AMD Aktie: Neuer Deal in China sorgt für Aufsehen
AMD und der chinesische Markt
AMD steht möglicherweise vor einer bedeutenden Möglichkeit, seine Marktposition in China zu verbessern. Der Technologie-Konzern ist derzeit in Verhandlungen mit dem E-Commerce-Giganten Alibaba über einen Großauftrag. Berichten zufolge beabsichtigt Alibaba, zwischen 40.000 und 50.000 MI308-KI-Beschleuniger zu erwerben. Dieser Vorstoß erfolgt in einem günstigen Moment, da die USA ihre Exportregeln gelockert haben. Damit dürfen bestimmte fortschrittliche Chips nach China verkauft werden, obwohl diese Transaktionen mit Zollaufschlägen verbunden sind.
Durch den potenziellen Alibaba-Deal könnte AMD einen entscheidenden Schritt machen, um im Wettbewerb mit Nvidia, dessen H200-Chips bereits bis zum chinesischen Neujahrsfest 2026 ausgeliefert werden sollen, Fuß zu fassen. Analysten prognostizieren, dass dieser Auftrag erheblich zu AmDs Umsatz beitragen könnte, besonders in einem Markt, der trotz verschiedener Einschränkungen nach wie vor eine hohe wirtschaftliche Attraktivität besitzt. Dennoch hat AMD im Vergleich zu Nvidia noch erheblichen Nachholbedarf, was die Produktion von KI-Beschleunigern angeht. Das Unternehmen reagiert auf diese Herausforderung mit einer verstärkten Zusammenarbeit mit bedeutenden Hyperscalern wie OpenAI, Meta und Microsoft Azure, die bereits die MI450-Plattform verwenden.
Im Vergleich zu den Konkurrenten zeigt sich, dass AMD im dritten Quartal 2025 ein Umsatzwachstum von 22 Prozent im Datacenter-Segment verzeichnen konnte. Dies ist zwar eine solide Leistung, stellt jedoch im Kontext der sich schnell entwickelnden KI-Hardware-Landschaft keinen spektakulären Fortschritt dar. Um im Spiele der Technologie-Giganten zu bestehen, sind innovative Strategien und Partnerschaften für AMD von entscheidender Bedeutung.
Strategische Neuausrichtung in der Fertigung
Parallel zu den Verhandlungen mit Alibaba hinsichtlich des KI-Chip-Deals arbeitet AMD an einer grundlegenden Neuausrichtung seiner Fertigungsstrategie. Der Fokus liegt auf der Zusammenarbeit mit Samsung, um die 2-Nanometer-Produktionslinien in Taylor, Texas, zu nutzen. Diese Entscheidung wurde notwendig, da Taiwanische Exportgesetze AMDs bisherigen Partner TSMC die Produktion von fortschrittlichen 2-Nanometer-Chips für den internationalen Markt untersagen.
Die Partnerschaft mit Samsung bietet AMD nicht nur eine Möglichkeit, um die Produktionskapazitäten in den USA zu erhöhen, sondern könnte auch dazu beitragen, geopolitische Risiken zu minimieren, die durch die Abhängigkeit von asiatischen Herstellern entstehen. In Anbetracht eines kürzlichen Rückschlags für den Konkurrenten Intel, bei dem Nvidia die Tests für Intels neuen 18A-Prozess abgebrochen hat, könnte diese strategische Neuausrichtung für AMD langfristige Vorteile mit sich bringen. Es bleibt abzuwarten, wie erfolgreich diese Kooperation sein wird und ob sie AMD’s Marktanteil in der schnell wachsenden KI-Branche steigern kann.
Marktreaktionen und Investoreninteresse
Das Interesse institutioneller Investoren an AMD scheint zu steigen. Ein Beispiel hierfür ist Farther Finance Advisors, die ihren Anteil an AMD im dritten Quartal um 115,6 Prozent erhöht haben. Gleichzeitig sind jedoch die Verkäufe von CEO Lisa Su, die im Dezember 125.000 Aktien im Wert von rund 26,9 Millionen Dollar verkaufte, ein potenzielles Signal für Unsicherheiten. Solche Transaktionen sind oft im Voraus geplant, erzeugen jedoch gemischte Reaktionen unter Analysten und Investoren.
Fazit: Strategische Herausforderungen und Chancen für AMD
Die aktuelle Situation von AMD ist geprägt von sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Der potenzielle Großauftrag von Alibaba könnte dem Unternehmen helfen, sich im wettbewerbsintensiven Markt für KI-Beschleuniger zu behaupten. Gleichzeitig stellt die Neuausrichtung der Fertigung in Zusammenarbeit mit Samsung einen strategischen Schritt dar, um zukünftige Risiken zu mindern. All diese Faktoren werden das Wachstum und die Entwicklung von AMD in den kommenden Monaten maßgeblich beeinflussen.

