Im Zusammenhang mit der russischen Invasion in der Ukraine ist das Interesse an der Bundeswehr gestiegen. Im vergangenen Jahr traten in Sachsen-Anhalt 475 Menschen ihren Dienst bei der Truppe an, was einem Anstieg von rund 13 Prozent gegenüber 2021 entspricht. Das teilte das Verteidigungsministerium in Berlin der Mitteldeutschen Zeitung (Samstag-Ausgabe) mit. Seit Beginn der Corona-Pandemie verzeichnete die Armee zuvor einen kontinuierlichen Rückgang neuer Soldaten.

Mit dem Zuwachs kehrt sich dieser Trend nun um. Ein Grund dafür ist offenbar auch der Krieg in Europa. „Im Zuge des Ukraine-Konflikts haben sich deutlich mehr Menschen mit dem Militärdienst beschäftigt“, sagte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums der MZ. In Sachsen-Anhalt entschieden sich demnach mehr Menschen für einen freiwilligen Wehrdienst. Innerhalb eines Jahres stieg die Anzahl der Neuzugänge hier um fast 50 Prozent auf 223. Diese Rekruten verpflichten sich für sieben bis 23 Monate und absolvieren zunächst eine Grundausbildung. Gleichzeitig sank die Zahl der neuen Zeitsoldaten um wenige Prozentpunkte auf 252. Sie streben eine längere Karriere bei der Bundeswehr an und verpflichten sich für mindestens zwei Jahre.

Auch der Reservistenverband Sachsen-Anhalt spürt eine Veränderung der Einstellung zum Militär. Er organisiert unter anderem militärische Übungen für ehemalige Soldaten. Kurz nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine gab es eine Häufung von Anfragen, berichtete Landesgeschäftsführer Andreas Mayer. Seit Anfang des vergangenen Jahres ist die Mitgliederzahl um etwa 120 auf 1.220 gestiegen. Mayer führt dies auf ein verändertes Sicherheitsbewusstsein zurück.

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