Halle – Sachsen-Anhalt bietet Gymnasiasten im Durchschnitt bessere Lernchancen als Kindern in anderen Schulformen. Dies geht aus den Zahlen zur Unterrichtsversorgung hervor, die der Mitteldeutschen Zeitung aus Halle exklusiv vorliegen. Insbesondere an den Sekundarschulen herrscht ein teilweise dramatischer Lehrermangel.

Den vom Bildungsministerium bereitgestellten Daten zufolge verzeichnen die Gymnasien in acht Landkreisen und kreisfreien Städten eine Unterrichtsversorgung von über 100 Prozent. Bei den Sekundarschulen ist dies in keiner Region der Fall. Dagegen erreichen neun Landkreise und kreisfreie Städte bei den Sekundarschulen eine Unterrichtsversorgung von unter 90 Prozent, während dies bei den Gymnasien nirgendwo der Fall ist. Die Daten wurden am 1. August erhoben, daher können laut dem Bildungsministerium „leichte statistische Abweichungen“ aufgetreten sein.

In Bezug auf die Unterrichtsversorgung für Sekundarschulen sind Dessau-Roßlau (83,1 Prozent), der Landkreis Jerichower Land (82,1 Prozent) und der Landkreis Stendal (77,7 Prozent) am schlechtesten gestellt. Bei den Gymnasien gibt es drei Regionen, in denen die Versorgungswerte über 103 Prozent liegen, dem offiziellen Zielwert der Landesregierung. In Halle beträgt die rechnerische Unterrichtsversorgung an Gymnasien 105,8 Prozent, im Saalekreis 105,4 Prozent und in Dessau-Roßlau 103,8 Prozent.

Der Sekundarschullehrerverband Sachsen-Anhalt kritisiert das starke Stadt-Land-Gefälle. „In den Großstädten und deren Umgebung ist die Lage nicht so schlecht. Anders sieht es im ländlichen Raum aus“, sagte die Verbandsvorsitzende Anna-Katharina Müller. „Es gibt einzelne Schulen, die zehn oder 15 Lehrer suchen.“

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