PARIS (dpa-AFX) – Das Wachstum des französischen Luxusgüter-Konzerns LVMH hat sich in den letzten Monaten stärker abgeschwächt als erwartet. Der Umsatz legte im dritten Quartal ohne Wechselkurseffekte um neun Prozent zu, blieb jedoch unter den Schätzungen der Experten. Die Nachfrage nach Mode und Lederwaren enttäuschte, während der Umsatz im Spirituosengeschäft zurückging. Die LVMH-Aktie verzeichnete nachbörslich einen Rückgang von über drei Prozent.
Der Umsatz des dritten Quartals stagnierte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei knapp 20 Milliarden Euro. Seit Jahresbeginn ist der Umsatz jedoch um rund zehn Prozent auf 62,2 Milliarden Euro gestiegen.
LVMH ist hauptsächlich im Mode- und Lederwarengeschäft tätig und hat zudem Parfüms, Kosmetik, Uhren, Schmuck sowie Weine und Spirituosen im Portfolio, darunter Marken wie Moet oder Dom Pérignon.
Der Umsatz mit teuren Cognacs und Champagner ging im dritten Quartal um 14 Prozent zurück, während Analysten mit einem geringeren Rückgang gerechnet hatten. In der größten Sparte Mode und Lederwaren legte der Erlös jedoch nur um neun Prozent zu, während Experten durchschnittlich ein Plus von 11,2 Prozent erwartet hatten.
Die Umsatzzahlen von LVMH bestätigen den negativen Trend im Luxussektor, insbesondere in den USA und China. Die Konkurrenten Hermes und Kering werden zu einem späteren Zeitpunkt über ihre Zahlen berichten, daher gilt LVMH als Trendsetter für den gesamten Luxusmarkt.
Aufgrund des verlangsamten Geschäftswachstums ist LVMH nicht nur bei Verbrauchern, sondern auch bei Anlegern weniger beliebt geworden. Der Aktienkurs befindet sich seit Mitte Juli im Abwärtstrend und hat in den letzten drei Monaten über zehn Prozent verloren. Verglichen mit den Rekordständen Ende April hat die Aktie fast ein Fünftel an Wert verloren. Der Gewinn seit Jahresbeginn schrumpfte auf knapp acht Prozent. Letzten Monat musste LVMH den Titel als Europas wertvollstes Unternehmen nach Marktkapitalisierung an den Arzneimittelhersteller Novo Nordisk abgeben.