Brüssel – Der neue EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra äußert seine Skepsis in Bezug auf die bevorstehende 28. Weltklimakonferenz (COP). „Die Verhandlungen auf der COP werden sehr hart sein“, sagte er gegenüber dem „Tagesspiegel“. Die veränderte politische Lage durch den Konflikt in der Ukraine und Nahost erschwere die Situation erheblich. Trotzdem betonte er, dass wir keine andere Wahl hätten, als auf fossile Energien zu verzichten. Seine Strategie bestehe darin, Allianzen mit möglichst vielen Ländern zu bilden. Die Konferenz beginnt Ende November in Dubai.
Hoekstra ist für die Klimadiplomatie der EU zuständig. In Bezug auf die CCS-Technologie (Carbon Capture and Storage), also das Abscheiden und Speichern von CO2, betonte Hoekstra: „CCS darf niemals als Ausrede dienen, um die Emissionen nicht auf null zu reduzieren.“ Gleichzeitig müsse jedoch die Entnahme von Treibhausgasen aus der Luft „Teil unseres Lösungsansatzes für die schwer vermeidbaren Sektoren sein, den sogenannten ‚Hardest-to-abate‘-Sektoren“. Darüber hinaus sprach er sich für die Einführung einer Kerosinsteuer aus: „Es ist an der Zeit, Flugtreibstoffe zu besteuern“, so der Klimakommissar.
Der niederländische Politiker ist seit letzter Woche neuer EU-Klimakommissar. Er tritt die Nachfolge von Frans Timmermans an, der in die Politik in Den Haag zurückkehrt. Vor seinem Wechsel nach Brüssel war Hoekstra seit 2022 Außenminister der Niederlande und zuvor Finanzminister.