Berlin – Der Innensenator von Hamburg, Andy Grote (SPD), hat in einem Schreiben im Namen der SPD-geführten Innenministerien vor der Legalisierung von Cannabis gewarnt. Laut einem Bericht der deutschen Zeitung „Die Welt“ bezeichnet Grote in dem Brief die Legalisierung als „gefährliches Experiment“.
Grote betont, dass es keinen Automatismus hin zur Legalisierung geben dürfe. Er argumentiert, dass die Erfahrungen anderer Länder, in denen Cannabis legalisiert wurde, zeigten, dass dies zu einem Anstieg des Konsums und somit zu gesundheitlichen Problemen führen könne. Auch die Frage der Gefährlichkeit und des Suchtpotenzials von Cannabis müsse weiterhin berücksichtigt werden.
Der SPD-Politiker hebt zudem hervor, dass eine solche Entscheidung umfangreiche rechtliche, gesundheitspolitische und sicherheitspolitische Auswirkungen habe. Es bedürfe einer genaueren Analyse und eines umfassenden Konzepts, bevor über eine Legalisierung von Cannabis diskutiert werden könne.
Grote betont jedoch auch, dass man keinesfalls eine kriminalisierende Position einnehmen solle. Vielmehr sollte der Fokus auf Prävention, Therapie und Hilfe für Menschen mit einem problematischen Cannabiskonsum liegen.
Die Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig (CSU) hingegen unterstützt die Position Grotes nicht. Sie spricht sich klar gegen eine Legalisierung von Cannabis aus und verweist auf die gesundheitlichen Risiken, besonders für jüngere Menschen. Ludwig warnt vor einer „Normalisierung“ des Konsums und betont die Bedeutung der aktuellen Drogenpolitik.
Die Debatte um die Legalisierung von Cannabis in Deutschland wird seit Jahren geführt. Befürworter argumentieren, dass eine Legalisierung zur Entlastung der Polizei führen könnte und eine bessere Kontrolle der Qualität und des Vertriebs ermöglichen würde. Kritiker warnen hingegen vor gesundheitlichen Risiken und einem Anstieg des Cannabiskonsums insbesondere bei Jugendlichen.