- Export Development Canada: Zusage für 300 Millionen USD an senioren Schulden
- Euler Hermes (Deutschland): 115 Millionen USD an konditionierten Kreditgarantien
- NAIF (Australien): Zusage über 200 Millionen AUD
- National Reconstruction Fund: 200 Millionen AUD Eigenkapitalinvestition
Zusätzlich sicherte sich das Unternehmen 475 Millionen AUD durch eine kürzlich erfolgte Kapitalerhöhung, die mit einem Preis von 0,28 AUD je Aktie durchgeführt wurde und von Hancock Prospecting angeführt wurde. Diese Kapitalerhöhung resultierte in der Schaffung von rund 1,7 Milliarden neuen Aktien, was eine Verwässerung der Anteile bestehender Aktionäre um 35–40% zur Folge hatte. Dennoch stärkt diese Maßnahme die Bilanz von Arafura erheblich und schafft notwendige finanzielle Flexibilität für kommende Schritte.
Strategische Perspektiven und zukünftige Entwicklungen
Obwohl der Rückzug von Mitsubishi UFJ die Aktionärsstruktur von Arafura verändert, bleibt die Versorgung mit kritischen Rohstoffen ein zentrales Anliegen auf globaler Ebene, insbesondere im Kontext der Reduzierung von Abhängigkeiten von Lieferanten aus China. Die bereits bestehenden Abnahmeverträge mit Unternehmen wie Hyundai, Kia und Siemens Gamesa, die 66% der geplanten Produktion abdecken, unterstreichen die strategische Bedeutung des Nolans-Projekts. Die Unternehmensführung setzt zudem ein Zeichen, indem Direktoren kürzlich Aktien zu 0,28 AUD im Rahmen eines Aktienkaufprogramms erwarben, was zeigt, dass sie an der langfristigen Perspektive des Unternehmens festhalten.
Die zeitnahe Umwandlung der „Letter of Interest“ von US EXIM in eine verbindliche Finanzierungszusage wird als wesentlicher Katalysator für die kommenden Ereignisse angesehen. Diese Entwicklung, zusammen mit der anstehenden FID-Entscheidung, wird entscheidend sein für die weitere Kursentwicklung der Arafura-Aktie.
Fazit: Arafura Rare Earths im Wandel
Der Rückzug von Mitsubishi UFJ stellt einen signifikanten Wandel in der Aktionärsstruktur von Arafura dar, jedoch bleibt das Unternehmen auf Kurs, um seine strategischen Ziele zu erreichen. Mit dem bevorstehenden Projektfortschritt beim Nolans-Projekt und einer soliden finanziellen Basis hat Arafura die Möglichkeit, die Herausforderungen des Marktes erfolgreich zu meistern und sich als wesentlicher Akteur im Bereich der Seltenen Erden zu positionieren.

