Reign Of Fear (Neuauflage) Rezension bei metal.de
Einleitung: Die Rückkehr von „Reign Of Fear“
Die Neuauflage des Debütalbums „Reign Of Fear“ von Rage, das ursprünglich 1986 veröffentlicht wurde, bietet Fans eine spannende Gelegenheit, die Entwicklung der Band zu erleben. Rage, ehemals unter dem Namen Avenger bekannt, trat mit diesem Album auf die Metal-Bühne und setzte damit einen wichtigen Schritt in ihrer Karriere. Die Neuauflage enthält nicht nur das klassische Material, sondern auch eine Bonus-CD, die exklusives und unveröffentlichtes Material bietet. Dies weckt sicherlich das Interesse älterer Fans sowie von Neulingen, die mehr über die Ursprünge der Band erfahren möchten.
Die musikalische Essenz von „Reign Of Fear“
Im Vergleich zu den vorherigen Releases unter dem Namen Avenger zeigt sich, dass Rage ihren charakteristischen Stil weitestgehend beibehalten haben. Das Album ist geprägt von energischen Teutonen-Metal-Riffs, die typisch für diese Ära sind. Die Stücke wie „Deceiver“, „Reign Of Fear“, „Echoes Of Evil“ und das epische „Raw Energy“ drängen sich besonders in den Vordergrund und gewährleisten einen hohen Wiedererkennungswert. Jörg Michael, der als Schlagzeuger mit seinem präzisen Spiel gilt, hebt die musikalische Qualität des Albums weiter hervor. Zudem zeigt sich eine deutliche Verbesserung im Songwriting und der Gesangsdarbietung von Peavy, der seine Leistung im Vergleich zu früheren Aufnahmen steigern konnte. Auch wenn es vereinzelt zu kleineren Unsicherheiten kommt, bieten die Lieder insgesamt eine klare Entwicklung. Ein herausragendes Element ist der über neun Minuten lange Track „Scaffold“, der bereits in den Anfängen von Rage auf die Liebe für lange und komplexe Songs verweist. Die Klangqualität und das emotionale Engagement überall auf dem Album tragen dazu bei, dass die Musik tief berührt.
Bonusmaterial: Eine Reise in die Vergangenheit
Das zweifache Bonusmaterial auf der Neuauflage bietet einen zusätzlichen spannenden Einblick in die musikalische Evolution der Band. Die Bonus-CD enthält verschiedene Versionen von Songs des Debütalbums, sowohl in Rohfassungen als auch als Liveeinspielungen im Studio. Besonders hervorzuheben sind die fünf Stücke, die aus dem dritten Demo der Band stammen, als sie noch unter dem Namen Avenger auftraten. Zwei der Songs, „Tough Like Leather“ und „Stay Wild“, wurden während ihrer ursprünglichen Veröffentlichung nicht veröffentlicht und stellen somit einen nostalgischen Wert dar. Dieses Bonusmaterial ist nicht nur eine Hommage an die Anfangsjahre der Band, sondern macht den Gesamtwert der Neuauflage erheblich attraktiver und bietet den Fans ein Stück Geschichte, das sie genießen können.
Fazit: Ein empfehlenswertes Revival
Zusammengefasst ist „Reign Of Fear“ ein herausragendes Debütalbum, das sowohl für bestehende Fans als auch für Neuinteressierte eine klare Empfehlung bietet. Nach dem Hören wird deutlich, dass das Album nicht nur das musikalische Erbe von Rage widerspiegelt, sondern auch die Wurzeln des deutschen Metals legte. Wer die Frühphase der Band schätzt oder sich mit dem traditionellen Speed Metal vertraut machen möchte, sollte die Neuauflage nicht verpassen. Die Kombination aus klassischem Material und aufregendem Bonusinhalt macht dieses Album zu einer lohnenswerten Ergänzung in jeder Sammlung.

