Das Gesundheitsamt im US-Bundesstaat Massachusetts gab Mitte August den ersten Fall einer von Östlicher Pferdeenzephalomyelitis (EEE) infizierten Person in diesem Jahr bekannt. Ende August meldete der benachbarte US-Bundesstaat New Hampshire den ersten Todesfall einer infizierten Person in 2024. Die Krankheit wird durch bestimmte Stechmücken übertragen und kann in 30 Prozent der Fälle tödlich sein. Es gibt derzeit weder einen Impfstoff noch Medikamente zur Behandlung der Krankheit. Um das Risiko von Mückenstichen zu reduzieren, haben mehrere US-Bundesstaaten Maßnahmen ergriffen, darunter zeitlich und örtlich begrenzte Lockdowns und den Einsatz von Pestiziden, um die Mückenpopulation einzudämmen.
Auf Social Media stellen viele Nutzer eine Verbindung her zwischen den aktuellen Fällen von EEE in den USA und der Aussetzung genmanipulierter Mücken, die von der Firma Oxitec gezüchtet und von der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung unterstützt werden. Diese Behauptung ist jedoch falsch. Oxitec hat bestätigt, dass keine genmanipulierten Mücken in Massachusetts freigelassen wurden. Die letzte Freisetzung fand in Florida statt. Zudem sind die von Oxitec gezüchteten Mücken männlich und nicht in der Lage, EEE zu übertragen. Die genmanipulierten Mücken dienen der Reduzierung der Mückenpopulation und der Bekämpfung von von Mücken übertragenen Krankheiten.
Bill Gates ist häufig der Zielscheibe von Verschwörungstheorien, und auch in Bezug auf EEE wird ihm eine Verbindung nachgesagt. Es wird behauptet, dass er Oxitec finanziert und damit indirekt für den Ausbruch von EEE verantwortlich ist. Solche Behauptungen sind jedoch haltlos. Bill Gates und seine Stiftung investieren zwar in Projekte und Organisationen im Gesundheitssektor, darunter auch Oxitec, jedoch dient dies der Bekämpfung von Krankheiten und der Verbesserung der globalen Gesundheit. Die Fakes und Verschwörungsmythen rund um Bill Gates und genmanipulierte Mücken dienen lediglich der Dämonisierung und der Verbreitung von Desinformation. Es ist wichtig, solche Behauptungen kritisch zu hinterfragen und auf verlässliche und seriöse Informationen und Quellen zurückzugreifen.