Experten des German Institute for Defence and Strategic Studies (GIDS) haben vor dem Hintergrund der Diskussion über Seedrohnen vor Risiken für die kritische Infrastruktur auch in westlichen Staaten gewarnt. „Wir sind nicht in der Lage, alle möglichen Ziele 24 Stunden am Tag zu überwachen“, sagte GIDS-Experte Julian Pawlak der Kölnischen Rundschau (Samstagausgabe und online). Das gelte für Ziele auf der Erdoberfläche wie Hafenanlagen und Brücken ebenso wie für unter Wasser verlegte Leitungen. Das GIDS ist eine Denkfabrik der Bundeswehr.
Pawlaks Kollege Tobias Kollakowski betonte gegenüber der Zeitung, die Technologie von Seedrohen sei nicht wirklich neu. Neben den USA sei China auf diesem Gebiet „sehr stark“, und bei den russischen Streitkräften reiche die Bandbreite „von Geräten, die sich gegen Infrastruktur auf dem Meeresboden einsetzen lassen, bis zur Nukleardohne Poseidon als Mittel der strategischen Abschreckung“. Zur Lage im russisch-ukrainischen Krieg stellte Pawlak fest: „Auf dem Papier hat die russische Marine eine erdrückende numerische Überlegenheit. Doch die Ukraine nimmt ihr mit ihren Eigenbau-Drohnen die Möglichkeit, diese überall auszuspielen.“ Kollakowski verwies auf den Kosten-Nutzen-Faktor: „Ein Kriegsschiff ist ungeheuer teuer, eine Drohne extrem günstig.“
Zur Drohnenabwehr durch westliche Staaten betonte Pawlak: „Allumfassenden Schutz gibt es nicht.“ Daher gehe es um redundante Systeme, also zum Beispiel die Festlegung möglicher Ausweichverbindungen bei Attacken auf Brücken, Datenkabel, Stromtrassen oder Pipelines.
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Experten des German Institute for Defence and Strategic Studies (GIDS) haben darauf hingewiesen, dass Seedrohnen auch für die kritische Infrastruktur in westlichen Staaten ein Risiko darstellen könnten. Julian Pawlak, ein Experte des GIDS, erklärte gegenüber der Kölnischen Rundschau, dass es unmöglich sei, alle potenziellen Ziele rund um die Uhr zu überwachen. Dies gelte sowohl für Landziele wie Häfen und Brücken als auch für unter Wasser verlegte Leitungen. Das GIDS ist eine Denkfabrik der Bundeswehr.
Ein Kollege von Pawlak, Tobias Kollakowski, wies darauf hin, dass die Technologie der Seedrohnen nicht wirklich neu sei. Neben den USA sei auch China in diesem Bereich sehr stark vertreten. Russische Streitkräfte nutzten eine Bandbreite von Geräten, die sich gegen die Infrastruktur auf dem Meeresboden einsetzen ließen, bis hin zur nuklearen Drohne Poseidon als strategisches Abschreckungsmittel. Pawlak stellte fest, dass die russische Marine auf dem Papier zwar eine erdrückende numerische Überlegenheit habe, aber die Ukraine mit ihren eigenen Drohnen die Möglichkeit habe, diese Überlegenheit zu neutralisieren. Kollakowski betonte zudem den Kosten-Nutzen-Faktor und sagte, dass ein Kriegsschiff extrem teuer sei, während eine Drohne wesentlich kostengünstiger eingesetzt werden könne.
Pawlak betonte, dass es keinen umfassenden Schutz vor Drohnenangriffen gebe. Stattdessen müsse man redundante Systeme einsetzen, wie zum Beispiel alternative Verbindungen für den Fall von Angriffen auf Brücken, Datenkabel, Stromtrassen oder Pipelines.
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